Hattingen/Witten. Mit 4:3 hat sich der TuS Heven im Nachholspiel gegen den Favoritenschreck TuS Hattingen durchgesetzt. Und damit ein Ziel erreicht.

Das war kein schöner Abend für den TuS Hattingen, den Favoritenschreck des vergangenen Spieltages. Dagegen war es ein sehr schöner für den TuS Heven, den neuen Spitzenreiter der Bezirksliga. Im Nachholspiel haben sich die Wittener 4:3 gegen die Hattinger durchgesetzt und rangieren damit – punktgleich mit dem FC Altenbochum – auf den Spitzenplätzen der Liga. Und das trotz langer Unterzahl.

Die Hattinger waren eigentlich in guter Form, nachdem sie den Tabellenführer FC Altenbochum am vergangenen Wochenende mit 2:0 besiegten. Und sie starteten auch gut in die Partie gegen den Zweiten, der die Gastgeber allerdings von Beginn an unter Druck setzte, wenn es ging. Gleich im Spielaufbau störten die Hevener, standen dadurch teilweise aber auch mal offen, wenn Hattingen durch die Mitte kam.

TuS Hattingen schafft die frühe Führung

Als sich die Rot-Weißen vorgearbeitet hatten, war es Johann Geik, der nach einem Querpass im Strafraum nicht lange fackelte und rechts unten einschoss. Es sollte aber lange Zeit das einzige Tor für die Elf von Trainer Dirk Sörries sein. Denn die weiteren Chancen vergab sie.

Nico Werda verpasste es, bei einem Angriff über die linke Seite nachzulegen. Als sich Innenverteidiger Yusuf Aydin mit vorne einschaltete und per Heber einen Doppelpass mit Sertac Dogan spielte, klärte Hevens Verteidigung gerade noch. Nach vorne wurde es öfter auf der anderen Seite gefährlich, weil sich die Gäste besser ins Spiel fanden. Marcel Herrmann näherte sich erst per Kopf nach einer Ecke dem Tor des jungen Cedric Ehlers. Nach einem Fehlpass im Spielaufbau der Hattinger von Moritz Zöllner fing Tolga Dilek den Ball ab, seine Hereingabe empfing Laurenz Wassinger allerdings im Abseits.

Platzverweis rüttelt den TuS Heven plötzlich wach

Dilek war es dann, dem Schiedsrichter Alessandro Cordi die Rote Karte zeigte. Eigentlich hatte der Wittener Angreifer nur sein Bein stehen lassen, als Cedric Petz vorbeidribbeln wollte. Was von außen erst nicht ersichtlich war: laut dem Schiedsrichter soll eine Beleidigung gefallen sein. „Ich habe ihm nur gesagt: komm steh auf. Von außen wurde dann noch was Böses hereingerufen, der Schiri dachte, ich hätte es gesagt. Aber ich kenne Cedi seit Jahren, warum sollte ich ihn beleidigen?“, erklärte Dilek nach seinem Platzverweis.

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Für Heven war es eine Art Hallo-wach-Effekt. Denn fortan machten der Tabellenzweite das Spiel. „Das war genau die Mentalität, die ich von meiner Mannschaft sehen möchte“, lobte Trainer Thorsten Kastner sein Team, was sich in der Halbzeit viel vorgenommen hatte. „Wir wussten auch um unsere Stärke und wollten unbedingt gewinnen und an die Tabellenspitze, das haben wir geschafft“, freute sich Kastner. Und sein Gegenüber Dirk Sörries merkte mit etwas Ironie an: „Unterm Strich wäre es besser gewesen, wenn die Gegner wohl zu elf weitergespielt hätten.“

Torjäger Wassinger trifft doppelt für Heven

Nach einer Kurzpass-Stafette gelangte die Kugel in den gut getimten Lauf von Wassinger, der Ehlers stehen ließ und zum Ausgleich einschob. Marc-André Michel setzte einen abgefangenen Ball dann erst daneben (51.), ehe Hari Coric über die linke Seite drei Gegner stehen ließ und sein Solo mit der Führung für Heven beendete.

Chamberlin Kouatche (l.) und der TuS Hattingen bemühten sich am Ende noch einmal, Marcel Herrmann und der TuS Heven hatten aber gut vorgelegt.
Chamberlin Kouatche (l.) und der TuS Hattingen bemühten sich am Ende noch einmal, Marcel Herrmann und der TuS Heven hatten aber gut vorgelegt. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Per Elfmeter erhöhte Herrmann dann auf 3:1 für die Wittener, nachdem Yusuf Aydin beim Klärungsversuch der Ball an die Hand gesprungen war. Nach einer Flanke von außen traf Wassinger dann noch einmal, zum 4:1. Das Spiel schien gelaufen, Heven schaltete einen Gang zurück. Das nutzten die Hattinger, um noch einmal heranzukommen. „Auf einmal war die Kraft weg, wir sind vorher viel gelaufen“, merkte auch Kastner seiner Elf an.

Hattingen kommt in der Schlussphase nicht mehr ran

Es reichte aber nicht mehr ganz für die Hausherren. Petz bediente per Flanke Yusuf Aydin, der gegen die Laufrichtung von Kevin Wirges einköpfte, Fabrice Djeri setzte sich im Gewühl noch einmal durch und verkürzte auf 3:4. Die Hattinger drängten auf den Ausgleich, der allerdings ausblieb.

„Es ist positiv, dass wir zurückgekommen sind. Aber mich ärgert, dass die Gegentore zu ungünstigen Zeitpunkten durch individuelle Fehler gefallen sind“, sagte Sörries.

So haben sie gespielt

TuS Hattingen – TuS Heven 3:4

Tore: 1:0 Johann Geik (10.), 1:1 Laurenz Wassinger (42.), 1:2 Hari Coric (51.), 1:3 Marcel Herrmann (HE/56.), 1:4 Laurenz Wassinger (65.), 2:4 Yussuf Aydin (80.), 3:4 Fabrice Djeri (85.).

Hattingen: Ehlers, J. Geik (46. S. Aydin), Herschbach (70. Durek), Y. Aydin, Zöllner, Werda, Kouatche, Baatz, Petz, Dogan, Pickhardt.

Heven: Wirges, Türker, Dilek, Wrede (70. Witt), Wassinger (82. Karakurt), Michel, Kasumi, Schöppner, Tumbul, Coric (65. Kellner), Herrmann.

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