Witten. Gegen den CVJM Rödinghausen holt die Krefter-Sieben einen Neun-Tore-Rückstand auf, geht am Ende aber leer aus. UTrainer hadert mit Abschlussquote.
Nur eine Woche nach dem hart erkämpften Last-Minute-Erfolg beim Tabellenletzten TuS Bielefeld/Jöllenbeck musste der TuS Bommern in der Handball-Oberliga einen herben Rückschlag hinnehmen. Daheim gegen den CVJM Rödinghausen kassierte die Mannschaft von Trainer Nils Krefter eine 26:28 (15:15)-Niederlage, leistete sich dabei zu viele Fehlversuche.
„Wir haben uns einfach komplett selbst geschlagen“, war TuS-Trainer Nils Krefter enttäuscht wegen der Pleite vor den eigenen Rängen. Dabei hatten die Wittener den Schwung vom glücklichen Sieg in Ostwestfalen mitnehmen und diese zwei ganz wichtigen Punkte gegen den Tabellennachbarn einfahren wollen. Doch schon die ersten 18, 20 Minuten des Auftritts seiner Mannschaft verschlugen dem Bommeraner Coach, der unter der Woche gerade erst seinen Kontrakt für die nächste Spielzeit verlängert hatte, regelrecht die Sprache. Mit 4:13 (17.) und 5:14 (20.) lagen die Grün-Weißen im Hintertreffen. Was in erster Linie nicht einmal furios aufspielenden Gästen zuzuschreiben war, sondern vor allem den eigenen Unzulänglichkeiten, gerade in der Offensive.
Aus einem 5:14 macht der TuS Bommern einen 15:15-Halbzeitstand
„In den ersten 20 Minuten lief eigentlich überhaupt nichts bei uns, die Abwehr hat auch gar nicht funktioniert“, so Nils Krefter, der wie befürchtet neben Lukas Burbaum (Skifreizeit) auch Felix Groß (Ferse) nicht einsetzen konnte. Zudem war Maximilian Büchel auch noch nicht wieder so weit nach seiner Schulter-Operation. Er könnte beim Gastspiel in Loxten in zwei Wochen erstmals ein Thema werden. „Wir haben vorne Chancen vergeben, das darfst du dir in der Oberliga einfach nicht erlauben“, haderte Krefter.
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Dessen Umstellung auf eine etwas wagemutigere 5:1-Deckung dann Früchte trug, seiner Mannschaft besser zu Gesicht stand. Tor um Tor machten die Wittener gut. Dreimal traf in dieser Phase Kreisläufer Kai Ferber, je zwei Tore steuerten Markus Schmitz und Alexander Lindner bei - und quasi mit dem Pausenpfiff egalisierte der quirlige Felix Eigenbrodt mit einem seiner insgesamt fünf Treffer zum 15:15-Pausenstand.
„Da musst du dann einfach das Momentum für dich nutzen und in der zweiten Hälfte so weitermachen“, so die Schlussfolgerung von Bommerns Trainer. Doch kaum hatte er es sich auf seiner Bank wieder gemütlich gemacht, da fingen sich die Grün-Weißen vier Treffer in Serie zum 15:19-Zwischenstand (36.). Immerhin war die Moral der Bommeraner über jeglichen Zweifel erhaben - Jürgen Lepine und Markus Schmitz trafen jeweils doppelt zum 19:19 (42.). Auch bis zum 22:22 (46.) war alles in der Reihe. Die TuS-Anhänger hätten sogar den Eindruck gewinnen können, Rödinghausen baue nun ein klein wenig ab.
Doch den einen oder anderen Trumpf hatte CVJM-Spielmacher Corbinian Krenz (acht Tore) noch im Ärmel, auch sein Nebenmann Marvin Stender war von der TuS-Defensive, die Krefter inzwischen wieder auf ein 6:0 umgestellt hatte, kaum zu bremsen, markierte insgesamt elf Treffer. „Ärgerlich war für uns, dass Ole Vesper in der letzten Viertelstunde Oberschenkel-Probleme bekam und nicht mehr weitermachen konnte“, so Nils Krefter über einen weiteren Ausfall.
Offene Deckung bringt in den letzten Sekunden nichts mehr ein
So setzte sich Rödinghausen mehrfach auf drei Treffer ab - u. a. mit einem 27:24 (54.), das die Wittener aber mit zwei Gegentoren durch Schmitz und Eigenbrodt beantworteten. Beim 26:27 hatte der TuS sogar wieder den Ball, Nils Krefter nahm 40 Sekunden vor dem Abpfiff seine letzte Auszeit. Wenig später bekam der Gastgeber einen Strafwurf zugesprochen - doch Schmitz scheiterte unglücklich am Pfosten. „Dann haben wir eine offene Deckung gespielt und so zwei Sekunden vor Schluss das 28. Tor hinnehmen müssen“, war Krefter total bedient. „Jetzt kommen mit Loxten und Menden zwei ganz schwere Prüfungen auf uns zu - da müssen wir irgendwie zwei Punkte holen“, so der TuS-Coach, der dem Spiel seines Teams am Ende auch keine entscheidende Wende zum Guten mehr geben konnte.
TuS: Stumpf, Uphues, Friedrich (n. e.); Eigenbrodt (5), Lepine (3), Matthies, Kremer (2), Lindner (3), Lemke (1), Cokelc, Vesper (1), Ferber (5), Schmitz (6/1).
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