Velbert. Mit Ratingen empfängt die SSVg Velbert eine Mannschaft, die Angriffslust hat. Zum Trainerkarussell hat Hüzeyfe Dogan eine klare Meinung

Es war ein Ausrufezeichen, welches Germania Ratingen am vergangenen Wochenende setzte. Mit 3:0 bezwang das Team von Trainer Martin Hastenpflug die bis dahin neben der SSVg Velbert einzige ungeschlagene Mannschaft der Oberliga: den 1. FC Bocholt. Für die Germanen war es der siebte Erfolg im zwölften Spiel, sie schoben sich vor auf Rang fünf – die Aufstiegsrunde wird, wenn alles normal läuft, mit Ratingen stattfinden. „Sie sind aktuell im Flow“, sagt auch Hüzeyfe Dogan, der Trainer der SSVg Velbert, vor dem Duell mit der Germania im Heimspiel am Freitagabend (19.30 Uhr).

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Denn schon vor dem Coup gegen Bocholt bezwang Ratingen den TSV Meerbusch klar und deutlich mit 5:2. „Sie kommen mit einer großen Portion Selbstbewusstsein zu uns. Bocholt muss man erst einmal schlagen. Sie wollen sicher auch den nächsten Gegner ärgern, also uns, und werden sich nicht verstecken“, so Dogan.

Die zu erwartende Angriffslust des gegnerischen Teams ist etwas, was die SSVg zuletzt gegen Teutonia St. Tönis und Turu Düsseldorf nicht so kennengelernt hat, beide Teams hatten sich auf ihre Defensive konzentriert.

SSVg Velbert tritt mit dem Selbstbewusstsein eines Tabellenführers an

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Gegen Ratingen sind also andere Qualitäten als zuletzt gefragt, zumal mit Moses Lamidi ein ehemaliger U20-Nationalspieler und Bundesligastürmer im Kader der Ratinger steht. Er hat bisher in sechs Partien vier Mal getroffen. „Wenn er einen guten Tag erwischt, macht er jeder Mannschaft Probleme. Aber auch Ali Can Ilbay ist in einer guten Verfassung und Emre Demircan und Erkan Ari sind in der Zentrale die Dreh- und Angelpunkte in ihrem Spiel. Da müssen wir sehr aufpassen“, sagt Dogan.

Die Defensive der SSVg muss am Freitagabend also vermutlich auch Druck aushalten, die Offensive die sich ergebenden Lücken eiskalt bespielen. „Wir spielen zuhause und haben keine Angst vor Ratingen. Wir wissen, wie wir in das Spiel gehen müssen. Sie haben nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen. Die gilt es, auszunutzen. Wir waren auch gegen Bocholt und Kleve gefordert und konnten es da auch immer meistern“, zeigt sich Dogan – der möglicherweise erneut auf Tristan Duschke verzichten muss – mit dem Selbstbewusstsein eines Spitzenreiters.

Trainersituation in der Oberliga: „Wahnsinn, wie schnell es zugehen kann“

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Dass Dogan wenig mit dem sich in der Oberliga kräftig drehenden Trainerkarussell zu tun hat, dürfte ob der aktuellen Stärke der SSVg klar sein. Dass aber nach einem Drittel der Saison schon acht Trainer ihre Demission erlebten, ist an dem 40-Jährigen nicht vorbeigegangen.

„Man bekommt das schon mit. Es ist Wahnsinn, wie schnell es in der Oberliga zugehen kann“, sagt Dogan. Er selbst würde sich ein wenig mehr Geduld und Ruhe bei den Klubs wünschen, weiß aber auch, dass Fußball auch in der Oberliga ein Ergebnissport ist. Hinzu kommt der Druck der Teilung der Spielklasse in eine Auf- und eine Abstiegsrunde. Dogan: „Für mich geht es aber mittlerweile zu schnell. Es ist für einen Trainer auch nicht so einfach, Woche für Woche Druck zu haben und gleichzeitig etwas aufzubauen.“

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