Duisburg. Wittener Angreifer des Regionalliga-Spitzenreiters will in Duisburg jetzt durchstarten. Welche Gründe es für seinen schwierigen Start beim MSV gab.

Der Schritt zurück in die vierte Liga war in seiner Laufbahnplanung eigentlich gar nicht vorgesehen. Auf Zweitliga-Niveau hatte der Wittener Fußballer Luis Hartwig bereits in Belgien (KV Oostende) und in Österreich (SKN St. Pölten) als damaliger Leihspieler des VfL Bochum seine Qualitäten nachgewiesen. Nach Beendigung seines Kontraktes mit dem Bundesligisten zog es ihn dann nicht mehr ins Ausland - der bodenständige Kicker blieb im Revier, unterschrieb beim MSV Duisburg. „Das ist auch kein normaler Regionalligist, das sieht man ja schon an den Zuschauerzahlen. Bei unseren Spielen ist immer viel los“, sagte der 22-Jährige - in der Tat sind die „Zebras“ auf dem direkten Weg zurück in die 3. Liga.

Zuletzt genoss er die deutlich besseren Temperaturen im achttägigen andalusischen Trainingslager Jerez de la Frontera - obwohl es für die Duisburger Fußballer kein Zuckerschlecken war, bei zwei intensiven Einheiten pro Tag. „Der Schwerpunkt lag dabei vor allem auf der Taktik, auf Verbesserungen in der Offensive. Bislang hatten wir viel Erfolg mit Standards und beim Umschaltspiel“, so Hartwig. Seine persönliche Bilanz? „Für mich hat sich die Zeit in Spanien durchaus gelohnt, ich konnte mich ganz gut zeigen“, erklärt der flexible Angreifer. Im einzigen Test (beim 1:0 gegen den SV Sandhausen) stand er 45 Minuten lang auf dem Platz.

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„Okay, meine Bilanz mit bislang erst einem Tor ist noch ausbaufähig. Aber mit dem Team komme ich bestens klar - und dass ich jetzt wieder in der Nähe zur Heimat Fußball spielen kann, hilft mir sehr.“

Luis Hartwig (22),
Wittener Fußballer beim MSV Duisburg

„Ich denke, in letzter Zeit ist meine Situation beim MSV immer besser geworden, ich habe mich da reingebissen“, sagt Hartwig, der inzwischen in Düsseldorf lebt, aber immer noch oft in Witten vorbeischaut - unter anderem bei der Hallenstadtmeisterschaft dabei war, seinem Heimatclub SV Bommern im Endspiel gegen den SV Herbede vergeblich die Daumen drückte. Hartwig bringt es bei den Duisburgern, für die am Sonntag (14 Uhr) bei Schlusslicht Türkspor Dortmund die zweite Saisonhälfte startet, in zehn Pflichtspieleinsätzen auf einen Treffer und zwei Vorlagen. „Zuletzt habe ich in der Liga immer meine Einsätze bekommen. Ich denke, ich kann noch eine gute Rolle spielen. Das Feedback von unserem Trainer Dietmar Hirsch war positiv“, so der 22-Jährige.

Dabei hatte er beileibe keinen einfachen Start an der Wedau. „Ich hatte ja seit März kein regelmäßiges Fußball-Training - das konnte ich auch in der Vorbereitung nicht mal eben so rausholen“, sagt Luis Hartwig. Eine kleinere Verletzungspause kam dann auch noch hinzu, so dass es eine Weile brauchte, ehe der Ex-Bochumer beim MSV in Tritt kam. Zudem habe er früher immer als Neuner im Sturmzentrum gespielt - dort aber sind die Duisburger mit Gerrit Wegkamp und Malek Fakhro blendend besetzt. So blieb ihm das Ausweichen auf die Flügel, aber dort legten seine Teamkollegen Jan-Simon Symalla und Patrick Sussek glänzende Hinrunden hin - „das waren mit unsere besten Spieler der ersten Serie. Aber grundsätzlich ist es mir egal, ob ich auf der linken oder rechten Außenbahn spiele“, macht Hartwig klar.

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Im Niederrheinpokal will Luis Hartwig mit dem MSV ins Finale

Dennoch mache es ihm großen Spaß, das Zebra-Trikot zu tragen und Tag für Tag beim Tabellenführer zu arbeiten. „Ich bin wirklich glücklich hier“, sagt der ehemalige Jugendnationalspieler, und auch die guten Fitnesstests lassen ihn hoffen, im Jahr 2025 jetzt richtig durchstarten zu können. „Okay, meine Bilanz mit bislang erst einem Tor ist noch ausbaufähig. Aber mit dem Team komme ich bestens klar - und dass ich jetzt wieder in der Nähe zur Heimat Fußball spielen kann, hilft mir sehr“, so Luis Hartwig.

Auftrieb bekam er vor allem nach dem 3:2-Sieg im Pokalviertelfinale beim Oberligisten Ratingen 04/19, als Hartwig den MSV in Führung brachte, ein richtig gutes Spiel machte. Trainer Hirsch lobte den Angreifer: „Er ist sehr fleißig und ich hoffe, er macht weiter so. Dann bekommt er mehr Einsatzzeiten als in der letzten Zeit, in der es eben auch die anderen sehr gut gemacht haben.“

BW Dingden gegen MSV Duisburg
Das erklärte Ziel für Luis Hartwig (re.; hier beim Pokalspiel gegen BW Dingden) und den MSV Duisburg ist der Aufstieg in die 3. Liga. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

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Dass der MSV Duisburg unbedingt zurück will in die 3. Liga, das steht ohnehin außer Frage. Momentan sind es sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Fortuna Köln, der allerdings noch eine Partie mehr auszutragen hat. „Vor allem gegen die Top-Mannschaften haben wir bislang unsere besten Spiele gemacht“, stellt Hartwig fest. Ein weiteres Ziel des Vereins ist auch noch das Erreichen des Niederrheinpokal-Finales - in der Vorschlussrunde geht es am 22. März gegen den SC Union Nettetal, das zweite Halbfinale bestreiten RW Oberhausen und RW Essen.

Für einen ganz besonderen Anreiz in Sachen Titelgewinn sorgte zuletzt einer der Sponsoren des MSV Duisburg: „Wenn wir aufsteigen, dann fliegt die ganze Mannschaft für vier Tage nach Mallorca“, berichtet Luis Hartwig. Und diese Chance will er sich mit seinen „Zebras“ auf keinen Fall entgehen lassen.

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