Monza. Keine Überraschung in der Formel 1 auf dem Powerkurs Monza: Die Silberpfeile beherrschten im Training zum Großen Preis von Italien dank ihres überlegenen Antriebs die Konkurrenz. Vorjahressieger Sebastian Vettel war indessen zufrieden, obwohl ihm keine Top-Platzierung gelang.
Mercedes dominiert erwartungsgemäß auch in Monza. WM-Spitzenreiter Nico Rosberg und sein Teamkollege Lewis Hamilton teilten in den beiden Trainingseinheiten am Freitag die ersten Plätze unter sich auf. Der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel verpasste auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Monza indes zweimal den Sprung in die Top 5. "Mercedes hat die Nase vorn", konstatierte der jeweils deutlich distanzierte Red-Bull-Pilot illusionslos. "Ab Platz drei wird es eng."
Das Silberpfeil-Duo demonstrierte im Königlichen Park eindrucksvoll, dass es beim 13. Saisonlauf am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/RTL und Sky) dank seines PS-Vorteils klar favorisiert ist. Es sei denn, die beiden Streithähne krachen sich wie zuletzt beim Großen Preis von Belgien wieder in die Kiste.
Machwort vom Mercedes-Motorsportchef
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat in dem eskalierenden Dauerzoff der beiden Titelkandidaten aber schon ein Machtwort gesprochen. "Wir müssten Entscheidungen treffen und als Konsequenz eine andere Fahrerpaarung haben", sagte Wolff in einem Interview dem britischen Sender BBC zum Fall einer erneuten Kollision der beiden Dauerduellanten. "Wenn wir nicht in der Lage sind, beide dazu zu bringen, dem Teamgeist von Mercedes zu folgen, dann müssen wir uns das eingestehen."
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Im Training lief naturgemäß alles friedlich ab. Rosberg steigerte sich nach Position drei am Vormittag im zweiten Durchgang und belegte den ersten Platz in 1:26,225 Minuten. Hamilton fuhr mit 0,061 Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Allerdings konnte der Brite wegen Elektronikproblemen etwa eine Stunde lang nicht fahren. Beim Auftakt hatte der Champion von 2008 seinen deutschen Rivalen als Schnellster noch um 0,808 Sekunden distanziert.
Vettel wies an der Stätte seines historischen Triumphes jeweils beträchtliche Rückstände auf. Am Vormittag fehlten dem sechstplatzierten Heppenheimer 1,084 Sekunden; nachmittags waren es dann noch 0,537 Sekunden und Position sieben. "Es war ein guter Tag, weil wir keine Probleme hatten", resümierte er dennoch zufrieden.
Hülkenberg auf den Tängen zehn und zwölf
Im Vorjahr hatte Vettel noch seinen insgesamt dritten Sieg auf dem 5,793 Kilometer langen Kurs bejubeln können. Mit dem unterlegenen Toro Rosso hatte er 2008 im Alter von 21 Jahren und 73 Tagen als jüngster Gewinner der Grand-Prix-Geschichte erstmals für Furore gesorgt.
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Force-India-Pilot Nico Hülkenberg (Emmerich) kam am Freitag im Training auf die Ränge zehn und zwölf. Adrian Sutil (Gräfelfing) wurde 16. Am Vormittag hatte er seinen Sauber Testpilot Guido van der Garde überlassen müssen.
Vor dem Europafinale führt Rosberg die WM mit 220 Punkten und 29 Zählern Vorsprung vor Hamilton (191) an. Vettel (98) hat als Gesamtsechster mit bereits 122 Punkten weniger als sein Landsmann keine realistischen Chancen mehr, den Titel zu verteidigen. (dpa)