Bochum. Nach frühem 0:2-Rückstand beim TuS Harpen finden die Wittener besser ins Spiel. Warum sich der Trainer massiv über den Schiedsrichter beklagt.
Nach einer schwachen Anfangsphase musste man für den TuS Heven 09 am Sonntag im Auswärtsspiel beim Tabellenführer TuS Harpen schon Schlimmstes befürchten, doch die Wittener Not-Elf steigerte sich zusehends, war am Ende sogar drauf und dran, sich mehr als eine 2:3 (0:2)-Niederlage bei den Bochumern abzuholen. Kurz vor dem Abpfiff sorgte dann noch eine Rote Karte gegen die Gäste für Unmut.
„Für die Besetzung, die wir heute dabei hatten, war das richtig gut. Die Jungs haben alles reingehauen“, so TuS-Coach Maik Knapp nach der Partie, an deren Ende die ersatzgeschwächten Wittener auf den neunten Platz abrutschten - allerdings mit komfortablen acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone.
TuS Heven gerät durch simple Stellungsfehler früh in Rückstand
„Was mich heute am meisten ärgert, ist das Zustandekommen der ersten beiden Tore - die waren eigentlich leicht zu verteidigen. Das hat uns vor allem den Plan, den wir uns für das Spiel zurechtgelegt hatten, schön über den Haufen geworfen“, so Knapp. In der 15. Minute war es ein hoher Ball ins Zentrum, den Innenverteidiger Marvin Schöppner völlig unterschätzte. Hinter ihm stand Harpens Adin Music ganz frei, schnappte sich den Ball, ließ auch Torhüter Kevin Wirges keine Chance und traf zum 1:0. Beim zweiten Harpener Treffer ging es nach einem Ballverlust von Justin Oxfort blitzschnell über die linke Seite der Bochumer. Jan Beeke Fischer brachte den Ball scharf nach innen, Niklas Döhmen vollendete sicher - 2:0 (23.).
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Die Wittener schienen dem druckvollen Spiel des Aufstiegsaspiranten, bei dem der Ex-Hevener Yasim Boutayeb wegen der Folgen eines Bänderrisses im Sprunggelenk fehlte, nicht gewachsen zu sein. Vor allem machte sich das Fehlen von Defensiv-Stratege Maik Bollmann negativ bemerkbar. Immer wieder kam es zu brenzligen Szenen im Hevener Strafraum - mehrfach aber konnte sich Torhüter Kevin Wirges mit seinen Paraden auszeichnen. Die beste Chance der Wittener entsprang einer Leichtsinnigkeit der Platzherren. Ein Rückpass zum Harpener Keeper geriet zu kurz, Yannik Kellner ging dazwischen, scheiterte aber aus kurzer Distanz (42.).
„Wir haben dann in der zweiten Halbzeit umgestellt, wollten ein bisschen offensiver spielen“, so TuS-Trainer Knapp. Gerade die Hereinnahme von Kevin Thume im zentralen Mittelfeld machte sich bezahlt. Überdies hatte Heven nach der Pause den böigen Wind im Rücken, hatte mehrfach gute Gelegenheiten bei Standardsituationen. Zunächst aber war der TuS Heven mit dem Glück im Bunde, dass Harpens Marco Jankowski eine Hereingabe knapp verpasste (47.). In der 58. Minute stand der Ex-Herbeder im Harpener Dress wieder im Fokus, traf allerdings nur den Pfosten.
So keimte dann im Hevener Lager doch noch mal Hoffnung auf, als sich Hakan Osmas als Flanke geplanter Ball in den rechten Winkel senkte - das 1:2 mit viel Windunterstützung (60.). Bitter für die Gäste, dass nur vier Minuten später nach einem langen Pass auf den rechten Flügel Marco Jankowski seinem Bewacher Osma entwischte und aus abseitsverdächtiger Position zum 3:1 traf (64.).
Tim Rehne bringt mit seinem Freistoß-Knaller den TuS Heven wieder heran
Packend wurde es trotzdem noch mal, weil Tim Rehne in der 83. Minute einen 20-Meter-Freistoß in die Maschen hämmerte - nur noch 2:3. „Ich glaube, am Ende hätte sich Harpen auch nicht beschweren können, wenn es noch 3:3 ausgegangen wäre“, so Maik Knapp, der sich wenige Sekunden vor dem Abpfiff über einen Fehler von Joker Nedim Alomerovic aufregte, vor Wut den Ball auf den Boden warf. Das nahm der junge, wenig umsichtig pfeifende Schiedsrichter zum Anlass, Hevens Coach die Rote Karte vor die Nase zu halten.
TuS: Wirges; Oxfort (70. Ben Naas), Schöppner, Dettlaf, Tumbul, Osma, Kouatche, Rehne, Kellner (83. Alomerovic), Dreßel, Bierwagen (46. Thume). Torfolge: 1:0 (15.), 2:0 (23.), 2:1 Osma (60.), 3:1 (64.), 3:2 Rehne (83.).
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