Duisburg. Trainer Dietmar Hirsch arbeitete die Niederlage gegen RWO mit seinem Team auf: „In der Summe war es zu viel, was nicht gelaufen ist.“
Von einem kritischen Punkt in der Rückrunde will Dietmar Hirsch nichts wissen. „Wir sind am 20. Spieltag und haben vier Punkte vor. Ich sehe nicht, dass es kritisch ist“, sagte der Trainer des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg am Donnerstag im Gespräch mit der Redaktion. Kritik war unter der Woche bei der Aufarbeitung der 0:2-Heimniederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen dann aber doch angesagt. Hirsch weiß: Seine Mannschaft muss am Samstag im Auswärtsspiel beim Aufsteiger SV Eintracht Hohkeppel (14 Uhr, Westkampfbahn in Düren, live im Ticker der Redaktion) ein gänzlich anderes Gesicht zeigen, um die Aufgabe zu lösen.
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Der MSV hat in den ersten drei Rückrundenspielen lediglich drei Punkte eingesammelt. In der Tabelle der zweiten Serie belegt der Drittliga-Absteiger derzeit Platz elf. Dem 3:0-Sieg bei Türkspor Dortmund stehen die Heimniederlagen gegen den FC Gütersloh (3:4) und gegen Rot-Weiß Oberhausen (0:2) gegenüber. In der Hinrunde verbuchten die Zebras in diesen Partien die volle Punktausbeute von neun Zählern. Im Heimspiel gegen Eintracht Hohkeppel (2:0) kamen dann noch drei weitere Punkte hinzu.
In der Trainingswoche analysierte der Trainer das Spiel mit seiner Mannschaft „so wie wir es immer machen“, wie Hirsch berichtet. Am Dienstag betrieben die Zebras Videostudium. Einige Spieler hätten sich das Match noch einmal komplett angeschaut, so der Trainer. Hirsch betrachtet die 0:2-Niederlage gegen RWO als Ausrutscher: „So ein Spiel kann es mal geben.“ Der 53-Jährige räumt ein, dass es „ein blöder Zeitpunkt“ für so einen Patzer gewesen wäre. Der MSV spielte in einem ausverkauften Stadion und verpasste zudem die Chance, sich vom derzeit ärgsten Verfolger mit zehn Punkten abzusetzen. So befinden sich die Nachbarn aus Oberhausen mit vier Punkten Rückstand auf Schlagweite zu den Zebras.
Die Analyse dürfte es in sich gehabt haben. „Wir haben bestimmte Dinge intern angesprochen, die auch intern bleiben“, so Hirsch, der trotzdem viele Mängel öffentlich anspricht. „Wir hatten zu viele Spieler, die nicht an ihre Leistungsgrenze gegangen sind“, gab der Coach am Donnerstag zu Protokoll. Er zählte auf: zu viele individuelle Ausfälle, dumme Foulspiele, leichte Ballverlust, zu viele falsche Entscheidungen. Hirsch: „Es war in der Summe einfach zu viel, was nicht gut gelaufen ist.“ Mit Erklärungen tut sich der Coach schwer. Er setzt darauf, dass seine Mannschaft den Hebel am Samstag wieder umlegen kann: „Wir können besser Fußball spielen.“
„Personelle Änderungen sind immer möglich, vielleicht sogar dieses Mal auch etwas wahrscheinlicher.“
Mit Reden allein wird es nicht getan sein, der Trainer wird am Samstag seine Mannschaft voraussichtlich auf der ein oder anderen Position verändern. „Personelle Änderungen sind immer möglich, vielleicht sogar dieses Mal auch etwas wahrscheinlicher“, beantwortete Hirsch am Donnerstag die entsprechende Frage. In den Fokus rücken hier automatisch die Winter-Neuzugänge Max Dittgen und Dustin Willms als Optionen für das offensive Mittelfeld und Thilo Töpen als Alternative für die Position in die Spitze. Hier dürfte auch Gerrit Wegkamp zumindest auf einen Platz im Kader hoffen können. Der Ex-Münsteraner gehörte in den letzten beiden Partien nicht dem Aufgebot der Meidericher an.
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Personell hat sich die Lage bei den Zebras in dieser Woche etwas aufgehellt. Innenverteidiger Franko Uzelac steht nach überwundener Muskelblessur wieder zur Verfügung. Mittelfeldspieler Jonas Michelbrink machte große Fortschritte, die Prellung am Mittelfuß bereitet ihm aber noch leichte Probleme. Mittelfeldspieler Leon Müller bestritt bereits wieder Teile des Mannschaftstrainings, ist für das Hohkeppel-Spiel aber noch keine Option. Ob es vielleicht schon in einer Woche zum Heimspiel gegen den SC Paderborn 07 II reichen könnte, lässt der Trainer offen. Die Meidericher möchten kein unnötiges Risiko eingehen. Leon Müller laboriert bereits zum zweiten Mal im Saisonverlauf an einer Muskelverletzung.