Witten. Nach zwei Jahren Pause ehrt die Stadt Witten wieder ihre besten Sportlerinnen und Sportler. Unser Bericht mit vielen Fotos der Veranstaltung.

Die Besten aus der Ruhrstadt bzw. aus deren Vereinen, sie mussten lange darauf warten, wieder diese begehrte Auszeichnung in Empfang nehmen zu können. Nach zwei Jahren der Corona-Pandemie, in denen so vieles nahezu zum Stillstand kam, bat der Wittener Stadtsportverband (SSV) am Freitagabend wieder zur Sportlerehrung - und das gleich für die Jahre 2020 und 2021. Es sollte ja schließlich kein Titelgewinn, keine Spitzenleistung in Vergessenheit geraten.

Ort des Geschehens war zum ersten Mal das Wullenstadion, in dem man eigens eine kleine Bühne für die Ehrungen errichtet hatte. Glück hatte der Veranstalter mit dem Wetter - so wurde der sportliche Abend mit den etwa 100 geladenen Gästen ein richtig runder. Wichtigster Unterstützer der Sportlerehrung sind seit vielen Jahren die Stadtwerke, deren Geschäftsführer Andreas Schumski betonte, dass es „auch in den zurückliegenden beiden Jahren wieder viele herausragende Leistungen Wittener Athletinnen und Athleten“ gab. Seinem Unternehmen sei es vor allem wichtig, nicht nur den Spitzen-, sondern auch den Breitensport zu fördern.

Wittens Radsportler Messerschmidt bei großer Tour

In seiner kurzen Ansprache wies Bürgermeister Lars König dann die versammelte Sportgemeinde darauf hin, dass die jüngste vorzeitige Schließung des Freibades in Annen „eine sehr schwierige Entscheidung für uns“ war. Angesichts der Energiekrise sei die Kommune aber zu Einsparungen gezwungen. „Keiner weiß doch, ob Putin morgen nicht den Gashahn komplett zudreht“, so König weiter. Auch der Entschluss, vorerst aufs warme Wasser in den Sportstätten zu verzichten, sei nicht getroffen worden, „um jemanden damit zu ärgern. Diese unpopulären Maßnahmen mussten getroffen werden, um Unternehmen in der Krise zu retten und damit zugleich Arbeitsplätze zu sichern.“

Mit ihrer Darbietung zum Irish Dance sorgten die jungen Tänzerinnen des TuS Stockum für sportliche Unterhaltung.
Mit ihrer Darbietung zum Irish Dance sorgten die jungen Tänzerinnen des TuS Stockum für sportliche Unterhaltung. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Stadtsportverbands-Vorsitzender Matthias Kiehm würdigte das enorme Engagement der Wittener Top-Athletinnen und -Athleten während der Pandemie. „Die Bedingungen waren ja nicht gerade leicht, viele mussten zu Hause trainieren, trafen sich nur noch via Bildschirm in Videokonferenzen. Obwohl so häufig wichtige Leistungsnachweise fehlten, haben unsere Sportlerinnen und Sportler dennoch Medaillen gewonnen. Einfach großartig, dass ihr euch so habt selbst motivieren können“, lobte er die Anwesenden.

SSV-Chef lobt großes Engagement der Sportler während der Pandemie

Nicht zu kurz kamen bei der Sportlerehrung die vielen Mehrfach-Absolventen des Deutschen Sportabzeichens. SSV-Beauftragter Rainer Vogt verlieh an Elke Brenner, Paul-Gerhard Stieber, Ralf Krause und Wilma Theissen Urkunden fürs 40. erfolgreich absolvierte Abzeichen, Siegfried Held und Dr. Bernd Gröschel haben es sogar schon 50 Mal geschafft, die Bedingungen zu erfüllen. Hut ab.

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Die erstmals für den Ehrungs-Abend verpflichtete Moderatorin Feyza Bicakci kündigte dann Block für Block die Aktiven an, die in den beiden zurückliegenden Jahren exzellente Leistungen erbracht haben, führte auf der Bühne kurze Interviews mit Einzelnen, ließ u. a. Top-Triathlet Lukas Meckel über seine Ambitionen plaudern, sich bald in der Weltrangliste nach vorn zu arbeiten, erfuhr vom jungen Wittener Radprofi Jonas Messerschmidt, der für das Kölner Dauner-Akkon Cycling-Team fährt, dass er ab Mittwoch erstmals bei der Deutschland-Tour startet.

Ruderin Julia Irmler über ihr Verhältnis zu tückischen Wellen

„Das wird dann auch live im TV übertragen. Der Start ist in Thüringen, die Fahrt geht über fünf Tage bis zum Ziel in Stuttgart.“ Messerschmidt führte aus, was wohl jeder der anderen Aktiven so unterstrichen hätte: „Die Grundvoraussetzung in unserem Sport ist die Leidenschaft dafür. Auch wenn das ,normale’ Leben dabei ein wenig verloren geht.“

Mit rund 100 geladenen Gästen war die Sportlerehrung des Stadtsportverbandes im Wullenstadion gut besucht.
Mit rund 100 geladenen Gästen war die Sportlerehrung des Stadtsportverbandes im Wullenstadion gut besucht. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Bei den Ringer-Assen Lotta Englich und Gregor Eigenbrodt (KSV Witten 07) versäumte es die Moderatorin, angesichts ihrer jüngsten Erfolge auch auf großer Bühne ein wenig nachzuhaken. Dafür plauderte Nationalkader-Ruderin Julia Irmler (RC Witten), Deutsche Junioren-Meisterin im Doppelzweier, über die Probleme im Umgang mit etwas stärkerem Seegang auf den Regatta-Gewässern („Wellen sind eigentlich nie wirklich cool“), für die 2020 in die Oberliga aufgestiegenen Handballer des TuS Bommern berichtete Kapitän Felix Groß, wie wertvoll der famose Zusammenhalt in diesem so erfolgreichen Team ist. „Wir sind nicht nur Mannschaftskollegen, sondern inzwischen alles richtig gute Freunde geworden.“

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Showprogramm mit Irish Dance und Rhönradturnen

Zwischen den Ehrungsblöcken sorgten zwei Show-Programmpunkte für ein wenig Auflockerung. Dabei zeigten die Rhönradturnerinnen des TuS Bommern einige Ausschnitte ihres Programms, die „Irish Dance“-Mädchen vom TuS Stockum (u. a. Jugend-Europameisterin Julia Greiner) beeindruckten mit federleichten, flotten Bewegungen zur landestypischen Musik.

Zum Abschluss wurden dann noch insgesamt zwölf junge Sportlerinnen und Sportler mit der begehrten Individualförderung (in Höhe von 500 bis 1000 Euro) durch Hauptsponsor Stadtwerke bedacht. Die Fördergelder gehen an Softballerin Lisa Schwartz (Witten Kaker Lakers), Finn Wolter, Lisa Büttner und Julia Irmler (alle Ruder-Club Witten), Benny Madu (DJK BW Annen/Leichtathletik), Gregor Eigenbrodt, Lotta und Noah Englich (alle KSV Witten 07/Ringen), Falk Hobein, Emily Gränitz und Alessio Murrone (alle SU Annen/Judo) sowie Lukas Meckel (PV Triathlon TG Witten).

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Auch die Ringerinnen und Ringer des KSV Witten waren in den beiden zurückliegenden Jahren sehr erfolgreich.
Auch die Ringerinnen und Ringer des KSV Witten waren in den beiden zurückliegenden Jahren sehr erfolgreich. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka