Witten. Zum Bundesligastart gibt’s für das Dreiband-Quartett des BCC Witten ein Remis und eine Niederlage. Wie Spitzenspieler Ronny Lindemann seine Form beurteilt.
Der Auftakt der neuen Saison in der Dreiband-Bundesliga war noch nicht so recht nach dem Geschmack des BCC Witten. Das Billardteam aus der Ruhrstadt holte aus den Partien gegen den BC St. Wendel (4:4) und den BC Elversberg (0:8) lediglich einen Zähler. „Das war nicht wirklich gut. Zwei oder drei Punkte hatten wir uns schon erhofft“, sagt Spitzenspieler Ronny Lindemann (43), für den es auch nicht ganz rund lief.
Den Niederländer Jeffrey Jorissen aus St. Wendel hatte der ehemalige Deutsche Meister beim 50:41 nach 33 Aufnahmen recht sicher im Griff, tags darauf aber gegen einen ehemaligen Teamkollegen jedoch setzte es für Lindemann eine recht klare Niederlage. Mit 42:50 musste er sich nach 34 Aufnahmen dem Schweden Michael Nilsson beugen, der nun für Elversberg an die Tische geht. „Wir konnten ihm keine Garantie für eine gewisse Anzahl an Spielen geben, daher ist er gewechselt“, so Lindemann.
Ronny Lindemann unterliegt dem Ex-Wittener Michael Nilsson
Dass es so ein glattes 0:8 gegen die Saarländer aus Elversberg gab, war schmerzlich, aber erklärbar. „Das ist in dieser Saison einer der Topfavoriten - da kann sowas schon mal passieren“, sagt der BCC-Nationalspieler. Am ersten Tag hatte außer ihm nur noch Neuzugang Ali Ibraimov (40:35 gegen Christian Schwerdtfeger aus St. Wendel) einen Sieg davongetragen - insgesamt aber war die Bilanz der Ruhrstädter zu dürftig. Volker Baten und Jacob Haack-Sörensen gingen an beiden Tagen gänzlich leer aus.
„Vielleicht brauchen wir das, mal mit dem Rücken zur Wand zu stehen“, so Lindemann. Am nächsten Doppelspieltag wird’s beim Titelverteidiger BC Weywiesen in Bottrop und beim BC Höntrop gewiss nicht viel einfacher für den BCC Witten.
„Früher hätte ich nach so einem Abschneiden wie bei der WM vermutlich in mein Queue gebissen. Jetzt sehe ich das etwas entspannter. Es hatte ja Gründe.“
Ronny Lindemann hatte unlängst noch an der Weltmeisterschaft in Vietnam teilgenommen, war aber dort mit seinem Abschneiden gar nicht zufrieden. Gegen seinen Nationalkader-Kollegen Martin Horn verlor er deutlich, auch einem jungen Vietnamesen war er nicht gewachsen. „Ich hatte vorher zweieinhalb Monate nicht trainiert, bin da ziemlich unter die Räder gekommen. Ganz ohne Vorbereitung geht es eben nicht“, sagt Lindemann selbstkritisch. „Ich habe dort dann die Chance genutzt und einfach ein paar Tage Urlaub drangehängt - damit war es noch ein schöner Saisonabschluss.“
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Immerhin ist er durch die WM-Teilnahme wieder unter die besten 100 Spieler der Welt gerutscht, kann sich bei den kommenden internationalen Aufgaben weiter nach vorne arbeiten. „Jetzt komme ich langsam wieder in Form, ich stehe wieder jeden Tag am Tisch. Noch bin ich aber nicht ganz da, wo ich sein möchte“, so der Dortmunder. Im Sommer war Billard einfach nicht die oberste Priorität des dreifachen Familienvaters. „Früher“, so Lindemann, „hätte ich nach so einem Abschneiden wie bei der WM vermutlich in mein Queue gebissen. Jetzt sehe ich das etwas entspannter. Es hatte ja Gründe.“
Demnächst stehen neben Ligaspielen in den Niederlanden auch ein Weltcup im Nachbarland sowie einer in Südkorea auf Lindemanns Turnierplan, dazu noch ein weiterer Weltcup in Ägypten. Und zwischendurch sollen schließlich auch noch ein paar Punkte für den BCC in der Bundesliga her.
Das Zweitliga-Team des BCC Witten gewann als Aufsteiger sowohl als klarer Außenseiter gegen den Bergisch-Gladbacher BC als auch gegen den BC Hilden mit 5:3.
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