London. Kein Gold, kein Silber, kein Bronze: Die deutschen Athleten sind am ersten Wettkampftag der Olympischen Spiele in London leer ausgegangen. Vor allem die Schwimmer enttäuschten auf ganzer Linie. Einzig die Vielseitigkeitsreiter und der Deutschland-Achter sind auf Medaillen-Kurs.

Die deutschen Athleten sind am ersten Wettkampftag der Olympischen Spiele ohne Medaille geblieben. Vor allem die Schwimmer erlebten im Aquatics Centre in London eine herbe Enttäuschung, der WM-Dritte Paul Biedermann schied über 400 Meter Freistil ebenso wie die 4x100 Meter Freistil-Staffel der Frauen mit Britta Steffen bereits im Vorlauf aus. Auch Top-Sprinter Andre Greipel erreichte beim Straßenrennen erst als 27. das Ziel, Gold gewann der Kasache Alexander Winokurow.

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Lutz Buschkow, Leistungssportdirektor beim Deutschen Schwimm-Verband, sprach von einem "rabenschwarzen Tag" für die deutschen Schwimmer. Nicht nur Medaillen-Kandidat Biedermann verpasste über 400 Meter Freistil als Vorlauf-12. überraschend das Finale. Die Frauen-Staffel mit Doppel-Olympiasiegerin Steffen, Silke Lippok, Lisa Vitting und Daniela Schreiber schwamm nur auf Platz neun.

Ausgerechnet Ex-Dopingsünder Alexander Winokurow holt Olympia-Gold

Der Rostocker Andre Greipel, der bei der Tour de France drei Etappen gewann, blieb beim Straßenrennen in London chancenlos. Zu einem Massensprint kam es nicht, weswegen auch der britische Favorit Mark Cavendish leer ausging. Die Goldmedaille sicherte sich der ehemalige Team-Telekom-Profi Alexander Winokurow aus Kasachstan, der bei der Frankreich-Rundfahrt 2007 des Fremdblutdopings überführt worden war.

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Doch es gibt Aussichten auf Besserung: Die deutschen Vielseitigkeitsreiter nahmen in der Mannschaftswertung nach zunächst schwachem Start Kurs auf eine Medaille. Während Peter Thomsen in der Dressur mit Pferd Barny nur Platz 26 erreichte, belegen Ingrid Klimke mit Butts Abraxxas und Olympia-Neuling Dirk Schrade mit King Artus in der Einzelwertung die ersten beiden Plätze. Die deutschen Reiter liegen in der Zwischenwertung damit auf Rang zwei hinter Australien. Die Wettkämpfe werden am Sonntag fortgesetzt.

Tennis-Profi Kohlschreiber muss Olympia-Teilnahme absagen

Seiner Favoritenrolle gerecht wurde auch der Deutschland-Achter. Die deutschen Ruderer verwiesen in der Qualifikation die Top-Teams aus Großbritannien, der Niederlande und Kanada auf die Plätze und gehen damit als Favorit in das Finale am Mittwoch.

Unterdessen sagte Tennisprofi Philipp Kohlschreiber nach dem verlorenen ATP-Turnierfinale in Kitzbühel seine Olympia-Teilnahme am Samstagabend ab. "Ich hatte die ganze Woche über Probleme mit einem verhärteten Fuß. Außerdem habe ich leichte Muskeleinrisse im rechten Oberschenkel", erklärte Kohlschreiber in einer Videomitteilung auf seiner offiziellen Facebook-Fanseite. (dapd)