Witten. Nach viereinhalb Jahren am Goltenbusch endet die Zusammenarbeit mit Jörg Silberbach. Sein Nachfolger beim Bezirksligisten steht bereits fest.
Diese Nachricht kam doch recht überraschend: Am Mittwoch teilte der Sportvorstand des Bezirksligisten SV Bommern 05 mit, dass man im Sommer einen Trainerwechsel vornehmen wird. Zuletzt hatten die Grün-Schwarzen unter der Regie von Jörg Silberbach vier Pflichtspiele in Serie gewonnen, sich ins sichere Mittelfeld vorgearbeitet und richtig guten Fußball gezeigt. Dennoch muss der 58-jährige Ex-Zweitligaspieler zum 1. Juli seinen Hut nehmen. Der Nachfolger steht bereits fest.
Der Auftakt ins Pflichtspieljahr 2024 hätte den Bommeranern besser kaum von der Hand gehen können. Ligaerfolge beim CSV SF Linden (4:0), gegen den SV Herbede (6:2) und bei der SpVg BG Schwerin (4:2), dazu der Sieg im Pokal-Achtelfinale gegen den TuS Heven (3:1) - es läuft derzeit richtig rund am Goltenbusch. „Daher ist uns die Entscheidung auch überhaupt nicht leicht gefallen. Jörg Silberbach ist ein toller Mensch, ein absoluter Fußballfachmann und für mich ein Freund geworden“, sagt Florian Brommer, SVB-Abteilungsleiter. Der Entschluss aber stehe fest: In die Saison 2024/25 werde man mit einem neuen Coach gehen.
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Bommerns Abteilungsleiter Brommer sieht mehrere Gründe für die Trennung
Die Vereinsmacher hätten sich gefragt, wie man das aktuelle Team „auf ein anderes Level bringen kann“, so Brommer - immer mit dem mittelfristigen Blick in die Zukunft. Der Club wünsche sich einen Trainer, der frischen Wind in die Trainingsarbeit bringe, der auch in Sachen Kontakte zu möglichen neuen Spielern andere Ideen aufzeigen könne. „Wir benötigen jemanden, der ein größeres Netzwerk hat, auch Drähte zu jüngeren Spielern“, wie Brommer mitteilte. Grundsätzlich wolle man nach fast fünf Jahren Zusammenarbeit einfach einen neuen Weg einschlagen. „Die Entscheidung ist bei uns schon länger gereift. Natürlich waren wir auch immer im Austausch mit der Mannschaft. Am Ende waren es mehrere Gründe, die zu dem Entschluss führten.“
Für Jörg Silberbach, der auch schon Mannschaften in der Ober- und der Westfalenliga trainiert hat, sich im beschaulichen Bommern in den letzten Jahren aber „immer sehr wohlgefühlt“ hat, ist die Argumentation des SVB-Vorstands nachvollziehbar. „Natürlich habe ich mitbekommen, dass die Gefahr bestand, dass die Mannschaft am Ende der Saison auseinanderbricht - der SV Herbede und der TuS Heven etwa hatten Jungs von uns angesprochen. Es gibt ja immer Spieler, die mit einem Trainer besser oder schlechter klarkommen, die sich vielleicht andere Inhalte, andere Konzepte wünschen“, so der 58-Jährige. „Der Vorstand und ich hatten immer gesagt, wir machen es so lange, wie beide Seiten Spaß daran haben. Wenn es dann mal nicht mehr passt, muss man es nun mal beenden.“
Silberbach persönlich findet es „schade, dass man aus dem Mannschaftskreis nicht mal eher zu mir gekommen ist und Dinge konkret angesprochen hat.“ Bei der Herangehensweise als Trainer gebe es aus seiner Sicht „kein Richtig und kein Falsch, sondern es gibt nur ein Anders.“ Er habe stets eine große Wertschätzung seitens des Vereins erfahren, und daher kam man nun auch überein, die Saison gemeinsam zu Ende zu bringen. „Aktuell ist die Entwicklung sehr gut, wir schwimmen auf einer Euphoriewelle. Aber man weiß ja, wie das ist: Man verliert vielleicht mal wieder - und in der Tabelle ist alles so eng beisammen“, kennt der SVB-Trainer das Tagesgeschäft nur zu gut.
Den Silberbach-Nachfolger muss der Bezirksligist nicht lange suchen. „Jan-Niklas Müllers wird die Mannschaft übernehmen. Mit ihm hatte ich ein sehr gutes Gespräch“, so Brommer. Der 29-Jährige trainiert aktuell den SC Weitmar 45 II (A-Kreisliga), mit dem er kommenden Sonntag pikanterweise in Bommern gastiert. „Der Kontakt kam über unseren Spieler Lukas Poell zustande. Jan-Niklas hat zuvor auch Weitmars U 19 trainiert, war Stützpunkttrainer und verfügt über viele Kontakte“, sagt der Abteilungsleiter. Ob er einen Co-Trainer mitbringt, ist noch offen. Sicher ist, dass der jetzige Silberbach-„Co“ Ümit Günkaya den SVB auch verlassen wird.
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