Witten. Für den Trainer des VfB Annen, Matthias Jabsen, könnte die Saison ab Dezember fortgesetzt werden. Er sieht kein Risiko in Sachen Virusinfektion.
Von der neuerlichen Zwangspause wegen der Corona-Pandemie hält Matthias Jabsen nicht viel. Der Trainer des Bezirksliga-Clubs VfB Annen 19 ist sich sicher, dass der Fußball grundsätzlich nicht dazu beiträgt, das Virus weiter zu verbreiten. „Fußball ist kein Kontaktsport“, ist sich der Wittener Fußballcoach sicher.
Seine Meinung steht damit im Einklang mit der des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), der eine Wiederaufnahme des Trainings fordert. „Während eines Spiels oder im Training kommen sich die Spieler gar nicht lange genug so nahe, um sich anzustecken. Ein direkter Körperkontakt dauert nur einen Bruchteil einer Sekunde.“ Zudem sei es wichtig, dass die Menschen weiter Sport treiben können, um sich gesund zu halten.
Vielmehr sei es eine Frage der Disziplin und der Einhaltung der vorgegebenen Regeln , ob man sich vor, während oder nach einem Spiel ansteckt: „Wir haben beim VfB Annen alles getan, um Ansteckungen zu vermeiden. Das Hygienekonzept wurde hundertprozentig umgesetzt, und das Ergebnis war, dass wir keine Infizierten hatten.“
Drei Nachholspiele für den VfB Annen
Matthias Jabsen fordert aber auch, dass sich alle auch im Privatleben an die Hygienemaßnahmen halten: „Wenn ich Kunden in meinem Versicherungsbüro habe, tragen alle Masken. Dieselbe Disziplin fordere ich auch von meinen Spielern und allen Menschen.“ Er spielt selbst noch Tennis, und auch in seinem Club halten sich alle an die Regeln, zumal es auf einem Court sowieso zu keinem Körperkontakt kommt . Jabsen kann daher auch nicht verstehen, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn positiv getestet wurde: „Da frage ich mich wirklich, ob er sich selbst an seine eigenen Regeln gehalten hat.“
Der Wittener Bezirksligist hat bislang sehr wenig mit dem Corona-Virus zu tun gehabt. Lediglich das Spiel gegen den SV Bommern fiel aus, weil es beim Ortsnachbarn positive Tests gegeben hatte. Dieses Match wurde allerdings auch schon nachgeholt. Daher müsste der VfB bei einem möglichen Neustart Anfang Dezember lediglich drei Spiele nachholen. Das sei für ihn überhaupt kein Problem, sagt Jabsen: „Meine Mannschaft und auch ich spielen lieber, als dass wir trainieren. Ein paar englische Wochen sind leicht zu stemmen, dafür müsste man nur das Training richtig dosieren.“ Die Eigenverantwortung ist für Matthias Jabsen sehr wichtig , daher hat er für seine Spieler auch keine Pläne aufgestellt, wie sie sich im November fit halten: „Die Jungs sind alle alt genug und können sich selbstständig beschäftigen. Wie und wo sie laufen oder in welcher Art und Weise sie sich betätigen, können sie selbst bestimmen. Die Hauptsache ist, dass sie etwas tun.“
Punktausbeute des Aufsteigers bislang nicht optimal
So wundert es nicht, dass Matthias Jabsen nichts dagegen hätte, am 6. Dezember in Weitmar anzutreten: „Ich weiß, dass einige Kollegen anderer Meinung sind, aber eine Woche Vorbereitung reicht, zumal ja alle Teams unter den gleichen Voraussetzungen wieder in den Spielbetrieb gehen . Die kurze Vorbereitung ist keine Entschuldigung.“
Der Bezirksliga-Aufsteiger belegt nach bislang acht Begegnungen Rang sieben. Das sieht auf den ersten Blick gut aus, doch Matthias Jabsen ist nicht ganz zufrieden: „ Wir haben gegen Bommern schlecht gespielt und nur einen Punkt geholt, und gegen Union Bergen nach einem 2:0 auch nur unentschieden gespielt. Wir haben bislang drei bis fünf Punkte liegen gelassen.“
Jabsen glaubt fest an sicheren Mittelplatz für Annen
Verantwortlich dafür sei die mangelnde Chancenverwertung: „Wir haben deutlich zu wenig Tore geschossen . Selbst beim 0:3 in Hattingen, hätte es anders ausgesehen, wenn wir unsere Möglichkeiten genutzt hätten.“ Sollte das künftig besser werden, bleibt Jabsen optimistisch für die Zeit nach der Wiederaufnahme der Saison: „Ich glaube fest, dass wir die Spielzeit zwischen Platz vier und sieben beenden.“
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