Duisburg. Die erste Heimniederlage dämpft die Geburtstagsfreude des Coaches. Er gibt sich nach dem 3:4 gegen Gütersloh aber kämpferisch.

MSV-Trainer Dietmar Hirsch feierte am Sonntag seinen 53. Geburtstag. Die Mannschaft ließ ihr Geschenk für den Coach am Samstag allerdings im Kabinenschrank. Die drei Punkte durfte Julian Hesse, Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Gütersloh, als verspätete Nikolausgabe mit nach Hause nehmen. Die 3:4 (2:4)-Niederlage des MSV Duisburg zum Rückrundenauftakt war ein Dämpfer in der Adventszeit. Trotzdem geht Hirsch mit einem positiven Gefühl in die spielfreie Zeit. „Wir gehen als Tabellenführer in die Winterpause. Das ist das Entscheidende.“

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Dietmar Hirsch bekam am Samstag allerdings auch noch die Rute von Knecht Ruprecht zu spüren. Als er nach dem Spiel dem schwachen Schiedsrichter Florian Visse auf dem Platz seine Meinung sagen wollte, zückte der Referee die Rote Karte. Damit wird der Duisburger Coach mindestens beim ersten Spiel im neuen Jahr, am 26. Januar bei Türkspor Dortmund in Hagen, fehlen. Hirsch sprach nach der Partie von „vielen falschen Entscheidungen“ und meinte damit nicht nur die Pfiffe des Schiedsrichters, sondern auch die falschen Wege, die seine Spieler an diesem Nachmittag eingeschlagen hatten.

Die Zebras lagen bereits nach 37 Minuten mit 1:4 hinten. Von der Stabilität im Defensivbereich, die die Mannschaft in der Hinrunde ausgezeichnet hatte, war kaum etwas zu sehen. Im Mittelfeld stimmten die Zuordnungen nicht, die Abwehrspieler leisteten sich ungewohnte Patzer. „Wir waren einfach nicht da in der ersten Halbzeit und machten mehrere individuelle Fehler“, sagte Abwehrchef Alexander Hahn, der aber trotzdem unterstrich: „Die Saison ist bislang sehr gut gelaufen. Wir müssen jetzt regenerieren, Urlaub machen und dann im neuen Jahr angreifen.“

Malek Fakhro hielt den MSV Duisburg mit zwei Treffern im Spiel.
Malek Fakhro hielt den MSV Duisburg mit zwei Treffern im Spiel. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Der MSV erholte sich von dem frühen Rückstand und konnte den Schalter umlegen. Patrick Sussek erweckte die Zebras mit seinem Treffer zum 2:4 kurz vor der Pause wieder zum Leben, Jesse Tugbenyo hätte noch vor dem Seitenwechsel einen weiteren Treffer nachlegen können. Nach der Pause kam Gerrit Wegkamp für Leon Müller, damit legte Dietmar Hirsch ein Brikett in der Offensive nach. Das 3:4 von Malek Fakhro in der 56. Minute nährte die Hoffnung, dass der MSV das Ding noch drehen könnte. Die erste Heimniederlage konnten die Meidericher dann aber doch nicht abwenden.

„Weil wir sehr gute Charaktere in der Mannschaft haben, werden wir uns schütteln.“

Dietmar Hirsch
MSV-Trainer

Der MSV machte weiter Druck. Dietmar Hirsch wollte die Wende mit vier weiteren Einwechslungen im Laufe der zweiten Halbzeit erzwingen. Der Griff zur Brechstange verfehlte jedoch die Wirkung, bedingt durch die Wechsel verloren die Gastgeber phasenweise Struktur und Ordnung. „Wir hatten am Ende drei Stürmer auf dem Platz, sind aber trotzdem nicht vernünftig ins Flankenspiel gekommen“, bilanzierte der Trainer. Auf der Gegenseite verpassten die Gütersloher mehrfach ihren fünften Treffer. Das lag auch an MSV-Keeper Max Braune, der sein Team mit mehreren Paraden im Spiel hielt.

Dietmar Hirsch ärgerte sich über den Schiedsrichter. Später erhielt der MSV-Trainer die Rote Karte.
Dietmar Hirsch ärgerte sich über den Schiedsrichter. Später erhielt der MSV-Trainer die Rote Karte. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

„Niederlagen gehören dazu“, sagte Dietmar Hirsch später. Die Zebras gingen in dieser Saison erst zweimal leer aus: beim 1:2 beim SC Paderborn 07 und jetzt beim 3:4 gegen den FC Gütersloh. Der Vorsprung auf Fortuna Köln beträgt weiterhin sechs Punkte, allerdings haben die Domstädter das Nachholspiel beim SV Rödinghausen noch in der Hinterhand.

„Weil wir sehr gute Charaktere in der Mannschaft haben, werden wir uns schütteln“, geht Dietmar Hirsch davon aus, dass seine Spieler die Niederlage einordnen und wegstecken können. „Wir haben sehr viele Spiele gewonnen und stehen zurecht da oben“, geht der Trainer mit einem positiven Gefühl in die Winterpause.