Velbert. Der Favorit gewann, aber er musste Schwerstarbeit leisten. Im Oberliga-Topspiel bezwang Tabellenführer SSVg den Nachbarn TVD mit 1:0.
90 Minuten lang hatten sie sich nichts geschenkt und sich hart bekämpft, nach dem Abpfiff schenkten sie sich gegenseitigen Respekt: Die Spieler der SSVg und des TVD klatschten sich nach dem Velberter Stadtderby vor knapp 1200 Zuschauern in der IMS-Arena fair ab, bedankten sich für ein packendes und gutklassiges Topspiel der Oberliga
Dabei waren sich die Spieler und auch die Verantwortlichen einig: So knapp, wie es das 1:0 andeutet, war auch der Spielverlauf. Und wäre es 1:1 ausgegangen, dann wäre das auch ein gerechtes Resultat gewesen. So aber hatte die SSVg Velbert die Nase vorn und verteidigte mit dem hauchdünnen Sieg denn üppigen Vorsprung in der Tabelle vor dem VfB Hilden, der weiterhin zehn Punkte Rückstand aufweist.
SSVg und TVD Velbert liefern sich einen ausgeglichenen Kampf
„Vielleicht ist es das, was den Tabellenführer ausmacht. Er gewinnt auch solche Spiele, auch wenn sich das für uns gar nicht so gerecht anfühlt und er zieht dabei auch die individuelle Klasse seiner Spieler“, befand TVD-Trainer Marcel Bastians.
Im Blick hatte er dabei besonders SSVg-Mittelfeldspieler Timo Mehlich, der seine starke Leistung mit dem Tor des Tages krönte. Mehlich traf mit einem direkt verwandelten Freistoß: Bildschön zirkelte er den Ball über die Mauer der Dalbecksbäumer ins obere Eck. Da konnte der gute TVD-Torwart Robin Offhaus nichts machen.
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Dieser Treffer kurz vor der Pause brachte die Partie so richtig in Schwung. Vorher hatte die SSVg das Geschehen zwar ganz gut kontrolliert, doch die Dalbecksbäumer hielten wacker dagegen und ließen nur wenig zwingende Aktionen zu.
„Erst ab der 40. Minute haben wir begonnen, Druck aufzubauen“, meinte SSVg-Trainer Dimitrios Pappas. Auch dem spielentscheidenden Freistoß ging eine druckvolle Aktion voraus: Ein Doppelpass zwischen Robin Hilger und Max Machtemes, der dann kurz vor dem Strafraum zu Fall kam.
Nach Wiederanpfiff mischten dann aber auch die TVD-Spieler kräftig mit. Vor allem über den früheren SSVg-Akteur Alex Fagasinski und über Fabio di Gaetano kamen sie zu guten Möglichkeiten.
Auch die beste Chance bot sich einem Ex-SSVg-Spieler: Axel Glowacki, im Winter zu den Dalbecksbäumern gewechselt, tauchte kurz nach seiner Einwechslung völlig frei vor Torwart Marcel Lenz auf, zeigte dann aber gegen seinen früheren Mitspieler Nerven und schoss zu unplatziert, sodass Lenz klären konnte.
Auf der Gegenseite hätte aber auch die SSVg Velbert das zweite Tor nachlegen können, so durch den flinken Hinata Gonda oder durch Ismael Remmo. „Es war ein schöner, intensiver Kampf“, befand SSVg-Kapitän Tristan Duschke
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Am Ende gewann der Favorit diese ziemlich ausgeglichene Auseinandersetzung. „Das ist schade, weil meine Mannschaft ein gutes Spiel gemacht hat. Aber es riesigen Spaß gemacht, hier zu spielen“, resümierte TVD-Trainer Marcel Bastians bei der Pressekonferenz.
Während er das sagte, blickte er seinen Kollegen Dimitrios Pappas an. Der blickte zurück und erwiderte: „Wir sind froh, das Derby gewonnen zu haben. Aber ihr trinkt doch gleich sicher noch einen mit!“
So haben sie gespielt
SSVg Velbert: Lenz - Schiebener, Abdel-Hamid, Duschke, Machtemes - Geisler, Remmo (66. Urban), Mehlich (90. +1. Gabriel) - Diallo (76. Kaya), Hilger (86. Nnaji), Gonda (90. + 3 Wakamiya).
TVD Velbert: Offhaus - Corsten, Härtel, Bleckmann, Fagasinski (76. Meier) - Brauer, Korczowski (86. Kluft), Schubert-Abukari (66. Oteng Adjei), di Gaetano - F. Schikowski (90. + 3 Tomczak), Wegener (66. Glowacki)
Tor: 1:0 Mehlich (43.). - Schiedsrichter: Felix May. - Zuschauer: 1160.