Witten. Der Bommeraner Jungprofi Jonas Messerschmidt kann eine gute Bilanz nach der Saison ziehen. Vizemeisterschaft im Bergfahren war der Höhepunkt
Der junge Radprofi Jonas Messerschmidt kann nach seinem zweiten Jahr als Berufsfahrer eine positive Bilanz ziehen. Der 20-jährige Wittener hat viele seiner Ziele erreicht und auch bereits einige respektable Erfolge gefeiert.
- Fußball Kreispokal:Herbede-Trainer erwartet „großen Kampf“ im Kreispokal
- Handball:TuS Bommern lässt sich im Test von flinken Hernern düpieren
- Ringen:KSV Wittens Erkan Kaymak ringt bei Veteranen-WM
Es war eigentlich nur auf dem Papier seine zweite Saison, sagt Messerschmidt: „Ich bin zwar im Jahr 2020 Profi geworden, doch wegen Corona war die Premierensaison schnell beendet.“
Daher fand er es auch schwierig, Ziele für 2021 zu definieren: „Auf der Rhodos-Rundfahrt 2020 habe ich gemerkt, dass ich bei den Profis mitfahren kann. Das war aber auch das Einzige, was ich aus dem Jahr mitnehmen konnte.“ Die einzige Vorgabe, die er sich für 2021 machen konnte, war es, sich ständig zu verbessern. Daran hat er in der Winterpause mit vielen Trainingsstunden auf Mallorca zusammen mit den Mannschaftskameraden des Dauner-Akkon-Teams auch hart gearbeitet.
Jonas Messerschmidt vergleicht die Radrennen mit der Formel 1
Auch interessant
Die Leistungsdaten auf dem Ergometer machten schon sehr viel Mut: „Ich habe gemerkt, dass ich so richtig gut in Form war.“ Doch die Wattzahlen auf dem Trainingsgerät sind nur die halbe Wahrheit, denn in den Rennen zählt noch viel mehr, und man braucht viel Erfahrung, um in einem Rennen zu bestehen. Messerschmidt erklärt: „Man kann das mit der Formel 1 vergleichen. Nur weil man ein schnelles Auto hat, gewinnt man noch lange keine Rennen.“ Gerade wenn man auf mehrtägige Rundfahrten geht, ist die Erfahrung im Sattel ein ganz wichtiger Faktor.
Es wurde ein Jahr, das Messerschmidt mit einer Achterbahnfahrt verglich. Die Saison begann mit einer Rundfahrt auf Rhodos, die unter schlechten Vorzeichen stand: „Alle in meiner Mannschaft waren entweder nicht richtig gesund oder sogar krank. Dennoch haben wir uns entschieden, zu fahren. Der Erfolg war allerdings mäßig.“
Wenig später ging es auf eine Rundfahrt auf Mallorca. In dem starken Feld mit vielen World-Tour-Fahrern behauptete sich Messerschmidts Mannschaft sehr gut. Bestätigen konnte er diese Form mit einem starken zehnten Rang bei den Deutschen Meisterschaften der U-23-Fahrer auf dem Sachsenring in Chemnitz.
Jonas Messerschmidt war am Anfang eines Übertrainings
Auch interessant
Anschließend musste Messerschmidt eine kleine Pause einlegen: „Ich war am Anfang eines Übertrainings. Das passiert jedem Fahrer mal. Nachdem ich eine Woche lang so gut wie gar nichts gemacht hatte und die Akkus aufgeladen waren, konnte ich wieder auf die Straße.“ Die folgende Rundfahrt in der Bretagne bleibt ihm immer in Erinnerung: „Es war schon etwas Besonderes, vor so einem Publikum zu starten, das so vom Radsport begeistert ist.“ Weiter ging es dann in Tschechien, wo das Team ebenfalls ordentlich abschnitt.“
Seinen größten persönlichen Erfolg feierte er im September. Im sauerländischen Wenholthausen wurde Jonas Messerschmidt Deutscher Vizemeister der Bergfahrer. Nach einem harten Zweikampf gegen den Kaiserslauterer Alexander Torlton fehlte dem Bommeraner letztlich nur ganz wenig zum ersten Platz.
Auch für sein Dauner-Akkon-Team sollte der Renntag im Sauerland erfolgreich enden. Teamkollege Dominik Bauer gewann an diesem Wochenende den Bundesliga-Titel. Das sei ein Erfolg für das ganze Team gewesen: „Wir haben alle hart gearbeitet, damit Dominik gewinnt. Daher gab es eine Feier, als hätten wir den Mannschaftstitel gewonnen.“ Daher konnte er es verkraften, dass er den Münsterland Giro nicht beendete: „Ich bin ein eher leichtgewichtiger Fahrer. Bei nasskaltem Wetter und Wind habe ich von Beginn an gefroren. Selbst wenn sich der Körper während der Fahrt aufwärmt, können die kalten Oberschenkel und Beine nicht das gewohnte Pensum leisten.“
Vorbereitung auf Mallorca
Nach ein paar Wochen Pause wird Jonas Messerschmidt im Winter wieder einige Wochen lang auf der Sonneninsel Mallorca trainieren. Während dieser Zeit kann er sich auch intensiver um sein Studium des International Managements in Ansbach kümmern. Sein Hauptaugenmerk richtet der Wittener aber schon wieder auf das nächste Jahr: „Ich hoffe, dass wir dann noch mehr Rennen fahren können. Ich habe in diesem Jahr viel gelernt und werde das dann hoffentlich auch umsetzen können.“