Bottrop. Die Bundesliga-Judoka der Sport-Union Annen unterliegen beim Schlusslicht JC 66 Bottrop. „Das tut uns natürlich kurz weh“, sagt der Trainer.

Mit leeren Händen mussten die Judoka der Sport-Union Annen am Samstagabend die Heimreise aus Bottrop antreten. Das NRW-Duell in der Bundesliga verloren die Wittener beim JC 66 mit 5:9, so dass nach dem vierten Ligakampf eine gewisse Enttäuschung bei der Mannschaft um SUA-Trainer Marcel Haupt spürbar war. Denn die Gäste erkämpften sich in Bottrop eine zwischenzeitige 4:2-Führung, brachten diese aber nicht ins Ziel. Die Gründe hierfür waren mannigfaltig: Eng geführte Duelle auf den Matten, dürftige personelle Voraussetzungen und eine knifflige Kampfrichter-Entscheidung zählten dazu.

„Wir hätten wenigstens ein Remis verdient gehabt. Selbst ein Sieg wäre drin gewesen.“

Insbesondere letztere hatte es Marcel Haupt auch Minuten nach dem Ende des Bundesliga-Kampfes noch angetan und sorgte für Gesprächsstoff bei den Wittenern. Ursächlich hierfür war das Schwergewichtsduell von Jonas Schreiber gegen Bottrops Hisayoshi Harasawa nach der Halbzeitpause, das der SUA-Mann nach Bestrafungen verlor. Die dritte persönliche Strafe kassierte Jonas Schreiber für das vermeintliche Verlassen der Kampffläche. „Er war jedoch in der Aktion und wurde durch den Gegner quasi rausgeschoben“, haderte Marcel Haupt. „Wäre dieser Kampf anders verlaufen oder hätten wir in Halbzeit eins den fünften Punkt geholt, hätten wir ganz anders taktieren können.“

Denn so glich Bottrop anstelle einer SUA-Führung zum 4:4 aus und startete nachfolgend eine Aufholjagd, die schließlich im ersten Saisonsieg des JC 66 münden sollte. „Wir hätten wenigstens ein Remis verdient gehabt“, sagte Marcel Haupt. „Selbst ein Sieg wäre drin gewesen. Vor dem Kampf hätte ich das allerdings kaum für möglich gehalten, eher haben wir mit einer klaren Niederlage gerechnet.“ Denn für den Gastkampf in Bottrop standen der SUA nur rund ein Dutzend Athleten zur Verfügung, so dass die Voraussetzungen allzu dürftig erschienen. „Innerhalb weniger Tage mussten wir sieben verletzungsbedingte Absagen hinnehmen. Das tut natürlich weh“, sagte der Annener Coach.

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Trotzdem legte die SUA in Bottrop gut los, ging durch Siege der beiden Niederländer Simeon Catharina und Koen Heg sowie Leon Philipp und Sirotullo Ikramov zur Halbzeit mit 4:3 in Führung. „Hätten wir der ersten Runde noch das i-Tüpfelchen aufgesetzt und ein 5:2 geholt, was absolut möglich war“, sagte Marcel Haupt, „hätten wir andere Möglichkeiten besessen und hätten uns entsprechend aufstellen können, um den Sieg abzusichern.“

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So mussten Marcel Haupt, dessen Trainer-Kollege Stefan Oldenburg am Samstag fehlte, und sein Team im zweiten Durchgang allerdings taktieren – neben der bitteren Niederlage im Schwergewicht wurde die Klasse bis 100 kg diesmal kampflos an den JC 66 abgegeben. „Wir haben Vorsicht walten lassen, die Unversehrtheit unserer Jungs steht an erster Stelle“, sagte der SUA-Coach. Da die Gäste in den folgenden drei Kämpfen, die allesamt zu beiden Seiten sehr dynamisch verliefen, drei Niederlagen kassierten, waren die Gastgeber nicht mehr einzuholen. „Das tut uns natürlich kurz weh. Aber wir werden uns davon auch wieder losschütteln“, sagte Marcel Haupt.

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