Witten. Ein beeindruckendes Vier-Tages-Radrennen bestreitet der Wittener Jonas Messerschmidt in Frankreich. Die Begeisterung der Zuschauer imponiert ihm.

Jonas Messerschmidt hat in Frankreich nach einer längeren Wettkampfpause seit Ende Mai mal wieder ein Rennen bestritten. Das schwere, sehr intensive viertägige „Kreizh Breizh Elites“ in der Bretagne war für den Wittener Radprofi schon ein besonderes Erlebnis.

Bei seinem ersten Profirennen in Frankreich erlebte Messerschmidt eine förmlich ansteckende Begeisterung für den Radsport, die der junge Bommeraner so beileibe nicht erwartet hatte: „Die Leute kannten mich, kamen zu mir und sagten: ,Jonas, ich möchte ein Autogramm’. Andere wollten nach dem Rennen mein Trikot haben. Das war schon unglaublich“, musste der 20-Jährige erstmal das während der mehrtägigen Tour Erlebte verarbeiten.

Eines der schwersten Rennen in Europa

Auch das Geschehen am Streckenrand hat ihn merklich beeindruckt: „Es standen über alle Tage viele Zuschauer am Straßenrand, die einen anfeuerten - selbst dann, wenn man lediglich im Verfolgerfeld gefahren ist.“

Rein sportlich war das kurze, aber durchaus anspruchsvolle Radrennen in der Bretagne alles andere als eine Spazierfahrt. Auf den vier Etappen wurde Jonas Messerschmidt mächtig gefordert: „Das Kreizh Breizh gehört zu den schwersten Rennen in Europa.“ Das liegt zum einen am Zustand der Strecke. Bei anderen Wettfahrten geht es für die Aktiven über breite und gut asphaltierte Straßen: „In der Bretagne waren die Straßen zwei Meter breit und ziemlich holprig. Hinzu kam, dass es sehr viel geregnet hat.“

Pro Etappe waren 3000 Höhenmeter zu bezwingen

Die Rundfahrt ist auch aber körperlich sehr fordernd, so der in dieser Saison für das Dauner-Akkon-Cycling-Team fahrende Bommeraner Jonas Messerschmidt: „Es ging immer auf und ab. Obwohl es keine richtigen Berge in der Bretagne gibt, kamen wir pro Etappe immerhin auf 3000 Höhenmeter. Mir liegen stattdessen eher lange Anstiege, und das Profil der Etappen hat mich ganz schön geschlaucht.“ Zudem habe sich der Transfer zwischen den jeweiligen Ziel- und Startorten sehr in die Länge gezogen: „Wir waren jeden Tag etwa neun Stunden unterwegs. Das ist recht ungewöhnlich und machte die Sache noch einmal schwieriger.“

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Messerschmidts Aufgabe auf den vier Etappen war es, seinen Teamkollegen Dominik Bauer, den stärksten Fahrer des Teams, zu unterstützen: „Er war der Einzige von uns, der bei solchen Bedingungen eine gute Platzierung erreichen kann. Ich habe hart gearbeitet, um ihn in Position zu bringen.“ Bei der zweiten und dritten Etappe gelang es dem 20-Jährigen auch, seinen Teamkollegen im Vorderfeld zu positionieren. Das war aufgrund des hochklassigen Teilnehmerfelds allemal schon sehr respektabel.

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Zum Abschluss geht’s von Guingamp nach St. Connan

Ein Erfolg war es für Messerschmidt auch, dass er die Rundfahrt überhaupt zu Ende bringen konnte. Knapp die Hälfte der rund 180 Starter wurde im Verlauf der vier Tage aus dem Rennen genommen, während Jonas Messerschmidt auch noch die letzte, 172 Kilometer lange Etappe von Guingamp nach St. Connan bewältigte und die Rundfahrt auf dem 77. Rang abschloss: „Am letzten Tag habe ich bis 30 Kilometer vor dem Ziel gut mitgehalten, doch dann musste ich abreißen lassen und war froh, die Ziellinie erreicht zu haben.“

Nach seiner ordentlichen Vorstellung in Frankreich dürften bald auch schon die nächsten Aufgaben in seinem Team auf den Bommeraner warten. „Spätestens am Wochenende weiß ich Bescheid, wo ich wieder eingesetzt werde.“