Spa. . André Lotterer aus Duisburg will seinen ersten Formel-1-Grand-Prix “nur fehlerfrei überstehen“. Der 32-jährige Motorsport-Routinier setzt sich für das Rennen in Spa keine großen Ziele. Lotterer fährt für das Caterham-Team und erfüllt sich einen Traum.
Mit dem Start der Fußball-Bundesliga in die neue Saison beginnt die Rückrunde der Formel 1. Zumindest gefühlt. Der Große Preis von Belgien (Sonntag, 14 Uhr/RTL und in unserem Ticker) ist zwar schon der zwölfte von 19 WM-Läufen, aber nach drei Wochen Sommerpause beginnt jetzt das entscheidende Drittel eines Rennjahres, das trotz der Dominanz von Mercedes das spannendste seit langem ist. Die Berg- und Talbahn in den Ardennen ist genau der richtige Ort als Auftakt für die heiße Phase. Und mit dabei ist der gebürtige Duisburger André Lotterer, der sich mit seinem Einmal-Gastspiel einen Traum erfüllt.
Der Motorsport-Routinier setzt sich mit 32 Jahren für seinen Formel-1-Ausflug „keine großen Ziele“. Der dreimalige Le-Mans-Sieger möchte das Wochenende „fehlerfrei überstehen“. Sein Einsatz am Sonntag beim Großen Preis von Belgien für das Caterham-Team sei „auf jeden Fall eine einmalige Sache. Aber es war immer mein Traum, einmal Formel 1 zu fahren“, erklärte Lotterer. „Es wird sicher nicht einfach. Aber ich traue mir das zu.“
Zweikampf an der Spitze
Auch interessant
Mit den neuen Hybrid-Autos, ihrer Komplexität und dem geänderten Fahrverhalten wird die vielleicht schwierigste und reizvollste Formel-1-Piste mehr zum Abenteuer als nur zur Autobahn. Ausgerechnet auf diesem Kurs versucht Lotterer also, sich einen zwölf Jahre alten Traum zu erfüllen. Damals wähnte er sich als Testpilot von Jaguar kurz vor dem Durchbruch. Jetzt, um drei Le-Mans-Siege reicher, ist er dabei, weil sein alter Teamchef Colin Kolles aus Ingolstadt beim maroden Caterham-Rennstall das Sagen hat, und aus sportlichen (und wohl aus finanziellen) Gründen den Japaner Kamui Kobayashi pausieren lässt.
Andere Sorgen hat WM-Tabellenführer Nico Rosberg – es sind nur elf Zähler Vorsprung, die er auf seinen Inteamfeind Lewis Hamilton hat. Wenigstens sind die Verhältnisse geklärt, seit Hamilton sich in Budapest der Stallorder verweigerte und Rosberg nicht Platz machte, sondern stattdessen höhnte: „Ich warte doch nicht auf Nico.“ Das Prinzip Rücksichtnahme ist damit durch, das Management der beiden Titelfavoriten wird schwieriger.