Heven. Beim TuS Heven lebt weiterhin die Hoffnung auf den Landesliga-Aufstieg. Der Trainer lässt seine persönliche Zukunft vorerst noch offen.

Es scheint fast so, als sei eine Ewigkeit vergangen, seit der TuS Heven 09 zum letzten Mal auf dem Platz stand und um Punkte spielte. Am 22. Oktober ging die Mannschaft von Trainer Thorsten Kastner aus dem Nachholspiel beim TuS Hattingen mit 4:3 als Sieger hervor und „überwintert“ nun auf dem zweiten Tabellenplatz. Den erhofften Aufstieg in die Landesliga haben die Blau-Weißen noch längst nicht aus den Augen verloren.

Am kommenden Sonntag wäre es eigentlich zum direkten Aufeinandertreffen mit Spitzenreiter FC Altenbochum gekommen. Die Mannschaft von Frank Rinklake hat ein Spiel mehr absolviert als Heven und drei Zähler mehr auf dem Konto. „Das wäre sicherlich interessant geworden“, sagt TuS-Coach Thorsten Kastner. „Das sind doch genau die Spiele, auf die man sich als Fußballer so freut. Und uns hätten noch einige dieser Duelle gegen starke Gegner bevorgestanden“, so der 49-Jährige - auch gegen den SC Weitmar 45 (3.) oder den CF Kurdistan Bochum (5.) müssen die Hevener in der Hinserie noch ‘ran.

Kastner hält die Saison nur mit einfacher Serie für machbar

Für Thorsten Kastner erschließt sich zum jetzigen Zeitpunkt angesichts der langen Zwangspause (mindestens bis Mitte Januar) kein anderes Modell, als dass in der Bezirksliga nur die Hinrunde noch gespielt und danach abgerechnet wird. „Alles andere ist zeitlich ja gar nicht machbar“, so der Trainer des Liga-Zweiten, der bislang erst sieben der regulär 28 Saisonpartien hat hinter sich bringen können . „Irgendwann“, so Kastner, „fehlt einem auch der Glaube, dass das alles so noch wirklich Sinn macht.“ Vielleicht, sofern die Inzidenzwerte in gleicher Höhe auch Anfang des neuen Jahres vorliegen, kommt der Fußballverband ja auch wieder nicht umhin, die ganze Serie erneut abzubrechen. Sollten bis dahin nicht alle Teams zumindest die Hälfte der Punktspiele bestritten haben, gäbe es keinen Meister und keinen Absteiger.

Ergänzen sich in ihrer ersten gemeinsamen Saison in der Verantwortung am Haldenweg gut: Hevens Trainer Thorsten Kastner (li.) und sein „Co“ Nikolai Nehlson.
Ergänzen sich in ihrer ersten gemeinsamen Saison in der Verantwortung am Haldenweg gut: Hevens Trainer Thorsten Kastner (li.) und sein „Co“ Nikolai Nehlson. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

„Ganz ehrlich: So möchte ich auch sicher nicht aufsteigen“, erinnert sich Kastner noch an das Ende der vorigen Serie, als es ebenfalls wegen Corona zu einem vorzeitigen Abbruch kam. „Da war ich gar nicht böse, dass wir nicht hochgegangen sind. Ich hätte zumindest keine Meisterfeier gewollt.“ Dem großen Ziel, nach längerer Abstinenz in die Landesliga zurückzukehren, eifern sie beim TuS Heven aber dennoch weiterhin nach. „Wir wollten ja erstmal oben mitspielen - das haben wir bislang geschafft“ , sagt Kastner.

Neuzugänge schlugen am Haldenweg vortrefflich ein

Die Mannschaft mit den vielen neuen Akteuren hat sich gefunden, passt augenscheinlich gut zusammen. „Die Jungs verstehen sich untereinander alle gut, dazu haben wir auch einen ordentlichen Konkurrenzkampf im Kader“, sagt der TuS-Trainer. Neuzugänge wie Kaan Cosgun, Marcel Herrmann, Altan Sapkayali oder Marvin Schöppner haben bestens eingeschlagen. „Nur die Niederlage gegen Union Bergen musste nicht sein , das war reine Kopfsache“, denkt Kastner an die 1:3-Heimpleite zurück, als die Hevener ihren bislang wohl schlechtesten Tag erwischten. Die übrigen sechs Partien wurden durchweg gewonnen, im Schnitt schossen die Wittener mehr als vier Tore.

Ob Thorsten Kastner in der Saison 2021/22 weitermachen wird als Hevener Trainer, kann er derzeit noch nicht mit Gewissheit sagen. „Meine erste Überlegung war, mit 50 als Trainer aufzuhören“ , so der Bochumer, der im kommenden Jahr den runden Geburtstag feiert. „Doch das ist nicht in Stein gemeißelt, auch wenn es im Hinterkopf bleibt.“ Personellen Zuwachs wird’s im Winter in Heven nicht geben - „und ich hoffe, dass uns auch niemand verlassen wird.“

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