Duisburg. Die Kollegen haben Urlaub, der Duisburger Stürmer muss aber noch einmal ran. Malek Fakhro spielt am Mittwoch in Katar für den Libanon.
Die Kollegen haben ab Mittwoch Urlaub, Malek Fakhro schiebt noch eine Sonderschicht. Der Stürmer des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg fehlt am Dienstag beim finalen Lauftest an der Westender Straße. Der 26-Jährige steigt in den Flieger Richtung Katar. Fakhro ist am Donnerstag im Wüstenstaat in einem Freundschaftsspiel für die libanesische Nationalmannschaft gegen Kuwait am Ball. Für den Meidericher sind das zusätzliche Arbeitstage der angenehmen Art.
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Malek Fakhro hatte im November für die libanesische Nationalmannschaft debütiert. In den Auswärtsspielen in Malysia (0:0) und in Myanmar (3:2) stand der Duisburger jeweils in der Startformation. Im zweiten Match gelang Fakhro sein erstes Tor auf der internationalen Bühne. Nach den ersten beiden Einsätzen war bereits klar: Der gebürtige Essener stieß nicht nur als Gast zur libanesischen Auswahl. Er spielt in den Planungen von Nationaltrainer Miodrag Radulovic mittlerweile eine wichtige Rolle.
Fakhros Familie war vor knapp 40 Jahren aufgrund des Krieges im Libanon nach Deutschland gezogen. Deshalb ist der frühere Bocholter, der die doppelte Staatsbürgerschaft hat, für den Libanon spielberechtigt. Einige Verwandte des Angreifers leben immer noch in der Heimat. Der Verband hat ihn erst spät entdeckt. Vor seinem Debüt in Malaysia hatte Fakhro in keiner Jugendnationalmannschaft des Libanons gespielt. Der Spätberufene will nun auch international durchstarten. In der WM-Qualifikation ist das Team zwar schon gescheitert, dafür steht das Turnier um den Asien-Cup noch auf der Agenda. Im März stehen Qualifikationsspiele für die Meisterschaft, die im Januar 2027 in Saudi-Arabien über die Bühne geben wird, an.
In Katar, dort trägt der Libanon derzeit seine Heimspiele aus, kann sich Malek Fakhro über ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk freuen. Der MSV-Spieler wird am Samstag 27 Jahre alt. Auch wenn er seine Duisburger Kollegen erst beim Trainingsstart am 3. Januar wiedersehen wird, dürfte er mit noch mehr Selbstvertrauen an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. Sein Debüt für den Libanon hatte der MSV mit dem Stürmer bereits angemessen zelebriert.
Die Mannschaftskameraden empfingen ihn mit Applaus im Trainingszentrum. Fakhro durfte ein Foto von sich an eine besondere Wand hängen. Alle ehemaligen Nationalspieler, die für den MSV mal am Ball waren, sind dort verewigt. Malek Fakhro griff zu Nagel und Hammer und schaute später gerührt auf die Fotos vieler Fußballgrößen. Sein Foto hängt nun an einer Wand mit Bernard Dietz, Kurt Jara, Thomas Gill und Weltmeister Helmut Rahn. In der vergangenen Woche wurde weiter gefeiert: Der Stürmer spendierte im Mannschaftskreis Pizza.
„Wir hatten eine überragende Hinrunde. Wir sind stolz auf das gesamte Team und stolz auf die Fans.“
Am Sonntag stand im Mezzomar im Sportpark die Weihnachtsfeier von Mannschaft und Geschäftsstelle an. Natürlich: Die unerwartete 3:4-Heimniederlage gegen den FC Gütersloh am Vortag war in der Festfolge nicht vorgesehen. Auch Malek Fakhro ärgerte sich nach der Partie über dieses Resultat. Der MSV kam nach einem 1:4-Rückstand noch auf 3:4 heran, konnte das Spiel aber nicht mehr drehen. „In den letzten Minuten haben wir den Faden verloren und waren nicht mehr so torgefährlich; so Fakhro, der als Doppeltorschütze zumindest für sich selbst eine positive Spieltagsbilanz vorweisen konnte.
Auch der Angreifer lässt sich durch die die Niederlage nicht aus der Bahn werfen. Er verweist darauf, dass die Mannschaft erst zwei Niederlagen kassiert hat: „Wir müssen da auch auf dem Boden bleiben.“ Insgesamt blickt Fakhro auf ein gutes halbes Jahr zurück. „Wir hatten eine überragende Hinrunde. Wir sind stolz auf das gesamte Team und stolz auf die Fans. Wir müssen im neuen Jahr einfach weiter Gas geben. Dann holen wir auch die Punkte.“ Fakhro selbst hat sich längst den Stammplatz in der Sturmspitze erkämpft. Mit den beiden Treffern im Gütersloh-Spiel führt er die interne Torschützenliste nun an. Er steht mit sieben Treffern an der Spitze, gefolgt von Patrick Sussek (6).