Velbert. Auf dem Platz ist Türkspor dem Sieg nah. Daneben sind die Verantwortlichen von der Atmosphäre begeistert –und richten einen Appell an Dortmund.
Als der Ball auf dem Elfmeterpunkt lag, war die große Überraschung zum Greifen nah. Doch Vincent Ocansey scheiterte per Strafstoß an Keeper Krystian Wozniak im Tor des Wuppertaler SV. Es wäre der krönende Abschluss beim Regionalliga-Auftakt des Aufsteigers Türkspor Dortmund in Velbert gewesen.
Denn in der „Ersatz-Ersatz-Spielstätte“ durfte sich der Neuling nicht nur über einen 1:1-Achtungserfolg, sondern auch über die stattliche Kulisse von 1780 Zuschauern freuen. Diese Zahl konnte die SSVg Velbert, der eigentliche Hausherr in der IMS-Arena, in seiner letztjährigen Regionalliga-Saison nur einmal überbieten – und zwar ebenfalls im als „Bergisches Derby“ titulierten Duell gegen den WSV (2.250 Zuschauer)
Türkspor Dortmunds Trainer verteilt „Riesenkompliment an den Vorstand“
„Es hat richtig Spaß gemacht, wie alle hier dran gearbeitet haben, dass das heute geklappt hat“, meinte Trainer Sebastian Tyrala und verteilte ein „Riesenkompliment an den Vorstand.“ Der Coach des Aufsteigers war begeistert von der Spielstätte, in die der Verein bekanntlich umziehen musste, weil im Ischelandstadion in Hagen noch Umbaumaßnahmen laufen.
„Kompliment an Velbert, was die hier stehen haben. Wir sind hier alle reingekommen und waren begeistert“, meinte der Türkspor-Coach und schickte gleich einen Gruß an die eigentliche Heimmannschaft: „Ich hoffe, dass Velbert nächstes Jahr wieder Regionalliga spielt, denn hier macht es Spaß zu spielen.“
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Unter den 1780 Zuschauern waren auch jede Menge neue Gesichter. „80 Prozent unserer Fans sind ja gerade im Urlaub in der Türkei, wir haben Mitte der Sommerferien“, gab der zweite Vorsitzende Gökhan Aksoy zu bedenken. Unter den Fans waren auch Spieler und Verantwortliche anderer Vereine aus der Region.
Remscheider wollen den Aufsteiger weiter unterstützen
Zum Beispiel vom SC Ayyildiz Remscheid. „Wir waren schon in Dortmund, als es um die Meisterschaft ging. Gökhan Aksoy ist ein guter Bekannter von uns und er hat uns jetzt auch hierher eingeladen. Wir dachten uns: Warum nicht? Velbert ist um die Ecke“, so der Vorsitzende Hasan Sahin.
Er und seine Vorstandskollegen werden wiederkommen, wenn es der eigene Spielplan zulässt. „Die Atmosphäre hier ist top, vor allem die Wuppertaler waren toll. Die Dortmunder Fans müssen noch ein bisschen dazu lernen“, schmunzelte Sahin.
Türkgücü-Trainer: „Die haben mich sogar im Urlaub angerufen“
Mit dem ortsansässigen FC Türkgücü Velbert hatten sich die Dortmunder bereits im Vorfeld kurzgeschlossen. „Der Vorstand und einige Spieler waren vor Ort. Wir werden sie unterstützen, solange sie in Velbert spielen“, so Trainer Ibrahim Cöl. Sein Klub soll vor allem mit Kontakten vor Ort helfen. „Die haben mich sogar im Urlaub angerufen und nach Balljungen gefragt, die kennen ja niemanden in Velbert.“
Gökhan Aksoy und Türkspor Dortmund freuen sich über die gestiegene Aufnmerksamkeit. „Es kommen immer mehr Reporter. Diese Aufmerksamkeit hätten wir aber vorher auch schon erwartet“, so Aksoy, der ergänzte: „Wir sind als Dortmunder Verein der einzige, der es hinter dem BVB in den Profibereich geschafft hat.“ Von der Stadt müsse daher mehr kommen. „Wir sehen hier in Velbert ein tolles Stadion – warum ist das in so einer großen Stadt nicht möglich? Wir sagen immer, wir sind die Fußball-Hauptstadt Dortmund, aber dazu muss man auch die Amateurvereine mehr unterstützen“, appelliert Aksoy an die Entscheider in der Stadt. Denn: Bleibt Türkspor drin, stellt sich im kommenden Jahr erneut die Stadionfrage.
Welche Dortmunder Spiele noch in Velbert stattfinden werden
Bis Mitte September wird der Aufsteiger mindestens in Velbert spielen. Dazu gehören auf jeden Fall die Heimspiele gegen die Sportfreunde Lotte am 10. August und gegen Rot-Weiß Oberhausen am 31. August sowie höchstwahrscheinlich auch das Duell gegen die U23 des SC Paderborn am 21. September.
„Bevor nichts abgeschlossen ist, sind wir vorerst erstmal hier“, sagt der zweite Vorsitzende und ergänzt: „Wir sind glücklich hier zu sein, weil die Infrastruktur einfach gegeben ist.“
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