Novi Sad. U-17-EM: Lotta Englich vom KSV Witten gewinnt das 73-Kilo-Finale gegen Diana Titova. „Ich kann‘s noch gar nicht so richtig glauben“, sagt sie.

Der Gold-Traum ist am Donnerstagabend in Erfüllung gegangen: Lotta Englich, die 17-jährige Ringerin des KSV Witten, hat bei den U-17-Europameisterschaften im serbischen Novi Sad das Finale in der 73-Kilo-Klasse gewonnen.

Einmal mehr musste sich Lotta Englich mit Diana Titova (Individuelle Neutrale Athleten) messen, also einer Gegnerin, die sie bestens kennt. Im vergangenen Jahr hat die KSV-Ringerin die Russin auf dem Weg zu ihrer Vize-Weltmeisterschaft geschlagen, bei der Europameisterschaft im Kampf um Bronze jedoch gegen Diana Titova verloren. „Sie ist verpfiffen worden“, hatte Landestrainer Cengiz Cakici damals nach dem 4:10 geschimpft.

Lotta Englich schultert Zeynep Sucu aus der Türkei nach gerade mal 43 Sekunden

Klar: Nach ihrem Triumph war Lotta Englich überglücklich. „Ich kann‘s noch gar nicht so richtig glauben und hab‘s auch noch gar nicht begriffen“, sagte die Europameisterin, als die Gold-Medaille in Novi Sad um ihren Hals baumelte. „Das kommt wohl erst in den nächsten Tagen. Auf jeden Fall ist es aber eine große Erleichterung.“

Im Finale der 73-Kilo-Klasse setzt sich Lotta Englich gegen Diana Titoca durch.
Im Finale der 73-Kilo-Klasse setzt sich Lotta Englich gegen Diana Titoca durch. © IMAGO/United World Wrestling | imago sport

Wie schon im Viertel- und Halbfinale triumphierte Lotta Englich vorzeitig. Nach 1:23 Minuten schulterte sie Diana Titova, nachdem sie mit 3:6 zurückgelegen hatte. „Sie war etwas übermotiviert und hat aus eigenen Aktionen Punkte abgegeben“, sagte Papa und KSV-Trainer Mirko Englich, der 2008 in Peking in der 96-Kilo-Klasse olympisches Griechisch-römisch-Silber gewonnen hat. „Dann hat sie aber mit vollem Killerinstinkt den Schultersieg geholt.“ Und zwar mit einer Kopfbeinklammer.

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In ihrer Auftaktbegegnung am Mittwoch, dem Viertelfinale, hatte Lotta Englich gegen die Türkin Zeynep Sucu leichtes Spiel. „Der erste Kampf war tatsächlich zum Warmwerden“ sagte Mirko Englich. Es dauerte nur 43 Sekunden, ehe Lotta Englich einen Schultersieg feierte. „Das Halbfinale war schon eine andere Nummer“, meinte der 45-Jährige. Dort traf die Wittenerin auf Hanna Pirskaya (Individuelle Neutrale Athleten).

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„Die Weißrussin hatte zunächst alles ziemlich zerstört. Bundestrainer Christoph Ewald hatte Lotta aber sehr gut eingestellt“, sagte Mirko Englich. „Es ging etwas hin und her, beim Stand von 2:2 hat Lotta einen Wurf ausgeklinkt und kurz vor der Halbzeit auf Schultern gewonnen.“ Nach einer 6:2-Führung. Hanna Pirskaya gewann am Ende eine der beiden Bronze-Medaillen, nachdem sie sich gegen Zeynep Sucu durchgesetzt hatte.

Weiter geht‘s für Lotta Englich in Novi Sad am Mittwoch (3. Juli), dann wird sie bei den U-20-Juniorinnen starten. Als letzter Ringer des KSV Witten nach Mika Labes, der beim U-17-Turnier in der 55-Kilo-Klasse des griechisch-römischen Stils nach einem Kampf ausgeschieden ist, und Lotta Englich wird Gregor Eigenbrodt die Titeljagd aufnehmen. Los geht‘s in der 79-Kilo-Freistilklasse der U-20-Athleten am Freitag (5. Juli).

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