Witten. Ganz spät betritt Erkan Kaymak (KSV Witten) die internationale Bühne. Bei der Veteranen-WM hofft er in Griechenland auch auf ein gutes Los.
Die Generalprobe war hoffentlich kein schlechtes Omen für Ringer Erkan Kaymak vom KSV Witten 07. Denn beim Oberligakampf am vergangenen Wochenende musste der Routinier eine Schulterniederlage einstecken. Sowas darf ihm an diesem Freitag (22. Oktober) in Griechenland nicht wieder so schnell passieren - schließlich soll ihm die erste Veteranen-Weltmeisterschaft, an der er teilnimmt, positiv im Gedächtnis haften bleiben.
„Dass mir sowas passiert“, grummelte Erkan Kaymak selbstkritisch im Anschluss an seine Niederlage am Samstag gegen Herdeckes Nils Holk. Ohne Frage gehört sein Bezwinger zu den Besseren seiner Zunft in dieser Liga, dennoch hatte Greco-Spezialist Kaymak in diesem 86-Kilo-Duell mehr von sich erwartet. Der 41-jährige „ringende Doktor“ im Dress des KSV Witten 07, den es seinerzeit wegen des Studiums nach London gezogen hatte und der dann als Maschinenbau-Ingenieur im Fachbereich Akustik promoviert hatte, war jahrelang fester Bestandteil des Bundesliga-Kaders bei den Ruhrstädtern. „Damals noch in der Klasse bis 74 Kilogramm“, erinnert sich Erkan Kaymak gerne zurück.
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Für die 78-Kilo-Klasse reichlich Gewicht abtrainiert
Hatte er seinerzeit wegen seines Jobs eine längere Pause vom Sport auf der Matte eingelegt, ist er nun wieder regelmäßig bei den Einheiten des KSV in der Ostermannhalle zu finden. Irgendwann nämlich hatte sich Kaymak entschlossen, sich über den Deutschen Ringer-Bund (DRB) für die Veteranen-WM im griechischen Loutraki anzumelden. „Eine Qualifikation benötigt man dafür nicht“, so der Wittener, der in der B-Kategorie der 40- bis 45-Jährigen an den Start gehen wird. Am Mittwoch geht’s für ihn mit dem Flieger nach Südosteuropa, am Freitag dann wird er in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm auf die Matte gehen.
„Vorher hatte ich in der Regel so 85 bis 89 Kilo - ich fühle mich jetzt schon deutlich besser, wo ich so viel abtrainiert habe“, sagt der Versuchs-Ingenieur, der bei der Firma Bosch-Rexroth angestellt ist. Was seine Motivation für diesen Wettkampf gewesen sei? „Ganz einfach: In meiner gesamten Laufbahn hatte ich nie die Möglichkeit, international zu ringen. Daher will ich diese Chance jetzt nutzen“, so Kaymak, der seit gut zwei Jahren wieder seinem Sport nachgeht. Um mal zu schauen, was noch geht, hatte er 2019 gleich bei den Bezirks- und Landesmeisterschaften mitgemacht und auf Anhieb wieder gute Ergebnisse erzielt. Das Ringen verlernt man schließlich nicht.
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Regeneration dauert jetzt mit über 40 wesentlich länger
Wo mit 41 Jahren die Unterschiede liegen, das bringt Erkan Kaymak schnell auf den Punkt. „Die Regenerationsdauer nach den Kämpfen ist heute einfach wesentlich länger. Meistens tut mir danach einfach alles weh“, sagt er und grinst breit. Nach der Veteranen-Weltmeisterschaft in Griechenland will sich der KSV-Routinier „zumindest regelmäßig fit halten“ - und immer bei Bedarf auch wieder für die zweite Mannschaft in der Oberliga auf die Matte gehen. Nur solche Schulterniederlagen wie am Samstag gegen Nils Holk, die will sich Erkan Kaymak dann tunlichst verkneifen.