Duisburg. Der Geschäftsführer des Regionalligisten MSV Duisburg äußert sich gegenüber der Redaktion über die Ergebnisse des Krisentreffens.
Michael Preetz verfolgte das Spiel des MSV Duisburg gegen den FC Gütersloh am Samstag sichtlich erleichtert. Die Geberrunde vom Freitag wirkte nach. „Wir haben Unterstützung auf der ganzen Linie erhalten und eine breite Zustimmung erfahren“, fasste der Geschäftsführer das Treffen mit alten und auch neuen Sponsoren in den Räumen der Stadtwerke zusammen. Preetz hatte für ein Konzept, das die mittelfristige Rückkehr in die 2. Bundesliga vorsieht, geworben. Am Ende musste sich Preetz am Wochenende nur über das Geschehen auf dem Platz ärgern: Die 3:4-Niederlage des MSV in der Regionalliga dämpfte dann doch die Stimmung.
Oberbürgermeister Sören Link hatte bereits am Freitag nach der Versammlung in einer Videobotschaft von einem „klaren Bekenntnis“ für dieses Konzept gesprochen. Link: „Duisburg steht geschlossen hinter dem MSV.“ Für Preetz stand am Freitag im Vordergrund, aufzuzeigen, wie der seit Jahren finanziell angeschlagene Verein gesunden kann. „Die entscheidende Frage ist: Wie kriegen wir es hin, dass wir wieder schwarze Zahlen schreiben?“, so Preetz. Alternativ stellte der Geschäftsführer auch Szenarien für die 3. und 4. Liga vor. Schnell war klar: Die Geldgeber möchten zurück in den höheren Profifußball.
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Die anwesenden Sponsoren ließen am Freitag den „Hut rumgehen“ und sammelten die wichtigen kurzfristigen Finanzmittel ein, um die Liquidität zu sichern. Michael Preetz machte am Samstag deutlich, dass das Format der Geberrunde eine Fortsetzung finden muss und auch erhalten werde. Bereits jetzt steht fest: Der MSV wird die Lizenzierung für die 3. Liga Anfang nächsten Jahres mit deutlich weniger Bauchschmerzen in Angriff nehmen können.
Auf der Tagesordnung steht zudem weiter der Dialog mit Anteilseigner Capelli. Die US-Amerikaner halten 40,1 Prozent der Anteile an der Kapitalgesellschaft des MSV. Zudem streiten sich beide Seiten aktuell auf der juristischen Bühne über ausstehende Zahlungen in beide Richtungen. Das Tischtuch scheint noch nicht zerschnitten. Preetz sagte am Samstag: „Wir wollen versuchen, mit Capelli gemeinsam und konstruktiv eine Lösung zu finden.“
MSV Duisburg spricht mit Capelli
Vor dem Termin versammelten sich die Mitglieder des Vorstandes mit Geschäftsführer Preetz, Marketingchef Christian Koke und Maskottchen Ennatz zu einem Gruppenfoto. Michael Preetz würdigte später den gemeinsamen Einsatz der Funktionäre bei diesem Termin: „Es ist der Verdienst des aktuellen Vorstandes, dass die Gremien auf diesem Weg geschlossen unterwegs sind.“
MSV-Präsident Christian Stiefelhagen sagte am Samstag gegenüber der Redaktion: „Das Treffen war eine positive Zusammenkunft, die den Blick in die Zukunft richtet. Es war ein gutes Miteinander.“ Auch MSV-Trainer Dietmar Hirsch freute sich über das Ergebnis der Geberrunde. „Wir hatten vorher schon viel Vertrauen in die Geschäftsführung und viel Zuversicht. Wir haben uns keine Sorgen gemacht. Wir sind der Stadt und allen Sponsoren dankbar“, so Hirsch. Der Coach lobte dabei auch Preetz für dessen Ansatz, ein Zweitliga-Konzept mit Nachhaltigkeit zu entwickeln.