Witten. Im Anschluss an ein C-Jugendspiel am Haldenweg gegen Langendreer 04 kam es zu verstörenden Szenen. Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

Zu schockierenden Szenen kam es am Sportplatz des TuS Heven 09 nach einem C-Jugendspiel der Wittener und dem Gastverein SV Langendreer 04. Mehrere Erwachsene schlugen auf einen 14-jährigen Jungen ein, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und war selbst regelrecht verstört ob der Gewalt. Von den Ereignissen kursierte schnell ein Video im Internet.

Sportlich war die C-Jugend-Partie in der Kreisliga A zwischen dem TuS Heven und dem SV Langendreer eine klare Angelegenheit. Mit 6:2 entschieden die Gastgeber das Spiel für sich. Während der Begegnung kam es allerdings zu einer unschönen Szene. Jugendliche Zuschauer beleidigten offenbar mehrmals einen Spieler des SV Langendreer. Dieser sah irgendwann rot und gab einem 15-jährigen Zuschauer, der laut Vereinsangaben kein Mitglied des TuS Heven ist, eine Backpfeife.

Spieler der C-Jugend von Langendreer 04 ohrfeigt einen Zuschauer

Die Rangelei konnte allerdings schnell wieder aufgelöst werden, der Spieler aus Langendreer wurde ausgewechselt. Unmittelbar nach dem Vorfall kontaktierte der minderjährige Zuschauer vermutlich erwachsene Verwandte, die nach Abpfiff der Partie, als beide Teams bereits in der Kabine waren, am Sportplatz am Haldenweg auftauchten. Nach Zeugenaussagen kamen die Erwachsenen in die SV-Langendreer-Kabine und forderten den betroffenen Spieler auf, herauszukommen und sich zu entschuldigen.

SVL-Trainer Ibrahim Yilmaz wollte mitkommen, der Erwachsene sagte allerdings, der Spieler solle alleine mitkommen. Was dann geschah, ist eindeutig auf einem Handyvideo eines Zeugen zu erkennen. Die drei Erwachsenen schlugen nur wenige Meter vor den Kabinen und im Beisein zahlreicher Personen mehrmals auf den 14-Jährigen ein, bis dieser am Boden lag. Danach hielt einer der Erwachsenen den Jungen fest und forderte den 15-jährigen Zuschauer auf, nochmals zuzuschlagen. „Hau dem eine“, rief einer der Männer dem Jugendlichen klar vernehmbar zu. Auch der Junge schlug daraufhin noch zwei bis drei Mal zu. Danach drosch der Mann, der den SVL-Spieler festgehalten hatte, den Jungen nochmals heftig zu Boden.

Strafanzeigen gegen die erwachsenen Täter wurden erstattet

Die drei Erwachsenen verschwanden kurz später mit dem 15-Jährigen, als wäre nichts passiert. Beim Verlassen der Anlage rief einer der beteiligten Männer noch eine Drohung in Richtung der Umstehenden: „Damit ihr wisst“ und „Halt die Fresse“. Die Polizei traf wenig später am Sportplatz ein und bestätigte den Tathergang: „Das ist schon nicht ohne, das kann man auf jeden Fall sagen. Wir sind zuversichtlich, dass die Täter gefasst werden, es wurde Anzeige erstattet, und die Kriminalpolizei ermittelt. Die Täter werden mit aller Konsequenz bestraft werden“, so Sprecher Jens Artschwager.

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Darüber hinaus wurde noch eine separate Anzeige gegen den Bochumer C-Jugendlichen, der mehrere Schwellungen und Prellungen im Gesicht davontrug und in Behandlung ist, wegen dessen Backpfeife erstattet. Der Sportliche Leiter des SV Langendreer, Martin Hilleringhaus, war ebenfalls schockiert: „Unser Spieler wurde von außen mehrfach beleidigt und hat dem Zuschauer dann eine Backpfeife gegeben. Das ist natürlich nicht richtig und das weiß er auch. Aber was danach passierte, war unglaublich. Die Eltern des Spielers haben Strafanzeige erstattet.“

Die Täter, die von der Polizei ermittelt wurden, haben keine Verbindung zum TuS Heven 09 und sind uns völlig unbekannt. Sie sind keine Mitglieder in unserem Verein, und deshalb distanzieren wir uns auch von dieser brutalen Vorgehensweise dieser Gruppierung.
Marek Duda-Römling - Jugendleiter beim TuS Heven in einer offiziellen Vereins-Stellungnahme

Der TuS Heven äußerte sich per Pressemitteilung zum Vorfall. Darin erklärte Jugendleiter Marek Duda-Römling, dass die beschuldigten Personen weder Mitglied im Verein seien, noch jemals zuvor auf der Anlage gesichtet wurden. „Die Täter, die von der Polizei ermittelt wurden, haben keine Verbindung zum TuS Heven 09 und sind uns völlig unbekannt. Sie sind keine Mitglieder in unserem Verein, und deshalb distanzieren wir uns auch von dieser brutalen Vorgehensweise dieser Gruppierung.“ Man wolle mit voller Kraft zur Aufklärung der Straftat beitragen, stehe mit Polizei, dem Opfer und dessen Angehörigen in Kontakt und hofft auch, dass alle Zeugen zur Aufklärung beitragen. Darüber hinaus müssten alle Vereine dazu beitragen, dass sich solche erschreckenden Szenarien nicht wiederholen.

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