Velbert. Es war ein wichtiges Spiel, doch es findet nicht statt: Die Partie der SSVg Velbert beim SV Lippstadt ist abgesagt worden.
+++ Update von Freitag (1. Dezember): Die Partie zwischen dem SV Lippstadt und der SSVg Velbert ist abgesagt worden. Der Platz ist nicht bespielbar. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest. +++
Vor einer mehr als bedeutsamen Woche mit zwei eminent wichtigen Spielen steht aktuell die SSVg Velbert, denn mit einem Sieg im Pokalwettbewerb auf Niederrheinebe am Mittwoch bei Ratingen 04/19 würde man im Viertelfinale möglicherweise auf den Drittligisten Rot-Weiss Essen treffen und diese Partie könnte noch einmal Geld in die Vereinskasse spülen, so dass vielleicht hilfreiche Wintertransfers möglich wären.
Zuvor steht aber am Samstag um 14 Uhr schon die erste Rückrundenbegegnung beim SV Lippstadt auf dem Programm. An das erste Saisonspiel in der Hinrunde erinnert man sich in Velbert gerne, denn der Start in die Spielzeit glückte Ende Juli mit einem verdienten 2:0 Erfolg. Nun treffen sich beide Teams zum „Kellerduell“, in das die Gäste als Schlusslicht der Tabelle gehen, und auch die Westfalen haben als 16. nur zwei Punkte mehr auf dem Konto.
Die Partie in der Liebelt-Arena ist fraglich
Angesichts der Wetterprognosen mit nächtlichen Minusgraden erscheint es zumindest fraglich, ob die Partie in der Liebelt-Arena überhaupt ausgetragen werden kann. Damit beschäftigt sich Trainer Dimitrios Pappas momentan höchstens beiläufig. „Wir bereiten uns jedenfalls so vor, als ob wir spielen würden“, teilte er mit. Da seit Mittwoch die Trainingsplätze in Velbert gesperrt sind, musste die SSVg-Delegation umdisponieren.
„Wir trainieren in Wedau“, berichtete er, denn in der dortigen Sportschule des Fußballverbands Niederrhein kann der Kunstrasen beheizt werden. Dass der Wechsel von Naturrasen auf Kunstrasen ein Wettbewerbsnachteil für das Spiel in Lippstadt werden könnte, befürchtet der SSVg-Coach nicht. „Wir müssen doch auch froh sein, dass wir überhaupt irgendwo trainieren können“, stellt er pragmatisch klar.
Die Vereinsverantwortlichen in Velbert reagieren gelassen
Er hat das Spiel der Lippstädter gegen den SC Wiedenbrück (1:1) analysiert und bescheinigt ihnen eine ordentliche Leistung. „Sie haben erst in der Nachspielzeit das Gegentor nach einem Eckball bekommen“, hat Pappas festgestellt. „Obwohl die Platzverhältnisse sehr schlecht waren, haben sie versucht, von hinten raus gut Fußball zu spielen“, berichtet der SSVg-Trainer. „Das ist ein Spiel auf Augenhöhe, so ein 50:50-Ding“, glaubt der 43-Jährige.
Wohltuend gelassen reagieren die Vereinsverantwortlichen trotz der brisanten Situation, während so manche Ligarivalen schon die nächste Eskalationsstufe gezündet und das vermeintliche „Allheilmittel“ Trainerwechsel vollzogen haben. In der Vergangenheit hatte man auch in Velbert nicht immer so viel Geduld aufgebracht und festgestellt, dass das nicht immer den gewünschten Erfolg gebracht hat. Es gibt viele Gründe, diesmal einen anderen Weg zu gehen.
- Fußball: SSVg Velbert: Warum die U23 den Wiederaufstieg schaffen muss
- Fußball: SSVg Velbert: Winter-Verstärkung hängt von einem Spiel ab
- Fußball: TVD Velbert testet zweite Reihe und unterliegt deutlich 1:4
„Wir haben schon im Vorfeld gewusst, dass es sehr schwer für uns werden wird“, hat der Vorstandsvorsitzende Oliver Kuhn schon mehrfach betont. „Oft war die Mannschaft ganz nahe dran an einem besseren Ergebnis, meist fehlten nur Kleinigkeiten“, hat er festgestellt. So wie zuletzt auch gegen Alemannia Aachen, als es Phasen gab, in der die SSVg die Chance hatte, zumindest den Ausgleich zu erzielen, was der Partie möglicherweise eine andere Struktur gegeben hätte.
„Am Ende hat es dann aber wieder nicht gereicht, aber ich mache den Jungs keinen Vorwurf“, macht Pappas deutlich, denn an der Einstellung im Team liegt es definitiv nicht. Dass der Vorstand keine Trainerdiskussion aufkommen lässt, nimmt er dankbar zur Kenntnis. „Die Verantwortlichen sehen aber ja auch, dass uns als Trainerteam manchmal die Hände gebunden sind. Wir tun ja alles dafür, um unten rauszukommen“, betont der Ex-Profi und auch er spricht von Kleinigkeiten, die Spiele für die Gegner letztlich entscheiden.
Bislang gab es noch keine Kritik am Trainer
„Wir können nicht unter professionellen Bedingungen arbeiten und trainieren nicht um 11 oder 14 Uhr, wenn die Jungs hellwach sind. Wenn wir um 18 Uhr trainieren, haben viele schon zehn Stunden gearbeitet und sind kaputt. Wenn ich dann danach noch mit der Videoanalyse komme, müssen sie aufpassen, dass sie nicht einschlafen, wenn das Licht ausgeht, weil sie verständlicherweise müde sind“, erläutert Pappas. Aber wie auch seine Mannschaft gibt er nicht auf.
Bei Misserfolgen schieben im Fußball oftmals die Spieler die Schuld auf die Trainer ab. Nicht so bei der SSVg. „Ich habe noch keine Kritik gehört“, stellt Kuhn klar. Und anstatt Geld für eine Veränderung auf der Trainerposition auszugeben, die nicht zwingend den gewünschten Erfolg zur Folge hat, macht es möglicherweise auch deutlich mehr Sinn, in Verstärkungen durch Spieler für Positionen, wo Defizite festgestellt wurden, zu investieren.
Mehr Sport aus Velbert & Heiligenhaus