Duisburg/Gütersloh. Die Ostwestfalen legten nach der 0:1-Niederlage gegen die Zebras einen schwachen Start hin. Inzwischen hat sich das Team berappelt.

Der 26. Juli dieses Jahres ist ein Tag, an den die Verantwortlichen des FC Gütersloh und des MSV Duisburg gern zurückdenken – aus unterschiedlichen Gründen, versteht sich. Als sich beide Klubs zum Auftaktspiel der neuen Saison in der Fußball-Regionalliga West gegenüberstanden, bedeutete dies für die gastgebenden Ostwestfalen einen warmen Regen. 8400 Zuschauerinnen und Zuschauer im ausverkauften Heidewaldstadion stellten einen Wert dar, der in den sieben weiteren Heimspielen der Hinrunde zusammengenommen nicht erreicht wurde. Für die Zebras war es dagegen der Beginn einer Reise ins Ungewisse, auf der sich aber schnell die richtige Route herauskristallisieren sollte. Mit dem 1:0-Sieg wurde der Grundstein zu einer Hinserie gelegt, an deren Ende die Herbstmeisterschaft stehen sollte.

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Die Wege des MSV und des FCG haben sich seit dem Treffen im August vergleichsweise weit getrennt. Die Mannschaft von Trainer Julian Hesse geht auf Platz elf in die Rückrunde und hat mit 21 Punkten genau die Hälfte des Duisburger Ertrags erwirtschaftet, was wiederum ein Polster von sechs Zählern gegenüber dem SV Eintracht Hohkeppel auf dem ersten Abstiegsplatz bedeutet. Sollte sich auch das finale Abschneiden nach 34 Partien in diesem Rahmen bewegen, dürfte man in Gütersloh von einer gelungenen Saison sprechen. In der vergangenen Spielzeit hatte der Nachfolgeverein des einstigen Zweitligisten, der vor sieben Jahren das Neugründungsjahr 2000 aus seinem Namen gestrichen hat, als Aufsteiger Rang 13 belegt.

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Dabei musste nach dem respektablen Auftakt gegen den Drittliga-Absteiger vom Niederrhein zunächst Schlimmes befürchtet werden. Der FCG fand sich im neuen Spieljahr gar nicht zurecht, holte nur einen Punkt aus den ersten fünf Partien – und den auch noch durch ein mageres 2:2 nach 2:0-Führung daheim gegen Prügelknabe-Aufsteiger Türkspor Dortmund. Die Verantwortlichen standen zu Trainer Hesse, reagierten stattdessen mit einem Transfer: Vom SC Verl II kam kurzfristig der erst zu Saisonbeginn dorthin gewechselte Markus Esko zurück. Der Linksaußen stand noch am selben Tag erstmals wieder auf dem Platz und war am erlösenden 3:0-Erfolg gegen Eintracht Hohkeppel maßgeblich beteiligt.

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Seitdem haben sich die Gütersloher berappelt. Vor allem auswärts ließen sie einige Male aufhorchen. Das 1:1 bei Fortuna Köln war schon anständig, dann folgten gar 1:0-Siege beim 1. FC Bocholt und der U 23 des 1. FC Köln, die zusammen mit dem dazwischen liegenden 2:0 gegen den 1. FC Düren eine Erfolgsserie bildeten, durch die der Anschluss ans Mittelfeld hergestellt wurde. Anschließend geriet das Team mit zwei 0:2-Niederlagen gegen die Mönchengladbacher U 23 und beim Wuppertaler SV allerdings wieder leicht aus dem Tritt. Im Stadion am Zoo fehlten allerdings Phil Beckhoff (Gelbsperre) und Björn Rother (Gelb-Rot-Sperre). Letzterer war im Hinspiel noch kein Teil des FCG-Kaders; der vormalige Drittliga-Kicker von Rot-Weiss Essen wurde erst Ende September verpflichtet, nachdem er zuvor seit dem Sommer vertragslos gewesen war.

Der einzige Akteur mit MSV-Vergangenheit im Gütersloher Team stand in der Hinrunde nur sehr eingeschränkt auf dem Platz: Schlussmann Roman Schabbing, von 2018 bis 2022 beim MSV und dabei im letzten Jahr Ersatzkeeper des Drittliga-Teams, hütete lediglich beim erwähnten 2:2 gegen Türkspor den Kasten. Da ihm Trainer Julian Hesse anschließend bescheinigte, bei beiden Gegentoren nicht gut ausgesehen zu haben, blieb seitdem wieder nur noch der Bankplatz.