Velbert. Die Testphase lieferte wichtige Erkenntnisse, ließ den Kader aber mächtig schrumpfen. Der TVD fährt mit Sorgen zum Saisonauftakt nach Ratingen.
Nach sechs Wochen Vorbereitung mit intensiven Trainingseinheiten und sieben Testspielen, die aber allesamt nicht gewonnen wurden, beginnt für TVD Velbert mit dem Kreisduell bei Ratingen 04/19 die Oberligasaison. „Momentan haben wir da noch sehr viele Fragezeichen“, beschreibt Trainer Jens Grembowietz die angespannte Personalsituation.
„Über weite Strecken der Vorbereitung hatten wir sehr viele Spieler zur Verfügung, aber jetzt zum Ende hin wurde es dann doch sehr eng. Wir werden erst sehr kurzfristig absehen können, wer tatsächlich einsatzbereit ist“, kündigt der Coach an. Während Ishmael Schubert-Abubakari weiterhin ausfallen wird, gibt es bei den anderen angeschlagenen Akteuren aber zumindest noch etwas Hoffnung.
Nicht so gut sieht es bei Lukas Larsen aus, der mittlerweile zwar die Spielberechtigung für Pflichtspiele erhalten hat, aber bei der Generalprobe gegen TuS Ennepetal wegen muskulärer Beschwerden ausgewechselt werden musste. Erst nach dem Abschlusstraining wird Grembowietz ein bisschen mehr Klarheit haben, ob Simon Struck, Athanasios Xiros, Luka Bosnjak, Serkan Güzel, Denzel Oteng Adjei, Jan Corsten und Axel Glowacki, die allesamt unterschiedliche körperliche Beeinträchtigungen haben, auflaufen können.
Kapitän Timo Brauer kommt erst am Samstag aus dem Urlaub zurück und weist natürlich Trainingsrückstand auf, wird aber zumindest dem Aufgebot angehören. Zumindest hat Alex Fagasinski mittlerweile seinen Infekt auskuriert und dürfte wohl in der Startelf stehen. „Mal abgesehen von den möglichen Ausfällen und den negativen Testspielergebnissen wären wir wohl auch so nicht als Favorit nach Ratingen gefahren“, glaubt der TVD-Trainer.
Ratingen 04/19 peilt einen Platz in der Spitzengruppe an
Die Gastgeber haben Platz eins bis drei als Zielsetzung ausgegeben und das nach Grembowietz‘ Meinung auch völlig zurecht. „Das ist schon ein extrem hohes Niveau, was sie auf den Platz bringen und das gilt nicht nur für die erste Elf, sie können auch noch ohne Qualitätsverlust nachlegen“, weiß der Velberter Coach.
Spieler wie beispielsweise der ehemalige Bundesligaprofi Moses Lamidi, Erkan Ari, die beide aus ihrer Zeit bei der SSVg in Velbert bestens bekannt sind, Phil Spillmann, Georgios Touloupis oder Mike Koenders haben für Oberligaverhältnisse klangvolle Namen. Ein Wiedersehen gibt es mit Birol Can Adibelli, der bis zum vergangenen Winter das TVD-Trikot trug und sich nach einem Kurzaufenthalt bei einem mittelrheinischen Landesligisten nun den Ratingern angeschlossen hat und mit Sicherheit besonders motiviert sein wird, wenn er zum Einsatz kommen sollte.
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Dass die Begegnung im großen Stadion auf Naturrasen ausgetragen wird, spielt nach Meinung von Grembowietz keine Rolle. „Das kann ich schlecht einschätzen, alles hat so seine Vor- und Nachteile. Für mich sind eher Tagesform und Spielglück entscheidend für den Spielausgang. Und zu was wir bereit sind und abrufen können“, betont der 36-Jährige und geht die Aufgabe zuversichtlich an.
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„Klar ist, dass die Spieler im Hinterkopf haben, was in den letzten sechs Wochen passiert ist, aber wir müssen auch nicht mit einem schweren Rucksack ins Spiel gehen, es war nicht alles schlecht, was wir in den letzten sechs Wochen gemacht haben. Wir haben uns viele Sachen erarbeitet und extrem viele gute Fußballer in unseren Reihen. Und Ratingen wird wissen, dass wir auch Fußball spielen können und nicht nur ein Sparringspartner sein werden“, betont er.
„Sobald das Spiel beginnt, können die ersten Aktionen entscheidend sein. Gewinnen wir die ersten Zweikämpfe, kommen wir gut ins Spiel, ist alles vergessen, was vorher war“, glaubt Grembowietz. Er geht davon aus, dass die Ratinger seine Mannschaft sehr hoch anlaufen werden. „Mit der Qualität, die sie haben, werden sie sicherlich nicht tief stehen, sondern versuchen, viel Ballbesitz zu haben und Dominanz auszuüben“, vermutet der Coach. „Da sind für uns die Basics wichtig, wir müssen die einfachen Dinge gut machen“, fordert er von seiner Auswahl.
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