Velbert. Nach der Videokonferenz des FVN mit den Oberligisten präferieren zwei Klubs aus Velbert eine Fortführung der Saison, einer hingegen den Abbruch.

Ein echtes belastbares Ergebnis hat die Videokonferenz der niederrheinischen Fußball-Oberligisten am Dienstagabend nicht ergeben. Hätte eine Abstimmung stattgefunden, wäre sie aus Velberter Sicht wohl mit 2:1 zu Gunsten einer Saisonfortsetzung ausgegangen.

Dass die SSVg Velbert als Tabellenzweiter ein berechtigtes Interesse an einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs hat, liegt auf der Hand. Denn – das wurde in der Konferenz noch einmal deutlich gemacht – bei einem vorzeitigen Abbruch wird es keinen Aufsteiger in die Regionalliga West geben. Vereinsboss Oliver Kuhn hatte sich zuletzt schon deutlich positioniert.

SC Velbert wünscht sich eine sportlich faire Lösung

Auch Lokalrivale SC Velbert hofft noch auf eine Fortsetzung der Saison. „Ich denke, dass man einen sportlichen Ausgang anstreben sollte“, sagt der Vereinsvorsitzende Dirk Graedtke und ergänzt: „Wir möchten den Klassenerhalt sportlich schaffen, das wäre die fairste Lösung.“

Wie diese Lösung aussehen kann, da sind Verband und Vereine am Dienstag keinen wirklichen Schritt vorangekommen. „Ein klarer Vorschlag war aber auch nicht zu erwarten. Der Fußballverband Niederrhein kann genauso wenig in die Glaskugel schauen wie wir“, so der Sportclub-Chef.

TVD Velbert sieht eine zu große Belastung auf die Spieler zukommen

Der FVN rechnet noch immer mit einem Trainingsstart am 5. April und damit einer Rückkehr in die Liga am ersten Maiwochenende.

„Sollte sich etwas anderes ergeben, was diesen Plan umschmeißt, dann ist der nicht mehr zu realisieren“, hat Michael Kirschner, Sportlicher Leiter beim TVD Velbert, als vielleicht einzige klare Botschaft aus der Oberliga-Sitzung mitgenommen.

Ismael Schubert-Abubakari und der TVD Velbert stehen in der Fußball-Oberliga aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz.
Ismael Schubert-Abubakari und der TVD Velbert stehen in der Fußball-Oberliga aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Hätte es eine Abstimmung gegeben, dann hätten die „Bäumer“ für einen Abbruch votiert. „Wir haben uns da mit dem Vorstand, den Trainern und dem Physioteam abgesprochen“, betont der Sportliche Leiter. „Wir wollen gerne eine sportliche Lösung, gerade gegenüber Mannschaften wie der SSVg oder Bocholt. Aber wegen der steigenden Zahlen sehen wir das kritisch“, sagt Kirschner.

Er sieht eine zu große Belastung auf die Spieler zukommen. „Wir müssten in neun Wochen 13 Spiele absolvieren – plus den Niederrheinpokal“, rechnet der Sportliche Leiter vor. „Wie sollen wir denn trainieren, wenn wir dauernd Englische Wochen haben?“

Der FVN hat noch zahlreiche Fragen zu klären

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„Die Belastung ist exorbitant hoch, das ist natürlich klar“, betont auch SC-Vorsitzender Dirk Graedtke. Die Gesundheit der Spiel – und wohlbemerkt nicht nur der eigenen – sei die oberste Maxime.

Für Michael Kirschner bestünden einfach noch zu viele Fragezeichen. „Zwei Konferenzteilnehmer haben nach der Kabinennutzung gefragt, die müsste ja mit dem Pflichtspielstart auch gewährleistet sein“, zählt er als Beispiel auf. Oder wie ist der Ablauf bei einem Corona-Fall? Darf man bei einem Verdachtsfall schon ein Spiel absagen?

„Da gibt es einfach noch zu viele vakante Punkte und ich war fast ein bisschen verwundert, dass es so knapp war“, gesteht Kirschner.

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