Witten. Gegen den ehemaligen Deutschen Meister Hamburger JT wollen die Wittener am Samstag für eine Überraschung sorgen. Youngster winkt die Feuertaufe.
Es ist bislang eine schwierige, ja ziemlich vertrackte Saison für die Bundesliga-Judoka der Sport-Union Annen. Kaum einmal konnten die Wittener ihre Idealformation auf die Matte bringen - so trudelte man mit nur einem Sieg und bislang bereits drei knappen Niederlagen auf den vorletzten Tabellenplatz in der Nordstaffel. Nicht gerade das, was man bei der SUA gewohnt ist nach erfolgreichen zurückliegenden Jahren. Vielleicht glückt ja noch ein versöhnlicher Abgesang an den beiden ausstehenden Kampftagen. Mit einem Heimsieg gegen das Hamburger Judo-Team (Samstag, 18 Uhr, Kälberweg) wäre der Anfan gemacht.
„In diesem Jahr ist bei uns wirklich viel schiefgelaufen“, gibt auch Annens Stefan Oldenburg, eine Hälfte des Trainergespanns, unumwunden zu. Verletzungen und kurzfristige Absagen aus diversen anderen Gründen führten dazu, dass die Wittener nicht wirklich das umsetzen konnten, was sie sich vor der Serie vorgenommen hatten. Dabei steckten Oldenburg und Trainerkollege Marcel Haupt so viel Arbeit in die Vorbereitung.
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Doch mit Verletzungen wie etwa bei Mittelgewichtler Martin Matijass, der in dieser Saison nicht mehr für die Unioner wird antreten können, war ebenso wenig zu rechnen wie mit persönlichen Problemen eines hochveranlagten Neuzugangs wie Dimitrij Popp. Der war eigentlich vorgesehen fürs 81-kg-Limit - doch eine wirkliche Hilfe war er für die SUA nie, wird auch am Samstag wieder nicht mit auf die Matte gehen. „Da müssen wir uns Gedanken machen, wie wir das in der neuen Saison machen“, so Stefan Oldenburg merklich enttäuscht.
Dass bislang lediglich gegen den UJKC Potsdam - im einzigen Heimkampf - ein Erfolg gelang (mit 8:6), das kann nicht der Anspruch sein für den Bronze-Gewinner der Bundesliga von 2022. „Man kann aber nicht in jedem Jahr von einem Medaillengewinn ausgehen, dafür ist die Leistungsdichte in der Liga zu hoch“, bekräftigt Stefan Oldenburg. Zudem setzen die Annener Jahr für Jahr auf ein mehrheitlich junges Team, das seinen sportlichen Zenit noch nicht erreicht hat. „Wenn dann nicht wieder die Vereine mit den dicken Scheinen kommen und uns gute Leute wegholen“, erinnert Oldenburg an Abgänge u. a. von Philip Drexler (nach Remscheid) oder von Jano Rübo (zum Samstags-Gegner Hamburg), dann sei allemal denkbar, dass man in naher Zukunft weiter vorne angreifen kann.
„Man kann aber nicht in jedem Jahr von einem Medaillengewinn ausgehen, dafür ist die Leistungsdichte in der Liga zu hoch.“
Am Samstag können die Wittener ein durchaus schlagkräftiges Team aufbieten, das die Hochkaräter aus der Hansestadt schon ordentlich fordern dürfte. Die beiden Niederländer Simeon Catharina und Koen Heg sind dabei. Auch Sirotullo Ikramov, dessen missglückte Startberechtigung als deutscher Judoka vor der Saison an der DJB-Bürokratie scheiterte, bekommt mal wieder eine Chance. Vielleicht sogar Eigengewächs Jan Libuda, der noch vor der Erstliga-Feuertaufe steht. „Er hatte ein tolles Jahr, dafür werden wir ihn sicherlich belohnen. Entweder schon am Samstag oder nächste Woche daheim gegen Aachen-Walheim.“
Dass das Hamburger Judo-Team als Favorit anreise, stehe für ihn außer Frage. „Da werden sicherlich einige Hochkaräter dabei sein“, so der SUA-Coach, der u. a. damit rechnet, die Ex-Wittener Moritz Plafky und Jano Rübo im HJT-Dress anzutreffen. „Aber vielleicht gelingt es uns ja, ihnen irgendwie ein Bein zu stellen.“
2. Bundesliga
SU Annen II - 1. JC Mönchengladbach (Samstag, 17 Uhr, Kälberweg). Auch die Zweitvertretung der Unioner steht bislang erst mit einem Saisonsieg da. „Ich hoffe aber, dass wir auch gegen die Gladbacher was holen können“, so Trainer Manuel Neumann. Er habe zwar wegen Urlauben, Verletzungen oder beruflicher Verpflichtungen das eine oder andere personelle Loch in seinem Kader, könne aber dennoch ein passables Team aufbieten. Ein Einsatz winkt u. a. Talent Alexander Schnackenberg, der mit der „Dritten“ den Oberliga-Titel eingesackt hatte.
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