Witten. Frühestens ab April darf gespielt werden. Trainer des TuS Heven pocht auf genügend Vorbereitung. Rüdinghausens Kordel pessimistisch.
Die Amateurfußballer blicken sehnsüchtig auf den April. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) hat jetzt diesen Monat als möglichen Termin für einen Neustart des Meisterschaftsbetriebs angekündigt. Wittens Trainer sehnen zwar den Wiederbeginn herbei, sind aber eher zurückhaltend, ob es dann auch wirklich losgeht.
Der Meisterschaftsbetrieb könnte gleich in die Vollen gehen. Der 1. April fällt auf den Gründonnerstag, der schon immer ein beliebter Nachholspieltag war, und am Ostermontag könnte dann gleich das nächste Spiel steigen. Die Überlegungen des Verbandes gehen dahin, bis Ende Juni eine Halbserie zu spielen und zu werten. Zudem wäre es möglich, auch noch die Pokalwettbewerbe zu beenden.
Noch acht Punktspiele für TuS Heven - dazu der Pokal
Thorsten Kastner, Trainer des Bezirksligisten TuS Heven, hält den Start im April aber nur für sinnvoll, wenn es genügend Zeit zur Vorbereitung gibt: „Runden laufen ist nicht genug. Wir brauchen auch Zeit, die Fußball-spezifischen Übungen zu absolvieren. Wenn wir beispielsweise grundlegende Dinge wie Richtungswechsel oder Geschwindigkeitswechsel nicht lang genug trainieren, dann sind Verletzungen vorprogrammiert. Nach drei Monaten Pause klappt so etwas nicht von einem Tag auf den anderen.“
Eine Grundfitness setzt Kastner ohnehin voraus: „Wir haben der Mannschaft momentan keinen Plan an die Hand gegeben. Der Blick auf die Tabelle sollte reichen. Wenn wir unser Nachholspiel gewinnen, sind wir Erster. Das sollte Motivation genug sein.“ Sollte es im April losgehen, sieht Kastner keine Schwierigkeiten, die Halbsaison zu beenden: „Wir haben nur noch acht Spiele. Die Zeit sollte dann auch noch für den Kreispokal reichen, in den wir noch gar nicht eingestiegen sind.“
Jabsen hält zwei Partien pro Woche für machbar
Matthias Jabsen, der den Bezirksligisten VfB Annen trainiert, will noch nicht in Jubelstürme ausbrechen: „Ich warte noch ab, ob es wirklich klappt. Letztendlich entscheidet die Regierung, was passiert. Allerdings finde ich, dass die Situation momentan schon sehr heftig ist.“
Auch Jabsen glaubt, dass man den März für eine ordentliche Vorbereitung braucht, man anschließend aber wieder in den Wettkampf starten könne: „Dann ist es auch kein Problem, zweimal pro Woche zu spielen. Ich kann als Trainer die Regeneration gut steuern. Es ist für alle Mannschaften eine gleich schwere Situation, doch wer Fußball spielen will, der kommt damit auch zurecht.“
Erst sind die Schulen wieder an der Reihe
Fabian Kordel, Trainer des A-Liga-Meisterschaftskandidaten TuRa Rüdinghausen, ist nicht ganz so optimistisch. Der Lehrer sieht den Fußball nicht an erster Stelle: „Bevor die Schulen nicht wieder öffnen, sollte wir Amateurfußballer zurückstecken. Das mag man als Oberligist oder Regionalligist vielleicht etwas anders sehen, aber wir spielen nun mal nur in der Kreisliga.“ In den kommenden Tagen werden die Rüdinghauser eine Videokonferenz der Trainer einberufen, um sich weiter zu beraten.
Sollte es aber im April losgehen, sieht sich TuRa-Coach Kordel gewappnet: „Bis Ende Juni werden wir dann die Halbsaison spielen und werten. Im Pokal haben wir ja schon die erste Runde gespielt, sodass wir da auch nicht so unter Druck stehen, zumal wir wohl in der zweiten Runde ein Freilos erwischt haben.“
TuRa-Coach lässt Spielern viele Freiräume fürs Training
Allerdings sieht er auch kleine Probleme: „Spiele in der Woche sind manchmal wegen der frühen Anstoßzeit für Berufstätige nicht immer einfach.“ Seine Mannschaft hat er schon seit einiger Zeit in die Eigenverantwortung entlassen: „Jeder macht, was er kann. Ich weiß aber, dass alle in Bewegung sind und wir nicht bei Null beginnen werden.“
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