Duisburg. Der Neuzugang aus Aachen soll die Stürmer-Misere beenden. Ein Tor und eine Vorlage bei drei Einsätzen sprechen für den 25-Jährigen.

Er kam, sah und spielte: Thilo Töpken hat derzeit im Rennen um die Mittelstürmer-Position die Nase vorn. Beim 2:2 des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg am Samstag in Düren gegen Eintracht Hohkeppel kam der 25-Jährige zu seinem ersten Startelf-Einsatz. Mit einer Vorlage zu Patrick Susseks 1:0 in der ersten Halbzeit leistete der Neuzugang vom Drittligisten Alemannia Aachen seinen Beitrag, dass das Gastspiel bei einem Kellerkind nicht zu einem Totalschaden wurde.

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Von Trainer Dietmar Hirsch gab es nach der Startelf-Premiere ein Sonderlob: „Ich finde, speziell in der ersten Halbzeit hat er es sehr gut gemacht. Er war sehr präsent.“ Hirsch hob weiter hervor: „Thilo ist viel angelaufen und hat viel Wege gemacht.“ Der MSV-Coach nahm ihn als „müden Krieger“ nach dem Doppelschlag der Hausherren, der aus einer 2:0-Führung des Favoriten ein 2:2 machte, vom Platz.

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Malek Fakhro und Gerrit Wegkamp, seine beiden Konkurrenten um den Platz ganz vorn, sollten als Doppelspitze den Lucky Punch setzen. Das gelang so gar nicht. „Wego sollte der Zielspieler sein, hat aber nicht viele Bälle bekommen. Da waren wir ein bisschen kopflos.“ Weil das lange Holz an ihm vorbeischwamm, konnte Gerrit Wegkamp bei seiner Rückkehr von der Tribüne auf den Platz den Wettbewerb um die Position als erster Mittelstürmer keineswegs positiv gestalten.

So bejubelte Thilo Töpken seinen Debüttreffer zum 3:0-Endstand gegen Türkspor Dortmund in Hagen.
So bejubelte Thilo Töpken seinen Debüttreffer zum 3:0-Endstand gegen Türkspor Dortmund in Hagen. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Dass er die Trainingswoche mit einer Pause aufgrund von Rückenschmerzen beginnen musste, verringert seine Einsatzchancen beim Heimspiel am Freitag um 19.30 Uhr gegen die U23 des SC Paderborn. Bereits beim 3:0 gegen Türkspor Dortmund und dem 0:2 gegen RWO hatte Wegkamp auf der Tribüne gesessen.

„Wenn der eine Stürmer nicht trifft, dann ist der andere da.“

Thilo Töpken
MSV-Neuzugang

Bereits nach dem 3:0 in Hagen gegen Türkspor Dortmund hatte Töpken das Gesetz des Marktes erklärt: „Wenn der eine Stürmer nicht trifft, dann ist der andere da.“ Der Angreifer weiß, wovon er spricht. Die Alemannia, mit der er im Sommer in die Dritte Liga aufgestiegen war, klagte in der Hinrunde über eine Sturmmisere. Nur 18 Treffer gelangen dem Neuling, so wenige wie keiner anderen Mannschaft in der dritten Klasse. Töpken hatte lediglich einmal getroffen. Der Verein verpflichtete über den Winter zwei neue Stürmer.

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Der Angreifer sah sich nach einer neuen Herausforderung um. Gefunden hat er sie in Duisburg. Die Entscheidung für den Spitzenreiter in der vierten Klasse sei ihm dann leicht gefallen. Und bereut hat er sie nicht: „Meine Eindrücke haben sich bestätigt. Der MSV ist ein geiler Verein“, lässt er wissen. Heimweh gibt es ohnehin nicht: Dustin Willms wechselte ebenfalls im Winter aus Aachen nach Duisburg. Franko Uzelac war schon im Sommer vom Tivoli gekommen.

Eine Klasse tiefer soll der ehemalige Rödinghäuser eine andere Sturmmisere beenden, die der Zebras. Von den 42 Treffern bislang erzielten die Stürmer lediglich zehn. Darin eingerechnet sind Töpkens Tor zum 3:0 in Wuppertal und die zwei Treffer, die Malek Fakhro vom Elfmeterpunkt beisteuerte. Der neue Mann soll den Konkurrenzdruck im Team erhöhen und vor allem regelmäßiger treffen, als es Fakhro und Wegkamp gelang. Und der MSV braucht mehr Tore derzeit dringend: Nach wie vor stellt Hirsch die stabilste Abwehr der Liga (21 Gegentore) auf.

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Aber das ist vor allem der defensivstarken Hinrunde zu verdanken. Da klingelte es in 17 Spielen nur 13 Mal. Mit Blick auf die Rückrunde und die acht kassierten Tore zeigt sich ein anderes Bild: Lediglich Hohkeppel (11) und Uerdingen (9) haben mehr Tore geschluckt. Da kann ein Stürmer, der verlässlich trifft, keineswegs schaden.

Wegkamp setzte aus

Stürmer Gerrit Wegkamp setzte im Training am Dienstag mit Rückenbeschwerden aus. Darüber hinaus hielten sich die Langzeitverletzten Leon Müller und Jannik Zahmel individuell fit. Mit Blick auf das Spiel der Zebras am kommenden Freitag (19.30 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena) gegen die U23 des Zweitligisten SC Paderborn sieht die Personallage beim Regionalliga-Spitzenreiter damit ausgesprochen entspannt aus.