Duisburg. Der Blick zurück: In der letzten Saison standen nur zwei Teams nach einer erfolgreichen ersten Serie am Ende auch auf Platz eins.
Der TSV Havelse hat sich in den letzten Monaten den meisten Winterspeck aller Fußball-Regionalligisten angefuttert. Die Garbsener führen die Tabelle der Nord-Staffel mit zehn Punkten Vorsprung an. Der MSV Duisburg liegt in der West-Liga derzeit „nur“ mit sechs Punkten vor Fortuna Köln, zumal die Domstädter noch das Nachholspiel beim SV Rödinghausen am 18. Januar in der Hinterhand haben. MSV-Trainer Dietmar Hirsch weiß ohnehin, dass die „Wintermeisterschaft“ keine Garantie dafür ist, am Ende der Saison ebenfalls oben zu stehen. Das zeigt schon der Rückblick auf die vergangene Saison. Nur zwei Wintermeister gewannen auch die Liga, nur eine Truppe schaffte den Drittliga-Aufstieg. Ein Streifzug durch die fünf Regionalliga-Staffeln.
Mehr zum MSV Duisburg
- MSV: Die Wintermeisterschaft gibt keine Aufstiegsgarantie
- MSV-Chef Stiefelhagen kündigt unpopulären Vorschlag an
- MSV-Stürmer Fakhro: Endlich Urlaub nach Libanon-Einsätzen
- Ex-MSV-Kapitän Preuß: „Wir hätten Meister werden können“
- MSV Duisburg fährt zum Trainingslager nach Andalusien
- MSV-Trainer Hirsch: „Wir werden uns jetzt schütteln“
- Wie lief die MSV-Geberrunde? Preetz gibt exklusive Einblicke
- MSV Duisburg: Die Top-Fünf-Partien in der Hinrunde
- Neu: MSV-News bei WhatsApp
Regionalliga West: Dietmar Hirsch ist ein gebranntes Kind. 2023 feierte der aktuelle MSV-Trainer als Coach des 1. FC Bocholt Weihnachten als Tabellenführer. Der 1. FC war mit 40 Punkten Wintermeister, Alemannia Aachen folgte mit zwei Zählern Rückstand auf dem zweiten Platz. Am Ende sicherten sich die Kaiserstädter souverän den Aufstieg – mit zwölf Punkten Vorsprung. Aachen hatte 75 Punkte auf dem Konto, Bocholt 63. Allerdings waren die Bocholter, im Gegensatz zum MSV in diesem Jahr, nicht mit Anspruch aufzusteigen, in die Saison gestartet.
„Damals war in Duisburg doch jeder davon überzeugt, dass es mit dem Aufstieg klappen würde. Das sollte uns nun eine Warnung sein.“
Der MSV erlitt derweil in der Drittliga-Saison 2019/20 sein Wintermeistertrauma. Das Team des damaligen Zebra-Coaches Torsten Lieberknecht führte die Tabelle mit sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang und auch auf Platz vier an. Am Ende verpassten die Meidericher die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Jeweils zwei Punkte fehlten zur Relegation und zum direkten Aufstiegsplatz. Der heutige MSV-Präsident Christian Stiefelhagen mahnt vor dem Hintergrund dieser Erfahrung: „Damals war in Duisburg doch jeder davon überzeugt, dass es mit dem Aufstieg klappen würde. Das sollte uns nun eine Warnung sein.“
Der Westmeister steigt direkt auf. Sechs Tage nach dem Nachholspiel zwischen Rödinghausen und Köln beginnt die Restrunde. Der MSV spielt am Sonntag, 26. Januar, in Hagen bei Türkspor Dortmund.
Regionalliga Nord: Der TSV Havelse, zuletzt in der Drittliga-Saison 2021/22 Gegner des MSV, steht mit 50 Punkten an der Tabellenspitze. Der SV Drochtersen/Assel folgt mit 40 Zählern auf dem zweiten Platz. Der VfB Lübeck, der gemeinsam mit dem MSV in die Viertklassigkeit abgestürzt ist, liegt mit 28 Punkten auf Platz zehn. Die Hanseaten, die die Insolvenz unlängst erst auf den letzten Metern abwenden konnten, spielen im Aufstiegskampf keine Rolle.
In der letzten Saison wurde Hannover 96 II sowohl Winter- als auch Frühjahrsmeister und stieg als einziger Weihnachtsprimus am Ende auch in die 3. Liga auf. Zum Jahreswechsel standen die Niedersachsen mit 41 Punkten knapp vor dem SV Meppen (40). Am Ende ging Hannover mit 76 Zählern vor dem SVM (71) ins Ziel. Die 96er setzten sich in den Aufstiegsspielen gegen Bayern-Meister Würzburger Kickers nach Elfmeterschießen durch.
Der Nord-Meister muss auch in dieser Saison in den Aufstiegsspielen antreten. Gegner wird der Erste der Nordost-Staffel sein. In der Nordliga geht es am 21. Februar weiter.
Regionalliga Nordost: Hier liegt der 1. FC Lok Leipzig mit 44 Punkten derzeit komfortabel vorne. Drittliga-Absteiger Hallescher FC ist mit 35 Zählern Zweiter. Beim HFC ist übrigens Ex-Zebra Niclas Stierlin (18 Einsätze, zwei Tore) Stammkraft. Spitzenreiter Leipzig ist derweil gewarnt. In der letzten Saison lag der Greifswalder FC mit 37 Punkten im Winter vorne. Der spätere Meister FC Energie Cottbus war mit 29 Zählern nur Dritter. Am Ende gewannen die Lausitzer mit 71 Punkten die Liga. Greifswald (68) musste sich mit Platz zwei begnügen.
Der Nordost-Meister geht im Frühjahr in die Aufstiegsspiele gegen den Nord-Meister. Die Restrunde beginnt am 2. Februar.
Regionalliga Bayern: Das Rennen in der Spitzengruppe ist derzeit eng. Der 1. FC Schweinfurt 05 überwintert mit 45 Punkten auf Platz eins. Zweiter ist der FC Bayern München II (44). Die SpVgg Bayreuth, die ein Spiel mehr ausgetragen hat, ist Dritter (42). Vor Jahresfrist ging es noch knapper zu. Die Würzburger Kickers (53) führten vor der punktgleichen DJK Vilzing die Tabelle ein. An der Rangordnung änderte sich in der Restrunde nichts mehr. Aber am Ende waren die Kickers dem Konkurrenten mit Sieben-Meilen-Stiefeln enteilt. Sie wurden mit 82 Punkten Meister, Vilzing (69) lag deutlich zurück.
Der Bayern-Meister steigt direkt in die 3. Liga auf. Ab dem 28. Februar rollt wieder der Ball. Meister Würzburg liegt derzeit mit 37 Punkten nur auf Rang fünf. Ex-MSV-Stürmer Benjamin Girth erzielte in 19 Spielen neun Tore für die Franken.
Die Stuttgarter Kickers verspielten ein deutlichen Vorsprung
Regionalliga Südwest: Die U 23 der TSG Hoffenheim liegt mit 44 Punkten vorne. Das Team dürfte eher wenig zur Attraktivität der 3. Liga beitragen. Freunde und Freundinnen des traditionellen Fußball werden da eher Kickers Offenbach die Daumen drücken. Die Hessen liegen mit 38 Punkten auf Rang zwei. Es folgen der FSV Frankfurt (37) und die Stuttgarter Kickers (36).
Die „Stukis“ erlebten als Wintermeister in der letzten Saison eine böse Überraschung. Mit 43 Punkten lagen die Kickers zum Jahreswechsel deutlich vor dem VfB Stutgart II (35). In der zweiten Runde zog die U 23 des VfB mit 65 Punkten noch am Lokalrivalen (63) vorbei und feierte den Aufstieg.
Der Südwest-Meister steigt direkt auf. Die Liga setzt den Spielbetrieb am 22. Februar fort.