Niederberg. Die HSG Velbert/Heiligenhaus kassiert bei der DJK Styrum 06 II die dritte Pleite der Saison – und schenkt dabei die Punkte bitter selbst weg.

Die HSG Velbert/ Heiligenhaus hat sich seit der Niederlage gegen Spitzenreiter Mülheim/Saarn auf einem wahren Höhenflug befunden. Ein Kantersieg folgte auf den nächsten. Der Höhenflug der Adler nahm am Samstagnachmittag jedoch ein jähes Ende: die Auswärtspartie bei Mülheim/Styrum II ging denkbar knapp mit 21:22 verloren.

Trainer Elmar Müller hatte im Vorfeld gewarnt, dass Styrum eine ganz andere Herausforderung als die vorherigen Spiele werden würde. Von Anfang an schlichen sich zahlreiche Fehler ins Spiel der HSG ein, die Mannschaft wirkte unsicher, hektisch – ein ungewohntes Bild in dieser Saison.

HSG Velbert/Heiligenhaus ist zur Pause mit knappem Rückstand gut bedient

Das offensive Potenzial konnte in der ersten Halbzeit nie ausgeschöpft werden, auch die Defensive fand gegen einen unkonventionell und mit vielen Einläufern agierenden Gegner nie zur gewohnten Stabilität. So ging es letztendlich mit einem 12:11 für die HSG in die Halbzeit, die Velberter waren mit diesem Ergebnis noch gut bedient.

Nach dem Seitenwechsel sah es dann so aus, als wären die Adler aus dem Winterschlaf erwacht und hätten sich an ihre alten Stärken erinnert: Kreisläuferspiel, Geduld bei der Wurfauswahl, stabile Abwehr in Einklang mit einer guten Torhüterleistung.

Nach 40 Minuten konnte sich das Team von Elmar Müller 17:12 absetzen, die zweite Hälfte hätte wie so häufig in dieser Saison zum Gamechanger werden können. Doch am Samstag war vieles anders als im bisherigen Saisonverlauf: die Fehler des ersten Abschnitts schlichen sich wieder ein, die Angriffe wirkten häufig konfus, die Abschlüsse ungenau.

35 Sekunden vor Schluss gerät die HSG Velbert/Heiligenhaus in Rückstand

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Die Gastgeber kämpften sich zurück in die Partie, kamen vor allem durch den hochgeschossenen Halblinken Timo Bremkes zu leichten Toren und erzielten auf einmal den Ausgleich. Fünf Minuten vor Schluss ergab sich dann eine vielversprechende Konstellation: Markus Markowicz erzielte für die Velberter das 20:19, der gegnerische Kreisläufer musste aufgrund seines Fouls beim Wurf zwei Minuten pausieren. Das passte ihm allerdings gar nicht, für sein Meckern erhielt er direkt die nächste Zeitstrafe.

Die HSG war also in Führung und bis wenige Sekunden vor Abpfiff in Überzahl – eine Situation, die eine Topmannschaft zum Sieg nach Hause schaukeln sollte.

Doch am Samstag war nichts normal: Ein verworfener Siebenmeter, erneute technische Fehler und mangelhaftes Defensivspiel führten tatsächlich dazu, dass Styrum 35 Sekunden vor Schluss 22:21 in Führung gehen konnte.

Torwart Leo Loose spricht von einer bitteren Niederlage

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Von Uwe Möller, Martin Möller, Patrick Radtke

Der folgende Angriff der Gäste wurde stark überhastet und nicht erfolgreich abgeschlossen. Nach einem technischen Fehler der Mülheimer kriegte man sogar noch eine Chance auf den Punkt, doch mit dem Schlusspfiff ging der letzte Wurf daneben, das Unentschieden war außer Reichweite. So mussten sichtlich geschockte und enttäuschte Velberter mit der dritten Saisonniederlage leben. Die einzig gute Nachricht an diesem Tag: der Konkurrent um den zweiten Platz, Kettwig, verlor ebenfalls, das Polster von drei Punkten bleibt also.

Torwart Leo Loose stellte sich nach dem enttäuschenden Auswärtsspiel und fasste das Spiel nüchtern zusammen: „Die Niederlage ist sehr bitter, weil wir uns nach einer schlechten Halbzeit ein gutes Polster erspielt haben, nur um das in der Schlussphase wieder wegzuschmeißen.“ Die Marschroute sei jetzt klar: „Fehler unter der Woche aufarbeiten, es direkt wieder besser machen und die Saison sauber zu Ende spielen!“

Die Mannschaft wirkte im bisherigen Saisonverlauf allerdings außerordentlich gefestigt und durch nichts aus der Bahn zu werfen. Diesen Eindruck bestätigte auch der Torhüter: „Wir lassen uns davon nicht aus der Bahn werfen!“

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