Remscheid. Die Fahrkarte zur Endrunde ist gesichert: Die Judoka der SU Annen fertigen Remscheid mühelos ab und stehen als Bundesliga-Halbfinalist fest.
Deutlicher kann man seine Position als Nummer eins in Nordrhein-Westfalen nicht untermauern. Im Sauseschritt fegten die Bundesliga-Judoka der Sport-Union Annen am Samstag über den chancenlosen Gastgeber Remscheider TV hinweg, erkämpften sich ganz souverän mit diesem 12:2-Triumph ihre Fahrkarte zum Endrunden-Turnier in Hamburg am 19. November.
Es war mehr oder weniger ein Bild des Jammers, das sich da in der Remscheider Neuenkamp-Sporthalle seitens der Hausherren bot. Der Aufsteiger aus dem Bergischen Land, zu dessen Aufgebot seit dieser Saison u. a. gleich mehrere Judoka aus dem Nationalteam - u. a. die Brüder Johannes und Karl-Richard Frey - gehören, hatte nur einen Rumpfkader beisammen. „Ich gehe davon aus, dass sie einige Klassen gar nicht besetzen bzw. auch Kämpfe abschenken werden“, äußerte SUA-Trainer Marcel Haupt vorab schon seine Vermutung.
SU Annen schon zur Pause mühelos mit 6:1 vorne
Die Wittener aber hatten zu diesem letzten Vorrundenduell noch mal ein richtig schlagkräftiges Team beisammen, obwohl einige Leistungsträger nicht dabei waren. Es sollte also letztlich nur eine Formsache werden, diesen letzten noch benötigten Zähler auf dem Weg ins angepeilte Bundesliga-Halbfinale gegen Süd-Meister TSV Abensberg einzutüten, sich damit zumindest schon mal eine Medaille zu angeln.
Den ausgeglichensten, längsten Kampf des Tages gab’s gleich zu Beginn im Halbschwergewicht (-100 Kilogramm). Annens Sirotullo Ikramov dominierte die Auseinandersetzung mit Sascha Schmitz, dennoch ging’s sogar bis in die Verlängerung, wo der SUA-Judoka dann per Hüftwurf die entscheidende Wertung verbuchte. Auch Robin Gutsche (-81 kg) musste gegen den niederländischen Ex-Wittener Sam van’t Westende intensiv arbeiten, setzte sich aber dank zweier exzellenter Techniken zum 2:0 durch.
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Gutsche, Ikramov und Kosch punkten jeweils doppelt
Nur Minuten später hatten sich die Annener schon auf 5:0 abgesetzt. Stefan Oldenburg bekam den Zähler wegen vorzeitiger Aufgabe von Ex-Weltmeister (von 2017) Alexander Wieczerzak geschenkt, der Niederländer Jochem van Harten (-60 kg) gewann nach nur 61 Sekunden, und auch Florian Kosch blieb im Schwergewicht ein Kampf erspart - sein „Gegner“ Tjado Ganders hob flugs die Hand - das 5:0 klärte schon zeitig die Verhältnisse.
Immerhin: Einer im Remscheider Aufgebot hatte das Zeug dazu, Punkte zu ergattern. Der Belgier Jasper Lefevere (66 kg) besiegte nicht nur im ersten Durchgang Lukas Romahn, sondern später dann auch Leon Philipp. Das letzte Duell vor der Pause gewann dann aber Philip Drexler (73 kg), bescherte der SU Annen das 6:1.
SUA-Trainer enttäuscht vom Auftritt der Gastgeber
„Ich glaube nicht, dass es mir passieren würde, jemals mit einer solchen Mannschaft anzutreten“, war der gebürtige Remscheider Marcel Haupt enttäuscht vom Auftreten der Gastgeber. Dennoch freute auch er sich mit dem Wittener Team, als Florian Kosch kampflos Punkt Nummer sieben auf dem Silbertablett serviert bekam zum Auftakt von Runde zwei. Auch Gutsche und Ikramov punkteten noch zum zweiten Mal, der 12:2-Auswärtstriumph war schnell unter Dach und Fach für den Nord-Vizemeister.
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„Wir freuen uns jetzt einfach, dass wir zur Endrunde fahren dürfen. Das war hier heute eine überragende Teamleistung. Auch gegen einen so geschwächten Gegner musst du erstmal so einen Auftritt hinlegen. Wir können einfach nur stolz sein auf unsere Mannschaft“, so SUA-Trainer Stefan Oldenburg.
Die Statistik zum Kampf: (100 kg) Schmitz - Ikramov 0:7; (81 kg) van t’Westende - Gutsche 0:10; (90 kg) Wieczerzak - Oldenburg 0:10; (60 kg) Pintsis - van Harten 0:10; (+100 kg) Ganders - Kosch 0:10; (66 kg) Lefevere - Romahn 10:0; (73 kg) Arnolds - Drexler 0:10; (100 kg) Kosch o. Gegner 0:10; (81 kg) Degen - Gutsche 0:10; (90 kg) Mähler - Ikramov 0:10; (60 kg) Pintsis - Zimmermann 0:10; (+100 kg) Ansah o. Gegner 0:10; (66 kg) Lefevere - Philipp 10:0; (73 kg) Koch - T. Malewany 0:10.
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