Als Leszek Szymanowski 2017 für TuRa Rüdinghausen zum Derbysieg traf, herrschte Ekstase. Eine Geschichte, die nun in einem Buch verewigt wurde

RüdinghausenTuRa Rüdinghausen ist sicherlich kein Klub, der Fußballfans überregional regelmäßig vor Begeisterung mit der Zunge schnalzen lässt. Die Zeiten, in denen TuRa in der Landes-, der Westfalen- oder der Bezirksliga spielte, sind seit rund 20 Jahren vorbei, die Kreisebene ist seitdem das sportliche Zuhause - obwohl TuRa aktuell mit Rang zwei wieder am Tor zur Bezirksliga klopft.

Unabhängig davon, könnte TuRa demnächst dem einen oder anderen Fußballliebhaber mehr ein Begriff sein. Denn Autor Daniel Aschoff hat den Mellmausländern in seinem Buch „Wir müssen doch alle Montag wieder arbeiten - Heldengeschichten aus Deutschlands untersten Fußball-Ligen“ ein eigenes Kapitel gewidmet.

TuRa Rüdinghausen II jubelte in der 86. Minute über den Derbysieg

Mit viel Humor erzählt Aschoff die Geschichte nach, wie Leszek Szymanowski in der Saison 2016/2017 in der Kreisliga C für TuRa Rüdinghausen II im Derby gegen die Sportfreunde Schnee II in der Schlussphase den 2:1-Siegtreffer erzielte. Das Besondere daran: Szymanowski war zu diesem Zeitpunkt bereits 61 Jahre alt. „Er ist eine Institution bei uns. Er ist zwei Meter groß und hat Pranken, wie sonst was“, sagt Dennis Pleuger, damals Spieler der ersten Mannschaft und heute Sportlicher Leiter bei den Turanern.

Durch interne Querelen stand TuRas Zweitvertretung damals trotz Rang drei in der C-Liga kurz vor dem Aus. Der Verein akzeptierte dies aber nicht, krempelte die Ärmel hoch und mobilisierte alle Kräfte. Plötzlich lief eine Mischung aus Reservisten der Erstvertretung, Vorstandsmitgliedern und deren Kindern, Spielern der Ruhrbaskets Witten und Mitgliedern der Alten Herren, wie eben Szymanowski, mit dem TuRa-Wappen auf der Brust in der Liga auf - und feierte gegen Schnee den sensationellen Erfolg, der nun den Weg ins Buch von Daniel Aschoff gefunden hat.

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