Duisburg. Der ehemalige Ausrüster des MSV Duisburg spricht nach Kündigung des Vertrags im Juni von offenen finanziellen Forderungen gegenüber den Zebras.

Das neue Zebra-Trikot ist ein Renner. Der Fanshop des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg hat wieder geöffnet. Fürs Publikum und für das kickende Personal ist der Wechsel des Ausrüsters und des Zebra-Shop-Betreibers abgehakt. Abgeschlossen ist das Thema „Rauswurf von Capelli Sport“ aber noch lange nicht.

Auf Nachfrage dieser Redaktion erklärte Kay Mourheg, Präsident von Capelli Europe: „Ohne interne Vertragsdetails offenzulegen, kann ich sagen, dass damals wie heute lediglich Zahlungen in unsere Richtung offen sind.“ Mithin, der ehemalige Ausrüster und nach wie vor Anteilseigner an der MSV Duisburg GmbH und Co KGaA (40,1 Prozent) hat den Spieß umgedreht. Statt von Capelli Geld zu bekommen, sollen die Meidericher nun Capelli Geld schulden.

Geschäftsführer Michael Preetz hatte am 19. Juni den Vertrag mit Capelli als Ausrüster und Betreiber des Zebra-Shops gekündigt. Hintergrund der Trennung von Verkaufstisch und Trikot waren nach Angaben des Spielvereins ausstehende Zahlungen, die der MSV von Capelli erwartete. Die Rede war von einem deutlichen sechsstelligen Betrag.

Mehr zum MSV Duisburg

Der MSV erklärte damals in seiner Pressemitteilung, man werde „die noch offenen Forderungen auf dem Klageweg einfordern“. Die Angaben von Kay Mourheg werfen nun die Frage auf: Wer verklagt jetzt wen? Capelli hatte in seiner Stellungnahme nach der Kündigung durch den MSV mitgeteilt: Man werde „zur Klärung des Sachverhalts und zur Wahrung der eigenen Interessen juristische Schritte prüfen“.

„Ohne interne Vertragsdetails offenzulegen, kann ich sagen, dass damals wie heute lediglich Zahlungen in unsere Richtung offen sind.“

Kay Mourheg
Präsident Capelli Europe

Der Streitwert kann sich durchaus sehen lassen. Einen deutlich sechsstelligen Betrag haben oder nicht haben, das fällt bei der Gewinn- und Verlustrechnung eines viertklassigen Vereins durchaus auf. Noch schwerer wiegt: Nicht haben und noch zusätzlich Geld überweisen zu müssen.

Zur Größenordnung der Forderung von Capelli an den MSV machte Kay Mourheg keine Angaben. Er teilte jedoch mit, dass die Forderungen gegenüber dem MSV „noch größer geworden sind durch die Beendigung des Ausrüstervertrags“. Die ursprüngliche Vereinbarung hatte eine Laufzeit bis Juni 2025. Der MSV hatte aber mitgeteilt, dass dieser Vertrag nicht die Regionalliga eingeschlossen habe. Dazu wollte sich der Capelli-Europe-Chef nicht äußern. Er ließ ebenfalls offen, ob man sich noch in Verhandlungen mit dem MSV befindet.

MSV Duisburg äußert sich nicht

MSV-Geschäftsführer Michael Preetz ließ über den Pressesprecher des Vereins, Martin Haltermann, ausrichten, dass man keine „Wasserstandsmeldungen abgebe“ und sich zu Angaben von Kay Mourheg nicht äußern werde. Damit ist ebenfalls unklar, ob der MSV tatsächlich Klage eingereicht hat oder ob man versucht, sich gütlich zu einigen. Es bleibt abzuwarten, an welchem Ende der Spieß seine Spitze hat.