Witten. Bei der Mitgliederversammlung des KSV Witten fällt eine Entscheidung für die neue Saison. Finanzen sind geregelt, ein neuer Posten soll installiert werden.
Für die Ringer des KSV Witten 07 war es aufgrund der verkorksten Saison 2024 keine Frage, dass es ab dem kommenden Jahr nicht mehr in der ersten Bundesliga weitergehen würde. Bei der Mitgliederversammlung stellte der Verein nun am Freitagabend die Frage zur Diskussion, wo man sich künftig sportlich eingruppieren solle. Schließlich ist der finanzielle Aufwand enorm, rund um die Erstliga-Staffel von Trainer Samet Dülger fehlt es ferner an bereitwilliger Unterstützung aus dem Mitgliederkreis. Allerdings herrschte letztlich Konsens bei der Versammlung, dass man 2025 einen Neustart in der 2. Liga versuchen will.
„Wir hatten eine wirklich lebhafte Diskussion, die teilweise sehr emotional, aber auch sachlich geführt wurde“, so der KSV-Vorsitzende Detlef Englich. Insgesamt waren gut 50 Mitglieder vor Ort, die interessiert daran waren, welchen Weg der siebenmalige Deutsche Meister einschlagen wird.
Jugendförderung bleibt weiterhin oberste Maxime für den KSV Witten
Aus seiner Vorstellung über die sportliche Zukunft hatte Detlef Englich ohnehin kein Geheimnis gemacht. „Ziel muss für uns die zweite Liga sein, dort wären wir gut aufgehoben.“ Vor allem die junge Garde der Eigengewächse um Gregor Eigenbrodt, Noah Englich oder Mika Labes, die sportlich in der Eliteklasse oftmals einen schweren Stand hatte, könne sich dort besser entwickeln, weitere Erfahrungen sammeln und durch entsprechend mehr Erfolge auch das Selbstwertgefühl steigern.
„Wir sind einer der sportlichen Leuchttürme in dieser Stadt – und das schon seit vielen Jahren. Die Liga-Mannschaft ist Vorbild und Motivation zugleich für unseren Nachwuchs.“
„Wir werden auch weiterhin unsere Jugendarbeit intensiv fördern“, machte der Clubchef klar. Es müsse darum gehen, die Talente aus dem eigenen Stall in den nationalen und internationalen Spitzenbereich sowie in die KSV-Mannschaft zu bringen. „Wir sind einer der sportlichen Leuchttürme in dieser Stadt – und das schon seit vielen Jahren. Die Liga-Mannschaft ist Vorbild und Motivation zugleich für unseren Nachwuchs“, so Detlef Englich. Ein Rückzug auf die Landesebene in die Oberliga oder die Landesliga „würde etwas von dieser Marke wegnehmen“.
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Gleichwohl wies der KSV-Vorsitzende darauf hin, dass nach wie vor „das Engagement der Sponsoren für uns der Dreh- und Angelpunkt“ sei. Immerhin müsse man auch in der 2. Bundesliga damit rechnen, einiges an Geldern in die Hand nehmen zu müssen, um eine konkurrenzfähige Staffel auf die Beine zu stellen. „Die Honorare werden sich sicher nicht nach unten bewegen lassen. Unsere Sportler haben aber einen so engen Bezug zum Verein, dass sie nicht gleich wegen 100 Euro mehr zu einem anderen Club wechseln würden“, so Englich über das intakte Teamgefüge. Auch die moldawischen Ringer wie Andrei Perpelita oder der international für Rumänien startende Ilie Cojocari hätten bereits signalisiert, dem KSV die Treue zu halten.
„Leichter wird es für uns ab 2025 auf keinen Fall. Aber wir sind allemal in einer anderen Situation als 2009, als wir uns aus finanziellen Gründen von der Bundesliga verabschieden mussten“, so Englich. Damals gab’s einen Neustart in der Oberliga. Positiv stellte der Vorsitzende des 600-Mitglieder-Clubs heraus, dass man einen Großteil der Verpflichtungen des alten Vorstandes inzwischen abgebaut habe. „Finanziell kommen wir absolut sauber aus dem Jahr heraus.“ Die Bilanz des Leistungssportbereichs inklusive des Bundesliga-Teams (Etat von ca. 80.000 Euro) sei erfolgreich – das erleichtere die Planung für 2025.
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KSV Witten plant die Installation eines Bundesliga-Managers
Inzwischen haben sich bereits erste Freiwillige gemeldet, die künftig rund ums Ligageschehen mithelfen wollen. Dem KSV-Chef war ganz wichtig, dort mehr Engagement einzufordern. Clubvize Dr. Erkan Kaymak stellte ein Konzept vor, das sich um die Installierung eines Bundesliga-Managers dreht. „Wir sind da auch mit umliegenden Universitäten in Kontakt“, prüfe man laut Detlef Englich alle Möglichkeiten. Durch prozentuale Beteiligung an der Sponsoren-Akquise könne sich der neu zu schaffende Posten schließlich auch selbst finanzieren.
Vor dem letzten Bundesliga-Kampf am 7. Dezember (19.30 Uhr) in der Husemannhalle gegen den KSK Konkordia Neuss, der sich aus der Eliteklasse zurückziehen wird, steht nun zumindest schon mal fest, dass der befürchtete, drastische sportliche Absturz der Ruhrstädter abgefangen werden kann. „Unterhalb der zweiten Liga anzutreten“, so Englich, „das wäre für uns der Dolchstoß.“
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