Duisburg. Der Regen wirkt sich auf die Landwirtschaft in Duisburg aus. Besonders dramatisch ist die Lage auf den Feldern von Bauer Mosch in Mündelheim.

Reinhard Mosch hat genug vom Dauerregen. Für den Landwirt kann sich die Lage noch dramatisch entwickeln, selbst, wenn das Wetter sich beruhigt. „Das Grünland ist jetzt schon überschwemmt“, erklärte der besorgte Mündelheimer, dessen Felder jenseits des Deiches in unmittelbarer Rheinnähe liegen.

Die Gerste wurde bereits vor einigen Tagen eingebracht, demnächst steht die Ernte von Winterweizen, Hafer und Raps an. Ob es dazu kommen wird, ist derzeit fraglich. „Wenn die Zuflüsse des Rheins weiter so starke Wassermengen führen, wird sich der Pegel weiter erhöhen und mit großer Wahrscheinlichkeit meine Äcker und Getreidefelder überschwemmen“, gibt sich der Landwirt von „Haus Grind“ pessimistisch.

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Hochwasser zur besten Erntezeit in Duisburg

Ein Hochwasser zur besten Erntezeit kann niemand gebrauchen. Reinhard Mosch vermutet, dass bis zu 65 Prozent der Ernte vernichtet werden könnten. Noch hofft er, dass es nicht zum Schlimmsten kommt, obwohl die Regenmengen im Süden Deutschlands nichts Gutes verheißen.

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Ein weiteres Geschäftsfeld des Betriebs ist die Gänsemast. Den noch jungen Tieren macht auch der Starkregen nichts aus. „Die haben schon ein stabiles Gefieder und fühlen sich im Regen offensichtlich wohl“, schildert der Gutsbesitzer das Treiben der 500 Gänse, die die Weidefläche auch bei Starkregen nicht verlassen: „Dabei haben die bei uns die freie Wahl und könnten sich auch in den geschützten Stall zurückziehen.“

Hermann Blomenkamp vom Sermer Bürgershof hat sich auf den Anbau von Kartoffeln spezialisiert. Der Starkregen bereitet ihm keine große Sorge: „Wir haben den richtigen Boden, da versickert die Wassermenge relativ schnell. Wenn es sein muss, helfen wir nach und lockern den Boden zusätzlich auf.“

Frühkartoffeln gab es in Duisburg später als sonst

Die Erntemenge sieht er nicht beeinträchtigt. Die Erntezeit hat sich in diesem Jahr allerdings „um zwei Wochen nach hinten verschoben“. Dafür habe das kühle Wetter im Frühjahr gesorgt. Aus diesem Grund konnten die bei den Kunden besonders geschätzten Frühkartoffeln auch nur später als gewohnt angeboten werden.

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Ein weiteres Standbein ist der Gemüseanbau, dessen Erzeugnisse – wie auch die Kartoffeln – man im Hofladen kaufen kann. Auch hier sieht Blomenkamp derzeit keine Probleme, nimmt die Situation mit Humor: „Dann brauchen wir nicht wie in den letzten Jahren ständig wässern.“

Der Mündelheimer Erdbeer-Bauer Heinrich Beumer ist mit der Ernte längst durch. Er habe die Erntezeit in drei Phasen wahrgenommen. Zu Beginn wurden die Erdbeeren aus den Tunnel-Kulturen auf den Markt gebracht: „Die waren hinsichtlich der Qualität sehr gut und auch mit der Erntemenge konnte man zufrieden sein.“ Turbulent sei es vor dem Start der zweiten Erntephase zugegangen. Beumer: „Durch die verspätet einsetzende Vegetation gab es zwischen der ersten Phase und der Ernte der reinen Freiland-Erdbeeren ein Loch.“

Regen mindert Qualität von Duisburger Erdbeeren

So sei es dazu gekommen, dass rund zwei Wochen lang nicht genug süße Früchte angeboten werden konnten: „Wir mussten unsere Verkaufsbuden schließen.“

Die dritte Phase im Juli sei dann nicht mehr so ergiebig gewesen. Grund war demnach der häufige Regen, der die Qualität der Erdbeeren stark beeinträchtigte. Deshalb musste auch das beliebte Selbstpflücken bald wieder eingestellt werden. Man habe den Kunden Erdbeeren minderer Qualität einfach nicht anbieten wollen.