Minden. Beim Tabellenzweiten müssen sich die Wittener mit 28:34 geschlagen geben. Woran es bei der Krefter-Sieben in Ostwestfalen vor allem haperte.

40 Minuten lang lieferten die Oberliga-Handballer des TuS Bommern auch beim TSV GWD Minden II ein richtig gutes Spiel ab, lagen gegen den individuell so stark besetzten Tabellenzweiten immer wieder mal in Front. Doch in der entscheidenden Phase schlichen sich ins Spiel der Wittener schlichtweg zu viele Fehler ein - das bleibt auf diesem Niveau nicht ungestraft. Mit dem 28:34 (18:17) endete die zuvor vier Partien andauernde Serie der ungeschlagenen Auftritte der Grün-Weißen.

„Das war heute einfach nicht unser Tag. Wir haben gegen einen guten Gegner verloren, weil wir einfach nicht an die Leistung aus dem Gladbeck-Spiel herangekommen sind“, wie TuS-Trainer Nils Krefter bei seiner Bilanz verriet. Vor allem war er mit der Startphase der Begegnung nicht einverstanden. „Da hat uns einfach der Fokus gefehlt, wir waren nicht aufmerksam genug, in der Abwehr hatten wir große Probleme“, so der 43-Jährige. Die in der Vorwoche beim Coup gegen Gladbeck so gut funktionierende 5:1-Deckung war diesmal kein Faktor. „Bei GWD Minden lief der Ball viel zu schnell - wir haben das nicht verteidigt bekommen“, erklärte Krefter.

TuS Bommern findet nach anfänglichen Schwächen offensiv besser zu seinem Spiel

Weil es aber offensiv gerade in Halbzeit eins durchaus noch richtig gut lief bei den Bommeranern, steckte man den anfänglichen 4:7-Rückstand (10.) schnell weg, glich nach 13 Minuten zum 8:8 aus und legte sechs Minuten später gar eine 12:10-Führung vor. Torhüter Clemens Uphues, am Samstagabend neben Sieben-Tore-Mann Felix Eigenbrodt bester TuS-Akteur, hielt, was zu halten war - zu oft aber brachen die Mindener zu frei durch, kamen zu leichten Torerfolgen. Quasi mit dem Pausenpfiff aber brachte Ole Vesper sein Team mit 18:17 in Führung - eine gute Ausgangsposition für den Rest der Partie.

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Ärgerlich für die Wittener aber, dass Mittelmann Markus Schmitz schon frühzeitig zwei Zeitstrafen kassiert hatte. Ohnehin waren die Bestrafungen durch die laut Krefter nicht immer ganz souveränen Schiedsrichter ein Faktor, der dem TuS im weiteren Spielverlauf zusetzte. Als beim Stand von 21:21 (40.) Maximilian Büchel eine Strafe abbrummte, war dies die Phase, als die Partie zugunsten der Ostwestfalen kippte. Binnen weniger Minuten setzte sich Mindens Reserve auf 28:23 (48.) ab. „Davon haben wir uns dann nicht mehr erholt“, so Nils Krefter. Zu allem Überfluss sah dann Markus Schmitz die Rote Karte, weil er mit einem Siebenmeter den GWD-Schlussmann am Kopf traf. In doppelter Unterzahl war es dann gegen flinken Mindener ein schwieriges Unterfangen, wieder in Schlagdistanz zu kommen.

Das war heute einfach nicht unser Tag. Wir haben gegen einen guten Gegner verloren, weil wir einfach nicht an die Leistung aus dem Gladbeck-Spiel herangekommen sind.
Nils Krefter (43), Trainer TuS Bommern

„Nach der 40. Minute hatten wir vorne dann auch zu viele Fehlversuche. Insgesamt hat uns heute einfach die Frische gefehlt. Das war wirklich schade, weil sicherlich mehr drin gewesen wäre. Aber allein im Angriff konnten wir dieses Spiel nicht gewinnen - in der Deckung waren wir gerade im Zentrum nicht sattelfest genug. Ganz gleich, in welcher Konstellation wir da gespielt haben“, stellte der Bommeraner Trainer fest. Vor allem mit Mindens Top-Angreifer Lasse Franz hatten die Wittener am Samstagabend arge Probleme. Insgesamt kam der Regisseur von GWD II auf zehn Treffer.

Am kommenden Sonntag (17 Uhr) empfangen die Bommeraner den souveränen Tabellenführer VfL Eintracht Hagen II, der sich an diesem Spieltag mit 37:18 gegen den VfL Gladbeck durchsetzte, die Liga weiterhin mit fünf Zählern vor Mindens Reserve anführt. „Ich hoffe, da zeigen wir dann wieder eine andere Leistung“, blickt Nils Krefter schon mal voraus.

TuS: Stumpf, Uphues (1); Eigenbrodt (7), Lepine (2), Matthies (1/1), Kremer, Burbaum (1), Lindner (2), Cokelc (3), Büchel (1), Vesper (6), Ferber, Schmitz (4/2).

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