Niederberg. Schiedsrichter sind ein Teil der Fußballszene und der Vereine. Genau so wollen sie auch behandelt werden. Im Zweifel sitzen sie am längeren Hebel.
Sie wollen doch einfach nur dazugehören. Dass es Schiedsrichter geben muss, ist keine Frage, dass sie oft das Ziel von Frust sind, ebenfalls nicht. Damit kommen die meisten Unparteiischen auch gut klar, Achtung muss dennoch vorhanden sein: auf dem Platz und im Verein.
Axel Weber ist seit vielen Jahren Schiedsrichter, pfeift für den Langenberger SV in den Kreisligen, bei den Frauen und bei der Jugend, ging aber nicht den klassischen Weg.
„Ich war früher für Union Velbert als Jugendtrainer tätig, habe dies dann aus beruflichen Gründen nicht mehr geschafft. Nachdem ich den Trainerjob an den Nagel gehangen habe, sachte ich mir, dass ich ja nicht jahrelang nur als Zuschauer an der Seitenlinie stehen kann. Also bin ich Schiedsrichter geworden“, sagt Weber, der sich wünschen würde, dass die Vereine schon bei den Jugendmannschaften aktiv nachfragen würde, ob jemand Schiedsrichter werden möchte.
Axel Weber vom Langenberger SV erhofft sich Respekt auf und neben dem Platz
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Erst pfiff er für Union, dann zog es den Langenberger zu seinem Heimatverein, dem LSV. „Ich wusste, dass man eine Strafe zahlen muss, wenn man zu wenige Schiedsrichter hat. Für mich persönlich ist die auch zu hart. Da dachte ich mir, ich kann dem kleinen Verein einen Gefallen tun“, so Weber, der den Schiedsrichtern eine Sonderrolle attestiert.
„Ich glaube als Schiedsrichter wird man oft stark darauf reduziert, dass man sie für das Spiel gebraucht wird. Aber ich bin doch ein Teil von euch. Das wird von den Vereinen oft noch ein bisschen stiefmütterlich behandelt. Beim Langenberger SV ist das anders“, sagt der 54-Jährige.
Es gehe einfach um Respekt gegenüber dem 23. Mann auf dem Feld. Immerhin stellt der sich auch jede Woche auf den Platz, bekommt dafür lediglich ein kleines Taschengeld von rund 20 Euro in der Kreisliga und hat das gleiche Hobby. Und sitzt im Zweifel durch die Strafen des Verbandes am längeren Hebel. Weber: „Ich bin auch schon einmal angesprochen wurde, ob ich nicht wechseln möchte. Ob das ein richtiger Abwerbeversuch war, weiß ich nicht, aber ich nehme es an.“
SV Union Velberts Niko Zellin möchte sich im Verein wohlfühlen
Wirklich häufig habe er solche Annäherungen aber noch nicht wahrgenommen. Dies deckt sich auch mit der Erfahrung von Niko Zellin, der für den SV Union Velbert pfeift.
„Direkt angesprochen wurde ich nicht. Es kommt aber schon einmal vor, dass mir jemand erzählt, sein Verein habe keine Schiedsrichter. Doch das geht in dem einen Ohr rein und im anderen raus“, sagt Zellin.
Auch für ihn, der früher selbst beim SV Union gegen den Ball trat, ist es vor allem ein Gefühl im Klub, welches ihn zum Verbleib motiviert. Zellin: „Ich habe Spaß am Pfeifen und freue mich über die sportliche Aktivität. Aber wie man behandelt wird, ist wichtig. Ich kann mir vorstellen, dass es Klubs gibt, bei denen man als Schiedsrichter in der Ecke stehengelassen wird. Das ist beim SV Union nicht so. Man muss sich wohl fühlen.“
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