Witten. Etliche Wittener Sportvereine sind von den Folgen des Unwetters betroffen. Bootshäuser standen unter Wasser, Sporthallen waren überschwemmt
Was mit ein paar Tropfen begann, entwickelte sich auch in Witten binnen kürzester Zeit zu einem ausgewachsenen Hochwasser. Das Unwetter-Tief „Bernd“ hat auch die Wittener Sportvereine getroffen und teilweise große Schäden angerichtet.
Besonders bitter ist es für den TuS Bommern. Kaum durfte die Halle nach über einem Jahr Corona bedingter Pause wieder genutzt werden, ist das jetzt wieder nicht mehr möglich. Denn am Mittwochnachmittag stand die vereinseigene Halle am Bommerfelder Ring unter Wasser. Dabei hatte der Klub sogar noch Glück im Unglück. „Es fand in einem anderen Teil der Halle gerade Training statt. Dass Wasser eindringt, wurde also noch vergleichsweise frühzeitig bemerkt“, berichtet Gerhard Abstins, 1. Vorsitzender des Klubs.
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Das Leck wurde auch schnell ausfindig gemacht: Durch die Tür des Notausgangs am sogenannten Sportlereingang hatte sich das Wasser seinen Weg in die Halle gesucht. „In der Senke vor der Tür hatte sich das ganze Wasser gesammelt. Wir konnten den Bereich dann schnell abdichten und verhindern, dass noch mehr Wasser in die Halle läuft“, erzählt der Vorsitzende.
„Die Überschwemmung in der Halle war also nicht so hoch, lediglich ein paar Millimeter“, so Abstins, der begeistert ist von dem Einsatz der Klubmitglieder, die in kurzer Zeit zur Halle geeilt waren, um bei der Trockenlegung zu helfen. „Das war wirklich toll zu sehen. Und deshalb hatten wir auch den Oberboden innerhalb von gut eineinhalb Stunden wieder trocken“, sagt er. Das Problem: der Unterboden. „Durch all die kleinen Schlitze, die in einem Hallenboden vorhanden sind, um beispielsweise Torstangen zu montieren, ist das Wasser nach unten hin durchgedrungen“, erklärt der Vorsitzende und befürchtet einen größeren Schaden. Wie groß, das muss ein Gutachter der Versicherung nun überprüfen. Deswegen bleibt die Sporthalle auch bis auf Weiteres geschlossen.
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„Das Hochwasser hat vielen Vereinen in Witten zugesetzt“, bestätigt auch Agnetha Peters vom Stadtsportverband in Witten. Wo überall und wie genau, das war beim SSV am Freitag noch nicht bekannt. „Aber klar ist, besonders die Wassersport-Vereine sind ziemlich stark getroffen“, so Peters.
Pegel von mehr als 2,50 Metern
Dazu zählt auch der RC Witten, dessen Mitglieder ebenfalls ein überschwemmtes Bootshaus vorfanden. „Nicht nur unser Bootshaus, auch die Bootshallen sind vom Hochwasser sehr betroffen“, sagt Florian Kögler, Sprecher des Ruderclubs, und schildert einen Pegelstand von zwischenzeitlich über 2,50 Metern rund um das Bootshaus. „Wir haben immer einige ältere Boote und auch das Schiedsrichterboot, das wir für die Bochum-Witten-Regatta benutzen, vor dem Bootshaus liegen. Das Schiedsrichterboot hing dann quer unter der Rampe hoch zum Eingang“, berichtet er vor den Zuständen vor Ort.
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Wie groß die Schäden sind, das kann der Klub zum jetzigen Zeitpunkt kaum abschätzen. „Das Gelände war bis Freitagmorgen gesperrt“, so Kögler. Eine erste Besichtigung des Bootshauses war für den RCW am Freitagnachmittag möglich. „Und die Schäden sind wohl noch größer als wir befürchtet haben“, sagt Kögler. In Bootshallen, die teilweise zur Hälfte mit Wasser gefüllt waren, türmt sich jetzt Treibgut, Schlamm und Müll. „Am Samstag und Sonntag werden ab zehn Uhr morgens Aufräum-Aktionen stattfinden“, kündigt der RCW-Sprecher an. „Zum Glück werden wir dabei auch von den Entsorgungsbetrieben unterstützt“, sagt Kögler.
Noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen ist der Golfclub am Kemnader See. Wo sonst gut gepflegte Rasenflächen sind, waren in den vergangenen Tagen nur braune Wasserflächen zu sehen. Die Gebäude des Klubs scheinen aber verschont geblieben zu sein. „Wir hatten Glück“, sagt Hans Wilms, Betreiber des Golfplatzes. „Andere sind viel schlimmer dran. Da sollten wir helfen“, so Wilms.
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Wann beim TC Hohenstein beispielsweise wieder aufgeschlagen werden kann, ist noch fraglich. Der Klub nahm die Überschwemmung der Plätze aber mit Humor und fragte seine Mitglieder im sozialen Netzwerk Instagram: „Lieber Tennis oder doch Schwimmen?“
Klar ist, das ganze Ausmaß der Schäden wird sich wohl erst in den kommenden Tagen zeigen. Wenn der Wasserpegel gesunken und die Wittener Sportplätze und Vereinshäuser von Schlamm und Dreck befreit sind.