Velbert. Der Niederbergische HC II verliert das dramatische Spitzenspiel gegen den HSV Wuppertal II. Eine Zeitstrafe wurde beinahe zum Wendepunkt.
Die zweite Herrenmannschaft des Niederbergischen HC hat höchstwahrscheinlich den Aufstieg aus der Kreis- in die Bezirksliga verpasst. Das Team um Trainer Martin Coenen stand sich im Spitzenspiel gegen die SSG Wuppertal/HSV Wuppertal II immer wieder selbst im Weg und verlor letztendlich knapp gegen den Aufstiegskonkurrenten.
Insbesondere eine geschlossene Mannschaftsleistung und viel Einsatz hinterließen jedoch einen positiven Eindruck bei den zahlreichen Zuschauern im Birther Sportpalast.
Niederbergischer HC wird lautstark angefeuert
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Am Samstagnachmittag sollte dieses Kreisliga-Spitzenspiel zwischen dem NHC II und der HSV-Reserve stattfinden. Neben einer brisanten tabellarischen Ausgangslage und der Klärung der Frage, wer in die Bezirksliga aufsteigen würde, waren auch die übrigen Rahmenbedingungen eines Spitzenspiels würdig. Volle Tribünen mit lautstarken Anhängern beider Teams und hochmotivierte Handballer auf beiden Seiten versprachen ein spannendes Aufstiegsduell.
Die Niederberger, die diese Begegnung zwingend gewinnen mussten, um die Aufstiegsentscheidung in eigener Hand haben zu können, starteten gut in die Partie. Insbesondere in der Defensive agierte das Coenen-Team auf hohem Niveau und bereitete der besten Offensive der Liga einige Kopfschmerzen.
Defensiv geprägte Partie mit wenigen Toren
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Im Positionsangriff fanden die Gäste zunächst kein Mittel gegen den engagierten Abwehrverbund des NHC. Hinzu kam ein glänzend aufgelegter Florian Bruins zwischen den Pfosten, der über die gesamte Spieldauer hinweg zahlreiche Chancen des HSV vereiteln konnte. So gut sich die Hausherren defensiv präsentierten, so harmlos und nervös waren sie in der Offensive. Es fehlten die nötige Entschlossenheit und Tempo im Positionsspiel, was insgesamt zu sehr wenigen Treffern des NHC führte.
So entwickelte sich eine defensiv geprägte Begegnung mit wenigen Toren auf beiden Seiten. Bis zur Pause leistete sich das Coenen-Team zu viele Fehler, was den Wuppertalern eine 10:6-Führung zur Halbzeit bescherte.
Zeitstrafe scheint erst wie das Ende des Traums
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Der Start in die zweite Hälfte sollte ebenfalls den Gästen gehören. Die Niederberger schafften es nicht, die nötige Ruhe in den eigenen Aufbau zu bekommen und agierten häufig zu überhastet – leichte Ballverluste und wenig Gefahr für das Gästetor waren die Folge.
Der HSV überzeugte seinerseits ebenfalls nur selten in der Offensive, was jedoch für eine anwachsende Führung ausreichte. Für die Niederberger schien die Niederlage in dieser Phase bereits besiegelt. Negativer Höhepunkt des NHC war eine Zeitstrafe unmittelbar nach einer eigenen Auszeit, da die Hausherren plötzlich mit acht Spielern auf dem Feld standen.
Plötzlich steht es wieder Unentschieden
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Doch ebendiese, sehr unnötige Zeitstrafe schien einen Wendepunkt für das Coenen-Team darzustellen. Plötzlich traute sich jeder NHC-Akteur wieder mehr zu und es wurde mit viel Tempo sowie Zug zum Tor aufgespielt. Hatten die Niederberger zuvor stellenweise mit sieben Treffern hinten gelegen, wurde fortan der Rückstand verkürzt.
Angepeitscht von ihren lautstarken Anhängern warf sich das Coenen-Team wortwörtlich auf jeden freien Ball und kämpfte sich gemeinsam zurück in das Spitzenspiel – insbesondere Kreisläufer Carl Illesy spielte mit vollem Körpereinsatz. In der 56. Spielminute gelang Rückraumspieler Steffen Kuge tatsächlich der Treffer zum 18:18, welchen der wurfstarke Linkshänder jedoch mit einer Knieverletzung bezahlen musste – Kuge konnte in der Folge nicht mehr weiterspielen.
Wuppertal hat die besseren Nerven
In einer dramatischen Schlussphase, in der der so dringend benötigte Sieg für den NHC wieder greifbar nah war, behielt jedoch der Gast aus Wuppertal die Nerven und entschied das Spiel sowie das diesjährige Aufstiegsrennen mit dem Treffer zum 19:20 in der Schlussminute für sich.
Mit nun vier Verlustpunkten auf dem Konto hat die zweite Herrenmannschaft des Niederbergischen HC nur noch theoretische Chancen auf den Aufstieg. Der HSV II müsste zwei seiner vier verbleibenden Spiele verlieren, während die Niederberger ihre drei verbleibenden Partien gewinnen müssen – insbesondere die erforderlichen Niederlagen der Wuppertaler gelten als höchst unwahrscheinlich.
Niederbergischer HC II – SSG W’tal/HSV W’tal II 19:20 (6:10)
Niederbergischer HC: Bruins, Zündorf – T. Bernau, Bertram (1), Siegmar, Kühne, Müller (6), Schlürscheid (3), St. Kuge (4), C. Bernau (4), Jäger, Illesy (1), Adler
NHC II mit Remis
Die dritte Herrenmannschaft des NHC erspielte sich am Sonntagmorgen zumindest einen Punkt. In einer stets ausgeglichenen Partie trennten sich die Niederberger und die gastierende Cronenberger TG IV letztendlich mit 29:29.
Niederbergischer HC III –Cronenberger TG IV 29:29 (16:14)
NHC: F. Hanet – Ringel, Dittmann, Schulze Lohoff (2), Linker, Coenen, Leu (11), L. Hanet (1), Hartmann (6), Zacharakis (2), Hülsiepen (4), Se. Kuge, Steinhoff (3)
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