Frankfurt/Oder. Die Silbermedaille bei der U-21-DM hat sich Emily Gränitz (SU Annen) mit starken Leistungen redlich verdient. Erik Hobein scheitert vorzeitig.

Erst Westdeutsche Meisterin und jetzt bei den nationalen Titelkämpfen auf dem Podest: Emily Gränitz, Judokämpferin aus Bochum im Team des Wittener Zweitligisten Sport-Union Annen, verdiente sich bei der U-21-DM in Frankfurt/Oder mit starken Leistungen die Silbermedaille.

„Ganz so überraschend war das für mich nicht“, sagt die 18-Jährige selbstbewusst. „Ich habe seit meinem Wechsel sehr viel an mir gearbeitet. Das intensive Training macht sich jetzt bezahlt.“ Zuvor war Gränitz für Kentai Bochum aktiv, schloss sich dann aber wegen der optimalen Trainingsmöglichkeiten der SU Annen an. Bei der DM in Brandenburg gewann die 57-kg-Kämpferin ihr Auftaktduell in lediglich 54 Sekunden. „Das war ein idealer Einstieg, ich kam gleich gut in den Kampf ‘rein“, so Gränitz, die danach mit Natascha Lauber (TSV Großhadern) und Sarah Bogun (JC Halle) zwei stark eingeschätzte Gegnerinnen in die Schranken wies, jeweils vor Ablauf der regulären Kampfzeit gewann.

Ein Fußfeger beendet den Traum vom DM-Gold

Im Halbfinale räumte sie dann auch noch Mitfavoritin Darja Dorowskich (Jahn Nürnberg) aus dem Weg, hatte die Medaille bereits sicher. Dass sie das Finale gegen Jadzia Münch (20; BC Karlsruhe) in der Verlängerung („Golden Score“) nach 5:06 Minuten wegen einer Unachtsamkeit per Fußfeger verlor, ärgerte Gränitz natürlich. Dennoch war sie froh über DM-Silber und steht nun auch bei U-21-Frauenbundestrainer Lorenz Trautmann dick unterstrichen im Notizbuch.

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SUA-Trainer Marcel Haupt lobte die 18-Jährige wegen ihrer beeindruckenden Abgeklärtheit. „Emily war aus meiner Sicht bei der DM die mit Abstand stärkste Kämpferin ihrer Gewichtsklasse. Sie kämpft sehr strukturiert, hat einen klaren Plan. Man spürt ihren unbedingten Willen auf der Matte. Und sie kämpft eher untypisch für eine Frau, ist auch wegen ihrer Größe eine sehr unangenehme Gegnerin, ist technisch zudem sehr variabel“, lobt Haupt die Vizemeisterin. Die Situation im Finale sei der mangelnden Routine geschuldet. „Ihr Lernprozess geht ja weiter. Außerdem hatte sie die Karlsruherin ja bei einer Sichtung schon mal geschlagen“, weiß der Annener Trainer.

Mathilda Niemeyer aus der Wittener Trainingsgruppe holt den Titel

Mit 78-kg-Kämpferin Mathilda Niemeyer (1. JJJC Hattingen) aus der Wittener Trainingsgruppe hatte Marcel Haupt am Wochenende sogar eine Deutsche Meisterin zu betreuen, war von der Leistung der erst 15-Jährigen, die im Finale Annens Zweitliga-Teamstarterin Lilli Louise Wojta (SC Itzehoe) nach Verlängerung in 7:14 Minuten besiegte, überaus beeindruckt.

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Annens Erik Hobein hingegen scheiterte nach einem Sieg und zwei Niederlagen vorzeitig. „Das Halbfinale wäre aber sicher drin gewesen“, urteilte der Coach. Eine Unkonzentriertheit im zweiten Kampf gegen den späteren DM-Dritten Valentin Hofgärtner (Nürtingen) Sekunden vor dem Schlussgong verhinderte aber, dass Hobein weiter in Richtung der Medaillenränge durchstarten konnte.