Witten. Der ETSV Witten feiert ein 38:34 über die HVE Villigst-Ergste. Dabei hat das Team in Halbzeit eins „jeder schon abgeschrieben“, sagt der Trainer.
Das 72-Tore-Spektakel ist beendet, und Trainer Rolf Albus bittet seine Handballerinnen erst einmal noch kurz in die Kabine. Laut ist es dort für einen Moment und die große Freude über den 38:34 (17:19)-Sieg über die HVE Villigst-Ergste zum Oberliga-Saisonstart nicht zu überhören.
„So macht es Spaß!“, sagt die strahlende Kathrin Lünemann, als sie wieder aufs Parkett der Jahnhalle zurückkehrt – die Rückraum-Chefin des ETSV Witten, die die Partie gemeinsam mit Linkshänderin Anne Schumacher sehr entscheidend geprägt hat. Zusammen haben die beiden 24 der 38 Treffer erzielt.
Alle eingesetzten Feldspielerinnen des ETSV Witten treffen
Da muss der Coach vor lauter Freude ausflippen. Oder? Immerhin stimmt er zu, dass es schon gut sei, zwei solche Handballerinnen zu haben. Aber deren 24 Tore – elf von Kathrin Lünemann und 13 von Anne Schumacher – gefallen ihm dann doch nicht zu 100 Prozent.
„Da waren wir nicht da. Jeder hat uns da schon abgeschrieben.“
„Das ist zu viel!“, sagt Rolf Albus. „Ich habe es lieber, wenn das ein bisschen verteilt ist.“ Der Blick aufs Protokoll verrät dann aber, dass es irgendwie doch verteilt gewesen ist, sich bis auf die nicht eingesetzte Kira Schürmann alle ETSV-Spielerinnen in die Liste der Torschützinnen eingetragen haben.
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Nach 23 Minuten liegt der ETSV Witten mit 11:17 hinten
Dass am Ende 38 Treffer auf dem Wittener Konto standen, war in der ersten Halbzeit überhaupt nicht abzusehen. „Da waren wir nicht da“, sagte Rolf Albus. „Jeder hat uns da schon abgeschrieben.“ Minus sechs lautete die Bilanz nach 23 Minuten – 11:17.
Aber die ETSV-Frauen begannen noch im ersten Abschnitt, besser zu werden. Als es zur Pause nur ein 17:19-Rückstand war, hatte der Trainer schon ein gutes Gefühl, „weil wir konditionell und läuferisch besser sind“, wie er sagte.
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Melissa Reibold trifft für den ETSV Witten zum 31:28
Rolf Albus behielt recht. Und nachdem sein Team, das er nun in der Deckung etwas defensiver agieren und fast ohne Wechsel durchspielen ließ, in Überzahl durch Julia Pieper zum 30:28 und Melissa Reibold zum 31:28 getroffen hatte, war auch schon der Grundstein zum Sieg gelegt. Die Schwerterinnen kamen nicht mehr gefährlich heran.
Daran konnte auch HVE-Coach Henning Becker mit seiner Auszeit exakt neun Minuten vor dem Ende nichts mehr ändern. Zumal auch er sah, dass der ETSV in diesem zweiten Abschnitt mit einer Torhüterin agierte, die unter anderem zwei Siebenmeter-Duelle für sich entschied. In der ersten Halbzeit waren das Spiel und alle Bälle noch an Sarah Richter vorbeigerauscht.
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So haben sie gespielt:
Spielfilm: 1:0, 1:1, 7:6, 7:8 (11.), 9:10, 9:15 (20.), 11:17, 14:17 (25.), 14:18, 15:19, 17:19 (Halbzeit), 21:23 (37.), 24:23 (40.), 28:27, 28:28, 31:28 (51.), 34:31, 34:32, 36:32 (59.), 38:34.
ETSV Witten: Richter - Schürmann (n. e.), Reibold (2), Prior (2), Knobel (1), Schumacher (13/3), Lünemann (11), Müller (3), Pieper (3), Achterberg (2), Michels (1).
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