Velbert. Wegen eines gesperrten Trainingsplatzes musste Jens Grembowietz ab Mittwoch improvisieren. Der Coach sieht sein Team dennoch gut vorbereitet:
„Wir trainieren ins Blaue“, sagte Trainer Jens Grembowietz vor der Partie des TVD Velbert im Essener Stadion Uhlenkrug gegen ETB Schwarz-Weiß. Hintergrund seiner Aussage war, dass er sich kaum vorstellen kann, dass die Begegnung auf dem großen Rasenplatz aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen ausgetragen werden kann.
Bereits am Dienstag traten die ersten Schwierigkeiten auf, denn als der in Gelsenkirchen lebende Coach auf dem Sportplatz in Birth eintraf, wurde er von vereisten und schneebedeckten Stellen auf dem Kunstrasen überrascht. „Ich hatte mir natürlich den Tag über ein Programm für die Einheit überlegt und musste dann prüfen, ob ich es anpassen oder das Tempo dosieren muss“, berichtete er.
Letztlich entschied er sich, nur die gefährlichen Stellen auszusparen und wie geplant zu verfahren. „Die Jungs haben das auch super angenommen, überhaupt nicht gemeckert und alles super durchgezogen. Aber ich kann ihnen ohnehin selten einen Vorwurf im Training machen, sie machen es fast immer richtig gut“, lobte der Coach das Engagement seiner Truppe.
Velberter Trainingsplatz wurde am Mittwoch gesperrt
Da der Sportplatz am Mittwoch von der Stadt gesperrt wurde, mussten die Dalbecksbäumer umdisponieren. „Am Donnerstag haben wir uns zu einer Joggingrunde außerhalb des Platzes getroffen, Einheiten im Kraftraum absolviert und physiotherapeutische Behandlungen durchführen lassen“, teilte der Sportliche Leiter Michael Kirschner mit, der die Freitagseinheit dann in eine Soccerhalle verlegen ließ.
Im Hinblick darauf, dass das Spiel auf einem vermutlich tiefen Rasenplatz angesetzt ist, hat Grembowietz aber nicht veranlasst, sich Gedanken darüber zu machen, die Mannschaft darauf gesondert vorzubereiten. „Das hätte ich auch bei normalen Witterungsbedingungen nicht getan. Wir haben bislang fast jedes Auswärtsspiel auf Rasen bestritten und sind zumeist gut darauf zurechtgekommen“, stellte er klar.
Natürlich hat er sich Informationen über den Gegner aus dem Essener Süden besorgt. „Das ist eine ganz junge Mannschaft, in der Startelf sicherlich noch einen Tick jünger als wir“, hat er festgestellt. Auch die Ruhrstädter hatten ähnlich wie die Velberter einen größeren personellen Umbruch und den Kader deutlich verjüngt.
ETB Schwarz-Weiß Essen kann seinen Toptorjäger gut ersetzen
Mit Noel Futkeu verloren sie ihren Torjäger, der in der vergangenen Saison 30 Tore erzielt hatte. Mit Timur Kesim fanden sie jedoch einen guten Ersatz, denn der Neuzugang vom Regionalligaabsteiger Wattenscheid 09, der bei Rot-Weiss Essen ausgebildet wurde, hat auch schon elfmal getroffen und führt damit gemeinsam mit dem Baumberger Enes Topal die Torjägerliste der Oberliga an.
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Nach einer starken letzten Saison, die die Essener auf dem fünften Tabellenplatz abschlossen, hatten sie sich den Start in die neue Spielzeit möglicherweise etwas weniger holprig vorgestellt. Mittlerweile haben sie aber auch wieder bessere Ergebnisse eingefahren, sind aber immer noch -wie üblich für junge Mannschaften- starken Leistungsschwankungen unterworfen.
Grembowietz weiß aber, dass die Ruhrstädter schwer zu bespielen sind. „Sie haben eine technisch und läuferisch sehr starke Truppe. Mit dem ehemaligen Drittligaspieler Frederik Lach, der aufgrund seiner Vita ein herausragender Akteur in dieser Liga ist, und Marvin Matten haben sie zwei erfahrene Innenverteidiger und drumherum viele junge, schnelle Leute“, hat der TVD-Trainer erkannt. Für den Mittelfeldspieler Luka Bosnjak hält die Partie auch ein Familientreffen bereit, denn bei ETB spielt sein jüngerer Bruder Niko.
Personallage des TVD Velbert hat sich etwas entspannt
Personell hatte sich die Situation im Velberter Kader zuletzt zumindest ein wenig entspannt, aber für Alex Fagasinski käme die Begegnung wohl noch ein paar Tage zu früh. „Passübungen und Lauftraining hat er zwar schon mitgemacht, aber für ein Spiel wäre das Risiko wohl noch zu hoch“, befürchtet Grembowietz, der auch auf Robert Nnaji, der nach seiner Roten Karte zum letzten Mal aussetzen muss, verzichten muss, während Eunseok Ko seine Rotsperre und Kapitän Timo Brauer seine Gelbsperre abgesessen haben.
Auch Serkan Güzel steht nach auskurierter Erkrankung wieder zur Verfügung, doch Axel Glowacki fällt wegen eines Verdachts auf Schädigung des Außenmeniskus aus. Unabhängig von der Personalsituation hofft Grembowietz, dass wider Erwarten doch gespielt werden kann. „Ein Nachholspiel braucht doch keiner, das wirft dann auch die Planungen der Vorbereitung wieder durcheinander“, betont er.
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