Witten. Radsport-Talent aus Bommern gehört inzwischen dem Profiteam “Dauner-Akkon Cycling“ an. Bereit für Rennen der Continental-Kategorie.

Zehn Wochen auf der Sonneninsel Mallorca? Das hört sich zunächst einmal nach Party, Spaß und Vergnügen an. Nicht so für Jonas Messerschmidt. Der 20-jährige Nachwuchs-Radrennfahrer, der in Bommern wohnt und seine ersten Wettbewerbe auf dem Rennrad für das Triathlon-TEAM der TG Witten absolvierte, legte mit seinem Profiteam "Dauner-Akkon Cycling" ein mehrwöchiges Trainingslager ein. Bedeutet für einen Profi-Radrennfahrer unzählige Kilometer auf dem Rad, Kraft- und Ausdauertraining.

Betreut wurden Messerschmidt und seine Teamkollegen dabei vom langjährigen Profi Marcel Wüst, der in seiner aktiven Zeit unter anderem eine Etappe bei der Tour de France gewinnen konnte. "Von seiner Erfahrung profitiert man einfach ungemein", erklärt der junge Wittener, der mit dem Dauner-Akkon-Team nach der abgebrochenen, vergangenen Rennsaison bald durchstarten will.

Auf Mallorca trotz Corona sicher gefühlt

Mit acht weiteren Teamkollegen und Mentor Wüst verbrachte Messerschmidt knapp zehn Wochen auf der spanischen Urlaubsinsel. Unwohl war dem Radprofi trotz der auch in Spanien weiter bedrohlichen Corona-Pandemie dabei jedoch nicht. "Ich muss ehrlich sagen, dass ich es auf der einen Seite schon verstehen kann, wenn man Zweifel daran hat, ob das in der aktuellen Situation so schlau ist. Auf der anderen Seite habe ich mich dort aber so sicher gefühlt wie sonst in den vergangenen zwölf Monaten an keinem anderen Ort", erklärt das Radsport-Talent.

Gewohnt hat Messerschmidt mit seinen Teamkollegen während der vergangenen zweieinhalb Monate dabei direkt im privaten Anwesen von Ex-Profi Wüst im Dörfchen Cala Murada. "Wir mussten alle einen negativen Corona-Test ablegen, bevor wir nach Spanien geflogen sind und das Haus bezogen haben. Vor Ort hatten wir dann wirklich überhaupt keinen Kontakt zur Außenwelt, sondern haben uns nur im Haus aufgehalten oder während des Trainings auf den Straßen, aber sonst überhaupt nicht. Marcel Wüst hat in der Zeit dann für uns eingekauft, daher mussten wir gar nicht unter Menschen", berichtet der 20-Jährige von seinem Alltag während der Pandemie in den vergangenen zehn Wochen.

Trainingslager brachte den Wittener enorm nach vorne

Sportlich, so berichtet Jonas Messerschmidt selbst, habe ihn die Zeit "wahnsinnig nach vorne gebracht." Für ihn könnten die Rennen in der Continental-Kategorie, sozusagen der zweiten Liga des europäischen Radrennsports, sofort beginnen. "Ich bin eigentlich schon in Wettkampfverfassung und könnte sofort loslegen", zeigt sich Messerschmidt bereit.

Im April könnte die Continental-Saison starten. Bis dahin muss der Radprofi seine bisher gute Form konservieren, um seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen. "Das war im vergangenen Jahr so ein wenig das Problem. Im März war ich topfit für die Saison, aber das erste Rennen hat dann erst im August stattgefunden. In der Zwischenzeit habe ich zu viel trainiert, dann war ich nicht in Bestform", blickt er zurück. "Das soll jetzt besser werden, ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Rennen", so Messerschmidt.

Ziel für die Saison ist ein Platz unter den besten U-23-Fahrern

Seine Ziele für die anstehenden sieben Rundfahrten und etwa 50 bis 60 Renntage formuliert der Wittener bescheiden: "Erstmal wünsche ich mir, dass wir die Möglichkeit bekommen, möglichst viel zu fahren. Dann würde ich mir wünschen, mich unter den besten Fahrern im U-23-Feld zu etablieren."

Bis dahin stehen jedoch noch weitere Trainingsfahrten rund um das heimische Witten auf dem Programm. Die Rückkehr in seine Heimat "fühlt sich ehrlich gesagt schon komisch an", erklärt das Rad-Talent. "In Spanien war alles ein bisschen ruhiger, es waren nicht so viele Menschen unterwegs. Hier merkt man schon am Verkehr, dass alles etwas hektischer ist."

Zum Training öfter Abstecher ins Sauerland

Seine Trainingsfahrten unternimmt Messerschmidt daher meist ins Sauerland nach Plettenberg oder Attendorn, wenn er längere Einheiten plant. Wählt der Wittener eine kürzere Einheit, geht es vornehmlich nach Schwerte oder Sprockhövel. "Wenn es dann mit der Rennsaison losgeht, bin ich dann hoffentlich in Bestform", sagt er.

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