Essen. Dem amtierenden Weltmeister Sebastian Vettel ist in seinem verflixten 7. Jahr noch kein einziger Sieg gelungen. So langsam gibt es immer mehr Spekulationen um seine Zukunft bei Red Bull. Allerdings stand in Singapur seit drei Jahren niemand anderes außer Vettel auf dem obersten Treppchen-Platz.
Die Hoffnung auf seinen ersten Sieg in seinem bislang verflixten 7. kompletten Formel-1-Jahr hat Sebastian Vettel nicht aufgegeben. Auch wenn der viermalige Weltmeister aus Heppenheim wie auch bei allen Fragen zu mal wieder aufgekommenen wüsten Spekulationen um eine Zukunft bei Ferrari eher den Blick in die Vergangenheit richtete.
Historisch sei Red Bull in Singapur immer sehr konkurrenzfähig gewesen, meinte Vettel am Donnerstag im schwülen Singapur vor einem Pulk von Medienvertretern vor dem Red-Bull-Motorhome. "Ich denke, auf dem Papier könnte es ein besseres Rennen für uns werden", sagte Vettel zu den Aussichten beim nächtlichen Spektakel am Sonntag (14.00 Uhr MESZ/RTL und Sky).
Mit der "5" zum ersten Mal Weltmeister
Auf dem 5,065 Kilometer langen Marina Bay Street Circuit wird Vettel mit einem neuen, dem fünften Chassis in dieser Saison antreten. "Ich mag die Nummer 5", sagte der Heppenheimer. Den guten Erinnerungen seien Dank: Mit der 5 als Startnummer war Vettel in der Saison 2010 erstmals Weltmeister geworden.
Der fünfte Titel in Serie ist für Vettel in diesem Jahr aber außer Reichweite. Auch einen Sieg hat er 2014 noch nicht geschafft. "Es war bislang ein hartes Jahr, aber die Zuversicht ist hoch, dass wir wieder gewinnen werden", betonte Vettel: "Ich mag es nicht, geschlagen zu werden."
Nur ein kleiner Schritt bis zu Ayrton Senna
Seit 13 Rennen muss er genau diesen Zustand aber ertragen. Geht er komplett leer aus in diesem Jahr, wäre das ein Novum in der Karriere des 27-Jährigen. Nachdem er 2007 mitten in der Meisterschaft eingestiegen war, gewann er 2008 selbst im Toro Rosso zumindest einen Grand Prix. In den Jahren danach folgten 38 im Red Bull. Drei davon in den vergangenen drei Jahren in Singapur.
Die Grand-Prix-Siege 40 und vor allem 41, mit dem Vettel mit Formel-1-Ikone Ayrton Senna in der ewigen Gewinnerliste gleichziehen würde, wollen aber einfach nicht gelingen. Allein am suboptimal funktionierenden Auto mit dem zu schwachen Renault-Antrieb kann es aber auch nicht liegen: Teamkollege Daniel Ricciardo fuhr in seiner ersten Saison an der Seite des Deutschen gleich drei Siege ein. Vettel hingegen schaffte es in Malaysia und Kanada lediglich bis auf den dritten Rang; im WM-Klassement ist Vettel Sechster mit 106 Punkten.
Vettel hat eine starke Bindung zur Marke Red Bull
Dass angesichts des ausbleibenden Erfolgs die Spekulationen um einen Wechsel nicht enden, kann nur wenig überraschen. Auch in Singapur musste sich Vettel mit Bermuda-Short und Red-Bull-Teamshirt wieder mehrfach fragen lassen, ob er möglicherweise zu Ferrari wechsle. "Ich habe einen Vertrag, und nichts hat sich geändert", beteuerte der Heppenheimer, dessen laufender Kontrakt bis einschließlich kommender Saison gültig ist.
Allzuweit blickte Vettel allerdings nicht in die Zukunft. Stattdessen lobte er die Unterstützung, die er seit seinem zwölften Lebensjahr von Red Bull bekomme und strich die "sehr, sehr starke Beziehung" zu der Marke heraus. "Daran hat sich nichts geändert. Und es sieht auch nicht so aus, dass sich daran etwas ändert", sagte Vettel. (dpa)