Velbert. Lange nicht schön, am Ende aber souverän: Rot-Weiss Essen zieht bei TVD Velbert ins Niederrheinpokalfinale ein. Zwei Neue machen alles klar.

Kein Favoritensturz in Velbert-Birth: Rot-Weiss Essen steht nach einem 2:0-Erfolg über TVD Velbert im Finale um den Niederrheinpokal. Ein Sieg fehlt den Essenern noch zum Einzug in den DFB-Pokal, der wichtige Zusatzeinnahmen bedeuten würde.

„Das war eine schwere Kiste“, meinte Christian Neidhart nach seinem ersten Pflichtspielsieg als Rot-Weiss-Essen-Trainer. „Ich habe aber auch noch nie ein Halbfinale erlebt, dass eine einfache Sache gewesen wäre. Und Velbert wusste, wie man auf Kunstrasen so ein Spiel bestreitet.“

Neuzugang und Torschütze Simon Engelmann brachte es auf den Punkt: „Es war ein schweres Spiel für uns – aber Hauptsache gewonnen.“

Es war lange eine schwierige Angelegenheit für den Favoriten, bei dem mit Simon Engelmann und Sandro Plechaty zwei Neuzugänge in der Startelf standen. Oberligist TV Dalbecksbaum Velbert stellte in seinem „Jahrhundert-Spiel“ aber auch ein Team mit viel Regionalliga-Erfahrung dagegen, unter anderem mit dem Ex-Essener Jan-Steffen Meier als Kapitän.

Verdientes 0:0: Von Rot-Weiss Essen kommt vor der Pause zu wenig

Mit einem aus Velberter Sicht völlig verdienten 0:0 ging es in die Kabinen, für Essen war es eine enttäuschende erste Hälfte: Der Oberligist stand gut, attackierte auch früh und spielte dann schnell nach vorn, die Konter konnte RWE aber meist einfach abwehren.

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Auf der anderen Seite zeigte Essen einmal, wie es gehen konnte: Kefkir ging zur Grundlinie durch und brachte die Flanke auf Joshua Endres, der mit seiner Direktabnahme aber verzog – da waren aber schon mehr als 40 Minuten gespielt.

Zuvor hatte auch Dorow einmal den Ball nicht richtig getroffen; Velberts beste Chance war ein direkter Freistoß von Alex Fagasinski, den RWE-Keeper Golz aber gut vorbeilenkte. Auch mit zwei Schikowski-Schüssen von der Strafraumkante hatte Golz keine Probleme.

RWE-Trainer Neidhart in Hälfte eins nicht zufrieden – Hälfte zwei startet perfekt

0:0 zur Pause: das war eine gute erste Hälfte für Velbert, von Rot-Weiss dagegen musste mehr kommen, fand offensichtlich auch Essens Trainer Christian Neidhart – anfangs saß Neidhart bei seinem Pflichtspieldebüt noch ruhig da, stand dann aber mit fortlaufender Spieldauer immer öfter auf und gab auch lautstarke Anweisungen, was zu verbessern sei.

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In der Halbzeitpause wird Neidhart noch weitere Hinweise an sein Team gehabt haben, wie es besser geht – und Hälfte zwei begann perfekt für RWE, dank der beiden, die vorher noch vergeben hatten: Dorow steckte nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff durch auf Endres, der frei vorm Tor die Führung erzielte.

Mit dem Rückstand wurde es für die bis dahin guten Velberter natürlich schwerer. Sie hatten dazu Pech, dass sie in der 51. Minute keinen Handelfmeter bekamen. RWE machte souverän die Partie und hinderte die Velberter schon im Spielaufbau, Kontrolle zu übernehmen.

Essens neuer Torjäger Engelmann macht in der Schlussphase die Entscheidung

Engelmann hätte zweimal für die Vorentscheidung sorgen können, traf das Tor aber jeweils nicht. So blieb es bis in die Schlussphase bei der für RWE gefährlichen 1:0-Führung, mit der Einwechslung des Ex-Frohnhausers Kevin Zamkiewicz setzte TVD nochmal auf mehr Offensive.

Bevor die Gastgeber aber alles nach vorne schmeißen konnten, machte Simon Engelmann das, wofür die Essener ihn aus Rödinghausen geholt haben: Er traf das Tor, musste nach einem Querpass von Plechaty nur den Fuß hinhalten.

Rot-Weiss Essen spielt zu Hause um das DFB-Pokal-Ticket

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Die Koproduktion der beiden Neuen war die Entscheidung: Der TVD muss sich für seine Leistung im „Spiel des Jahrhunderts“ nicht schämen, Bleckmann verpasste nach einer Ecke sogar noch knapp das Ehrentor. „Ein Riesen-Kompliment an meine Mannschaft, wir nehmen daraus sehr viel mit für die Saison“, konnte TVD-Trainer Marc Bach mit dem 0:2 gut leben.

Und Rot-Weiss Essen spielt am Samstag im eigenen Stadion gegen Bocholt oder Kleve (beide Oberliga) um den Niederrheinpokal – und um das Ticket für die 1. DFB-Pokalrunde, wo Arminia Bielefeld warten würde.

TVD Velbert gegen Rot-Weiss Essen – so lief das Spiel:

Tore: 0:1 Endres (46.), 0:2 Engelmann (83.).

TVD: Lingk - Haub, Härtel, Bleckmann, Fagasinski - Meier, Fechner - Rybacki (81. Winterfeld), Yildiz, Schikowski (69. El Boudihi) - Heck (78. Zamkiewicz).
RWE: Golz - Plechaty, Hahn, Heber, Grund (71. Herzenbruch) - Kehl-Gomez, Grote (60. Condé) - Endres (85. Adetula), Dorow (60. Platzek), Kefkir - Engelmann.

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