Mülheim. Die Routiniers haben sich bei der Hallenstadtmeisterschaft in Mülheim durchgesetzt. Von gescheiterten Favoriten und guten Bedingungen. Ein Fazit.

Die 48. Mülheimer Hallenfußball-Stadtmeisterschaft ist Geschichte. Mit dem 1. FC Mülheim hat sich ein Außenseiter durchgesetzt, der damit an große Zeiten seines Vereins anknüpft. Was bleibt sonst vom dreitägigen Turnier?

Die Lust auf den Hallenfußball war nach fast drei Jahren Pause allenthalben zu spüren. Schon in den Vorrunden vermeldete der Verband Mülheimer Fußballvereine vierstellige Zuschauerzahlen, mit 1800 Besucherinnen und Besuchern war die Westenergie-Halle am finalen Samstag so voll wie noch nie.

Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: Trainer haben die Qual der Wahl

Auch auf Seiten der Spieler war die Vorfreude auf den Wettbewerb zu spüren. Viele Trainer hatten ihren Akteuren die Teilnahme am MWB-Cup freigestellt und nicht selbst einen Kader nominiert, dennoch gingen alle Mannschaften mit starken Aufgeboten in das Turnier. Manch einer hatte dadurch sogar die Qual der Wahl. „Ich hatte plötzlich 30 angeblich gute Hallenspieler“, schmunzelte Oguzcan Bahar, Interimstrainer des Titelverteidigers Mülheimer FC 97.

600 Euro wurden gespendet

98 Tore fielen in der Endrunde. Nicht nur toll für die Zuschauer, sondern auch für das Mülheimer Hospiz. Zwei Sponsoren spendeten nämlich pro Treffer fünf Euro. 490 Euro kamen also in Summe zusammen. Die beiden Sponsoren rundeten den Betrag anschließend gemeinsam auf 600 Euro auf.

Ein Erfolg war auch der KidsClub während der Finalrunde. 80 bis 100 Kinder konnten im Mehrzweckbereich der Westenergie-Sporthalle während des Turniers selber Fußball spielen und wurden bei Musik und guter Laune bespaßt. Für das Angebot war die Jugendabteilung des TuSpo Saarn verantwortlich.

Für seine Mannschaft hat es am Ende nicht zum dritten Titel in Folge gereicht. Auch das ist eine Erkenntnis der Turnier-Rückkehr: Vermeintliche Favoriten können sich nicht mehr sicher sein. Dass der Unterschied in der Halle ein wesentlich kleinerer ist als auf dem Feld, ist bekannt. Der MFC, Mintard & Co. bekamen dies vor allem in der Finalrunde schmerzhaft zu spüren.

Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: Überraschungen in der Endrunde

Blieb die Vorrunde noch komplett ohne Überraschungen und setzten sich dort die acht in den Ligen bestplatzierten Mannschaften durch, erreichten von Mülheims Top fünf am Ende lediglich zwei das Halbfinale – und beide schieden dort prompt aus.

Für Marvin Ellmann und den Mülheimer SV 07 kam das Aus im Halbfinale.
Für Marvin Ellmann und den Mülheimer SV 07 kam das Aus im Halbfinale. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

In den entscheidenden Spielen setzten sich die Teams durch, die galliger auftraten, die vielleicht auch körperlich etwas mehr zur Sache gingen – alles im fairen Bereich übrigens. Mit Ausnahme einer Roten Karte nach Spielschluss wegen einer Beleidigung gab es keinen Platzverweis im gesamten Turnier.

Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: Routine setzt sich durch

Und es setzte sich schließlich auch die Routine durch. Der spätere Sieger 1. FC Mülheim schickte ein Endrundenteam ins Rennen, das im Durchschnitt 30,6 Jahre alt war. Nur Kaan Aksu schraubte diesen Wert mit seinen 20 Jahren noch etwas nach unten.

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Bei Finalgegner Fatihspor liefen zwar auch die etwas jüngeren Soheib Benhamza, Eray-Jasin Kara (jeweils 20), Tunahan Askar (21) und Mervan Aydin (22) auf, aber eben auch der 44-jährige Suat Cakim so wie die nur unwesentlich jüngeren Mohamed Hussein (40) oder Mustafa Des (38).

Viel zu tun hatten die Helfer bei der 48. Mülheimer Hallenstadtmeisterschaft.
Viel zu tun hatten die Helfer bei der 48. Mülheimer Hallenstadtmeisterschaft. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

„Die Jungs kennen halt auch die Umgebung hier und die Atmosphäre“, lobte Trainer Erkan Aydin nach dem Finale seine „Oldies“, die mit Erfahrung und Abgezocktheit glänzten, während etliche andere Mannschaften den ein oder anderen Routinier wegen zu großer Verletzungsgefahr zu Hause ließen.

Diese wurde in der Endrunde ein Stück weit geringer. Die Behandlung des Rasens mit etwas Sand hatte dem in der Vorrunde noch etwas angeschlagenen Geläuf sichtbar gut getan. Dies rundete die perfekten Bedingungen in der größten Mülheimer Halle ab.

Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: Die wichtigsten Infos vor der Endrunde